• 10. September 2010 · 20:17 Uhr

Button: "Sind in einer guten Position"

Nach der Bestzeit vom Vormittag und guten Runden am Nachmittag sieht Jenson Button gute Chancen in Monza: "Wir haben ein konkurrenzfähiges Auto"

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button muss nach seinem unverschuldeten Crash von Spa-Francorchamps nun wieder Punkte im Titelkampf aufholen. Die Chancen stehen speziell in Monza offenbar sehr gut. Am Morgen markierte der Champion die Bestzeit, am Nachmittag war er erneut schnell. Entsprechend gelassen geht der britische McLaren-Star in die weiteren Sessions auf der Highspeedstrecke.

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Frage: "Jenson, stimmt es, dass du am Nachmittag mit F-Schacht gefahren bist und Lewis ohne?"

Jenson Button: "Ja. Wir haben einen Vergleich durchführen wollen, um viele Informationen zu sammeln. Andere Teams haben bestimmt genauso gehandelt. Es ging einfach darum zu erkennen, was auf dieser Strecke gut funktioniert. Außerdem haben wir beide Reifenmischungen ausprobiert. Wir haben also viele Daten gesammelt, was gut ist."

"Ich blieb beim F-Schacht und bei mehr Abtrieb und war damit wirklich zufrieden. Zum Start der Session am Nachmittag war ich sofort sehr glücklich mit dem Wagen. Später haben wir dann etwas ausprobiert, was mir nicht so gut gefallen hat. Generell war unser Auto wirklich klasse. Es gibt noch ein paar Sachen, die wir ändern müssen, um komplett glücklich zu sein. Aber dabei geht es um Feintuning, nicht um großartige Änderungen."

"Das wird wohl ein arbeitsreicher Abend."Jenson Button
Frage: "Wenn ihr viele Daten habt, dass habt ihr auch viel Arbeit am Abend?"
Button: "Ja, so sieht es aus. Das wird wohl ein arbeitsreicher Abend. Wir sind aber wirklich gut dabei. Unser Auto funktioniert mit viel und wenig Abtrieb, es ist effizient. Mechanisch stehen wir ohnehin gut da. Also stellt sich nur die Frage, welchen Abtriebslevel wir wählen."

Frage: "Kann man aus den Freitagszeiten schon etwas herauslesen?"

Button: "Nicht so richtig, denn es ist ja nur ein Freitag. Wir müssen mal schauen. Mein Vergleich ist sowieso erstmal Lewis. Wir werden unsere Daten vergleichen und dann mal schauen, wie wir am besten zurecht kommen können."

Frage: "Überrascht dich der Speed von Vettel?"

Button: "Nur wenig, denn Red Bull ist immer schnell. Heute Vormittag war er auch schon auf Platz zwei, aber da hatte ich wenigstens noch etwas Vorsprung. Aber der Nachmittag war dann schon etwas überraschend. Wir müssen noch am Setup mit den weichen Reifen arbeiten. Da bin ich noch nicht ganz zufrieden. Da liegt bestimmt noch etwas Zeit drin. Ansonsten geht es wirklich nur noch darum, welche Aerodynamik wir wählen."

Frage: "Wo liegt das Problem mit den Reifen?"

Button: "Das Auto rutscht insgesamt. Mit den härteren Pneus war ich wirklich glücklich, aber mit den weichen ist es etwas knifflig. Das haben wir aber schon mehrfach an Freitagen so erlebt. Ich bin sicher, dass wir morgen gut damit umgehen können."

"Wir haben zwei gute Möglichkeiten für Qualifying und Rennen."Jenson Button
Frage: "Es hatte den Anschein, dass ihr bei völlig unterschiedlichen Konfigurationen wirklich gleich schnell unterwegs sein konntet..."
Button: "Ja, aber wir waren natürlich auch mit verschiedenen Programmen unterwegs. Es war schon überraschend wie wenig Unterschied es gibt. Das ist wirklich interessant. Man muss aber viel bedenken: Speed auf Longruns, Gripaufbau der Strecke, Veränderungen beim Wind und auch mehr Gewicht. Man muss sich da intensiv um die Daten kümmern. Aber es ist eine dankbare Position, denn unser Auto ist konkurrenzfähig. Und wir haben zwei gute Möglichkeiten für Qualifying und Rennen."

Frage: "Welchen Einfluss habt ihr als Fahrer bei solchen Entscheidungen?"

Button: "Wir haben das Glück, dass uns das Team vertraut und uns freie Hand lässt. Die machen das, was wir für das Beste halten. Aber allein entscheiden wir es nicht, die Ingenieure sind natürlich involviert. Wir sind mit viel und mit wenig Benzin gut unterwegs, stehen eigentlich wirklich toll da. Wenn die Strecke mehr Grip aufbaut, verändert sich aber auch die Balance des Autos. Das müssen wir bedenken."

Frage: "Was spricht auf einer solchen Highspeedstrecke gegen den F-Schacht?"

Button: "Die Frage ist, ob er etwas auf solchen Strecken bringt und ob er zusammen mit dem Monza-Heckflügel wirklich funktioniert."

"Ich bin jetzt gerade ein glücklicher Mann und freue mich auf das Rennen."Jenson Button
Frage: "Nach dem Pech in Spa-Francorchamps musst du nun wieder aufholen. Hast du hier eine andere Herangehensweise?"
Button: "Ich bin jetzt gerade ein glücklicher Mann und freue mich auf das Rennen. Ich muss hier ienen guten Auftritt haben und ein paar Punkte gutmachen."

Frage: "Wird das hier ein Pflichtsieg?"

Button: "Nein, kein Pflichtsieg, aber ein Podestplatz wäre schon wichtig."

Frage: "Wie reagierst du auf die FIA-Entscheidung zur Ferrari-Stallorder?"

Button: "Meine Meinung zum FIA-Urteil ist eigentlich unwichtig. Ich persönlich finde, dass in der Formel 1 keine Stallregie erlaubt sein sollte. Aber so ist es nun einmal. Das habe ich allerdings nicht in der Hand. Mit Stallorder würden wir eine andere Formel 1 sehen, dabei haben wir gerade so tollen Sport, nette Kämpfe zwischen Teamkollegen. Da gibt es derzeit viel Action. Ich finde es besser, wenn 24 Jungs gegeneinander fahren als wenn es nur zwölf wären. Ich wäre enttäuscht, wenn es sich ändern würde."

Frage: "Hast du jemals in einem Team einen Nummer-1-Status gefordert?"

Button: "Nein, ich hatte auch nie einen Teamkollegen, der so etwas gefordert hat - nicht einmal, als ich Jacques Villeneuve im Team hatte. Auch er hatte keinen solchen Status. So sollte es im Rennsport auch sein, so ist Pfeffer drin. Man kämpft mit gleichen Mitteln gegen seinen Teamgefährten. So muss es doch immer sein: gleiches Material, gleicher Status."

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