• 24. September 2010 · 13:09 Uhr

Klien: "Bei einem Stadtkurs kann viel passieren"

Unverhofft kommt Christian Klien HRT in Singapur zum Renneinsatz und möchte die sich bietende Gelegenheit bestmöglich nutzen

(Motorsport-Total.com) - Der 27-jährige Vorarlberger Christian Klien wird am Sonntag den Großen Preis der Formel 1 von Singapur für das spanische HRT-Team fahren. Zum ersten Mal seit fast drei Jahren fährt wieder ein Österreicher in der Königsklasse. Damals war Alexander Wurz in China am Start. Klien ersetzt den erkrankten Japaner Sakon Yamamoto und bestreitet damit seinen ersten Grand Prix seit Monza 2006.

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Christian Klien möchte sich in Singapur auch für 2011 empfehlen Zoom Download

Frage: "Christian, die Nachricht kam unvermutet. Wie groß ist die Freude?"

Christian Klien: "Ich freue mich, aber ohne in übertriebene Euphorie auszubrechen. Es war in den letzten vier Jahren immer mein Job, für diesen Tag bereit zu sein. Natürlich ist es eine Genugtuung, dass es nach vielen Wochenenden bei Honda, BMW Sauber und HRT nun endlich klappt, wieder am Start zu stehen."

Frage: "Wie kam es dazu?"

Klien: "Es ist ein ganz normales Prozedere in de Formel 1. Wenn ein Teamkollege nicht fit genug ist, dann muss der Ersatzfahrer einspringen. Ich weiß noch nicht genau, was Sakon erwischt hat, er hat Probleme im Magen-Darm-Trakt. Die müssen heftig sein, denn kein Formel-1-Fahrer bleibt am Rennwochenende freiwillig im Bett."

Frage: "Was ist im Rennen möglich?"

Klien: "Jetzt beginnt einmal die Basisarbeit. Ich hatte in diesem Jahr erst zwei Freitags-Tests in Barcelona und Valencia. Dabei bin ich zusammen nur etwa 40 Runden zum Fahren gekommen. Das heißt, ich muss das Auto einmal besser kennenlernen. Danach gehen wir an die Feinabstimmung. Keiner von uns kennt Singapur, das Team nicht, Bruno Senna nicht, ich auch nicht. Also hoffe ich, dass ich meine Testerfahrung der letzten Jahre in die Waagschale werfen kann."

Frage: "Sind Punkte drin?"

Klien: "Da müssen wir realistisch sein. Wir haben ein Auto, das im Schnitt fünf Sekunden langsamer ist als die Spitze. Seit Jahresbeginn konnte kaum weiter entwickelt werden. Es ist nach wie vor ein Wunder, wie Teamchef Colin Kolles diese Truppe aus dem Nichts an den Start gebracht hat. Das beste Ergebnis des Teams in dieser Saison war Platz 14. Das ist die Messlatte. Alles darüber wäre ein Riesenerfolg. Aber bei einem Stadtkurs kann viel passieren, in alle Richtungen."

Frage: "Ist das Cockpit nun sicher für den Rest der Saison?"

Klien: "Nein, wie erwähnt ist es ein einmaliger Einsatz für den erkrankten Teamkollegen. Ich werde alles geben, um das Vertrauen des Teams zu rechtfertigen. Es ist eine willkommene Gelegenheit, sich für 2011 zu empfehlen. Denn vier Jahre zusehen müssen strapaziert die Geduld schon ein wenig."

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