• 31. Juli 2010 · 18:51 Uhr

Vettel über den Speed: "Keine Geheimnisse"

Sebastian Vettel in der Pressekonferenz nach dem Qualifying: Freude über die Pole-Position, Erklärung des Speeds und Hoffnung für Sonntag

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Sebastian, es wird der 100. Grand Prix für Red Bull. Und nun steht ihr mit großem Abstand in der ersten Startreihe..."

Sebastian Vettel: "Ja, es war ein toller Tag für uns. Wir hatten von Anfang an ein gutes Gefühl mit dem Auto, schon ab dem ersten Training. Ich glaube, wir haben zum Samstag noch einmal etwas vorankommen können. Ich habe meinen Jungs per Funk gesagt: 'Der Moment gehört euch!'. Mark und ich haben die Autos auf die ersten beiden Plätze gefahren, aber ich sagte: 'Es ist euer Moment, genießt ihn. Ihr habt dieses tolle Auto gebaut!'."

Foto zur News: Vettel über den Speed: "Keine Geheimnisse"

Sebastian Vettel sieht beste Chancen für einen Rennsieg in Ungarn Zoom Download

"Das Auto war am Freitag toll zu fahren und heute sogar noch besser. Ich freue mich also auf morgen. Die Session war gar nicht so einfach, im zweiten Abschnitt lief es nicht mit den weichen Reifen. Ich hatte kein gutes Gefühl, aber man kann dann nur wenig daran ändern. Kleine Anpassungen haben aber geholfen. Ich ging selbstbewusst in Q3 und war dann doch ein Stückchen schneller. Ich bin glücklich, wieder auf Pole zu stehen. Jeder Samstag und jeder Samstag ist immer wieder etwas Besonderes. Die Pole bedeutet viel für mich und auch für das Team. Hoffentlich erwischen wir morgen einen guten Start und fahren dann ein tolles Rennen."

Frage: "Warum ist der Red Bull so schnell? Wo liegt das Geheimnis? Wo holt ihr die Zeit?"

Vettel: "Das ist dermaßen unklar. Wir haben uns auch am vergangenen Wochenende gefragt, warum Ferrari plötzlich so schnell ist. Ich denke, die Strecke liegt uns. Dieser Kurs ist allein wegen der Bodenwellen immer schwierig. Es ist nicht einfach, es deswegen gut hinzubekommen."

"Wir können stolz sein und dürfen ruhig schlafen."Sebastian Vettel
"Man muss die Strecke gut kennen, man muss aber auch das passende Auto haben. Bisher lief es für uns am diesem Wochenende prima. Die Strecke liegt uns, liegt dem Auto, daher sind wir etwas schneller als die anderen. Morgen wird ein schwieriger Tag, morgen gilt es. Samstags werden keine Punkte verteilt, aber wir haben wenigstens den bestmöglichen Job gemacht. "

Frage: "Fernando wird direkt hinter dir stehen und Mark hast du an deiner Seite. Wie gehst du den Start an?"

Vettel: "Am besten einfach nach vorne geradeaus. Man kann sich alle möglichen Szenarien ausmalen, aber am Ende kommt es dann doch immer wieder anders. Wir haben die Ursachen für meinen schlechten Start in Hockenheim gefunden. Erst durch den schlechten Start musste ich mich dort für eine Seite entscheiden. Ich bin sicher, dass wir hier einen normalen Start haben werden. Normaler Start bedeutet guter Start, mit dem man mindestens seine Position verteidigt."

"In Ungarn ist es meist sehr wichtig, auf der sauberen Seite zu stehen. Im vergangenen Jahr war ich Zweiter, Fernando war damals auf der Pole. Wenn ich dort auf der sauberen Seite losgefahren wäre, dann wäre es ein anderes Rennen geworden. Aber so ist es in Ungarn. Überholen ist hier schwierig. Der Start und die erste Kurve werden daher sehr wichtig. Es folgen dann aber doch noch viele Runden. 70 Runden auf sind für Fahrer und Auto nicht leicht. Es wird bestimmt ein spannendes Rennen."

Frage: "Gibt es wirklich kein Geheimnis hinter eurem großen Vorsprung?"

Vettel: "Nein, kein Geheimnis. Schon gestern konnte man sehen, dass wir einfach gut in Form sind. Wir wussten nicht, wie gut die Form sein wird, aber waren uns sicher, das wir es bestimmt in die ersten Reihe schaffen können. Seit der vergangenen Woche haben sich die Autos kaum verändert. Vor einer Woche passte die Strecke eben dem Ferrari. Sie müssten also innerhalb der zwei Wochen zuvor riesige Schritte gemacht haben. Da haben sich auch alle gefragt, wie das geht."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Ungarn


"Hier passt es eben alles für uns. Einige werden sich vielleicht über unsere Stärke wundern. Ich kann aber sagen, dass es bestimmt kein Geheimnis gibt. Wir haben seit Hockenheim hart gearbeitet, um hier von vornherein an der Spitze sein zu können. Das hat geklappt und sich nun an einem tollen Freitag und einem tollen Samstag gezeigt. Ich bin glücklich über die Pole. Es war bisher am Wochenende sehr eng zwischen Mark und mir. Umso schöner ist es dann, wenn man die Pole-Position holen kann. Gestanden haben wir dort schon oft in diesem Jahr. Ich bin aber sicher, dass wir morgen beste Siegchancen haben werden."

Frage: "Auch in der Vergangenheit war diese Strecke meist gut für dich..."

Vettel: "Ja, die Strecke ist ganz schön knifflig. Wie eine Frau an deiner Seite, die sich nicht benehmen kann. Die Strecke ist nicht leicht zu bändigen. Die Bodenwellen sind heftig, das Auto ist oft unruhig. Es ist immer in Bewegung. Ich ziehe aus den vergangenen Rennen hier viel Selbstvertrauen. Man braucht natürlich dann auch das passende Auto."

"Wie eine Frau an deiner Seite, die sich nicht benehmen kann. Die Strecke ist nicht leicht zu bändigen."Sebastian Vettel
"Mit dem nötigen Selbstvertrauen kannst du vielleicht fünf Meter später bremsen, bist fünf bis zehn km/h schneller im Scheitelpunkt - dadurch kommt es dann. Im vergangenen Jahr hatte ich zwar ein gutes Auto, aber leider kein allzu gutes Rennen. Mark ist damals die schnellste Runde gefahren. In diesem Jahr passt das Auto offenbar wieder gut. Man braucht hier viel Abtrieb und den haben wir. Daher geht es so gut."

Frage: "Was hast du vom Vormittagstraining gelernt, wo Mark einen Hauch schneller war?"

Vettel: "Ich hatte einfach heute Morgen ganz schön viel Verkehr auf der Strecke, keine freie Runde. Ich konnte deshalb keine gute Runde fahren, daher war Mark etwas schneller. Das war auch schon alles. Ich war mit dem Wagen zufrieden, nur die Feinabstimmung passte noch nicht ganz. Auch zu Beginn des Qualifyings war der Wagen etwas zu unruhig. Man muss hier aber auf den Randsteinen und auf den Bodenwellen volles Vertrauen haben."

"Man spielt ein bisschen mit dem Frontflügel, mit dem Differenzial und den Reifendrücken - das ist alles kein Geheimnis."Sebastian Vettel
"Wir haben eben vom Vormittag zum Qualifying den richtigen Schritt gemacht. Man spielt ein bisschen mit dem Frontflügel, mit dem Differenzial und den Reifendrücken - das ist alles kein Geheimnis. Manchmal haben solche Sachen große Auswirkungen. Manchmal findet man allein beim Reifendruck zwei oder drei Zehntelsekunden. Sonst ist so etwas schwierig. Die Reifen sind aber das 'schwarze Gold', einer der wichtigsten Faktoren. Wir haben es diesbezüglich eben gut hinbekommen. So einfach ist das."

Frage: "Hast du eine Erklärung dafür, dass die Rundenzeiten so enorm viel schneller sind als im Vorjahr?"

Vettel: "Wenn man den Vergleich mit dem vergangenen Jahr zieht, dann muss man erkennen, dass in diesem Jahr alle Autos um den Doppeldiffusor herum entworfen wurden. Im vergangenen Jahr hatten einige diesen Diffusor sofort, andere mussten ihn erst anpassen. Das war also ganz anders. Alle wussten, wie die Regeln für dieses Jahr aussehen. Außerdem fahren wir in Q3 mit ganz wenig Benzin. Da ist es doch klar, dass wir schneller sind. Auch die Bedingungen und das Wetter müssen passen. Die Strecke war seit Freitag überraschend sauber. Meist verändert sich die Strecke in Ungarn im Verlauf des Wochenendes mehr."

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