• 24. Juli 2010 · 19:17 Uhr

Alonso: "Die Punkte werden morgen vergeben"

Fernando Alonso in der FIA-PK nach dem zweiten Platz im Qualifying in Hockenheim: "Endlich haben wir einen perfekten Samstag hinbekommen!"

(Motorsport-Total.com) - Bestzeit in Q1, Bestzeit in Q2, auch nach dem ersten Run in Q3 um 34 Tausendstelsekunden vor Sebastian Vettel - und doch reichte es für Fernando Alonso heute in Hockenheim nicht zur Pole-Position. Der Ferrari-Pilot war um zwei Tausendstelsekunden oder 15 Zentimeter langsamer als der deutsche Lokalmatador, ließ sich im Rahmen der FIA-Pressekonferenz nach der Session aber keinerlei Enttäuschung anmerken.

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Morgen möchte Fernando Alonso den Deutschland-Grand-Prix gewinnen Zoom Download

Frage: "Fernando, ich weiß nicht, ob ich dir zum besten Qualifying der Saison gratulieren soll oder ob du wegen des denkbar knappen Abstands sauer bist..."

Fernando Alonso: "Ich denke, wir sollten uns freuen. Wir stehen zum ersten Mal in dieser Saison in der ersten Startreihe, was für uns definitiv ein Fortschritt ist. Wir waren schon das ganze Wochenende konkurrenzfähig. Ich fühlte mich mit dem Auto in Q1, Q2 und Q3 sehr wohl - endlich haben wir einen perfekten Samstag hinbekommen!"

Keine Enttäuschung über Platz zwei

"Okay, wir haben die Pole-Position sehr knapp verloren, aber das ist nicht wichtig. Die Punkte werden morgen vergeben, also konzentriere ich mich auf morgen, um nach einem guten Tag heute auch einen guten Rennsonntag abzuliefern. Wir wollen so viele Punkte wie möglich sammeln, aber es geht auf jeden Fall in die richtige Richtung. In den letzten zwei oder drei Grands Prix haben wir bei Ferrari enorme Fortschritte gemacht. Jetzt stehen wir beide in den Top 3. So müssen wir weitermachen."

Frage: "Du warst Schnellster in Q1 und Q2 und lagst auch nach dem ersten Run in Q3 vorne. Hast du vor dem letzten Run damit gerechnet, dass es für ganz vorne reichen würde?"

Alonso: "Nein, nicht wirklich. Wir wissen, dass die Red Bulls immer noch etwas herauskitzeln können, wie wir schon ein paar Mal gesehen haben. Im Freien Training war es schon oft eng, auch in Q1 und Q2, aber in Q3 waren sie dann auf einmal um eine Sekunde schneller als alle anderen. Ich habe Red Bull in Q3 sehr stark erwartet. Wir sind im Gegenteil eher überrascht, dass wir so nahe dran sind und nach zehn Rennen endlich um die Pole kämpfen können. Es hat lange gedauert, aber jetzt sind wir nahe dran."

Frage: "Du warst das ganze Wochenende sehr schnell. Bist du über diesen zweiten Platz ein bisschen enttäuscht?"

Alonso: "Nein, überhaupt nicht. Ich denke, wir waren konkurrenzfähig, aber das sind wir schon seit fünf Rennen - und trotzdem waren wir in Q3 immer eine halbe Sekunde hinter Red Bull. Heute ist es keine halbe Sekunde, daher sind wir sehr glücklich."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Deutschland


Frage: "Gestern hast du gesagt, dass es notwendig ist, die Balance zu verbessern. Ist dir das heute gelungen?"

Alonso: "Ja. Das Auto war heute sehr, sehr gut. Ich war schon ganzen Tag zufrieden mit der Balance und wir haben unser Potenzial endlich einmal maximal ausgeschöpft - endlich haben wir an einem Samstagnachmittag mal 100 Prozent rausgeholt! Wir sind sehr froh darüber, beide Ferraris in den Top 3 zu haben. Ich höre, dass das Team nach den Verbesserungen in den letzten drei oder vier Grands Prix zufrieden ist. Alles hat wie erwartet oder sogar noch besser funktioniert, daher denke ich, dass wir nun die Richtung gefunden haben, in die wir arbeiten müssen."

Frage: "Du stehst auf der schmutzigen Seite der Startaufstellung, nicht wahr?"

Alonso: "In Silverstone war die schmutzige Seite besser, daher hoffe ich, dass das auch hier so sein wird. Aber es sind 62 oder 68 Runden zu fahren, also kommt es nicht auf den Start an. Es wird ein langes Rennen. Niemand weiß, wie sich die Reifen verhalten werden. Es stimmt, dass wir gestern keine großen Schwierigkeiten mit den Supersofts hatten, aber gestern sind wir auch 1:16 gefahren, heute 1:13. Ich bin mir sicher, dass die Reifen bei dieser Pace ein bisschen mehr leiden werden."

Hockenheim eine Ferrari-Strecke

Frage: "Von den Entwicklungsschritten der vergangenen drei Rennen war das hier vielleicht der kleinste, aber von der Strecke her habt ihr den größten Sprung gemacht. Ihr wart noch nie so nahe an den Red Bulls dran. Wie erklärst du dir das?"

Alonso: "Die Streckencharakteristik hier ist anders. Wir wussten, dass Silverstone ein schwieriges Rennen für uns werden würde, aber als wir dort halbwegs konkurrenzfähig waren, schöpften wir eine Menge Mut für Hockenheim und Ungarn, Strecken mit weniger schnellen Kurven."

"All die Schritte der letzten drei Rennen waren wichtig. Einige machten das Auto in schnellen Kurven besser, einige in langsamen Passagen. Alles, was das Auto schneller macht, hilft, daher bin ich froh, nach zehn Rennen endlich näher an den Red Bulls dran zu sein. Wir hatten die Chance, zum ersten Mal in dieser Meisterschaft auf Pole zu stehen, aber es ist zumindest die erste Reihe geworden. Das ist für uns heute die beste Nachricht."

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Fernando Alonso und Ferrari sind in Hockenheim voll konkurrenzfähig Zoom Download

Frage: "Was ist für morgen deine Hauptsorge: der Rennrhythmus von Sebastian Vettel oder dass du am Start Positionen verlieren könntest?"

Alonso: "Ich mache mir keine Sorgen - bis auf den Regen."

Frage: "Wirst du angesichts der WM-Situation lieber ein paar gute Punkte mitnehmen oder volles Risiko gehen und auf Sieg fahren?"

Alonso: "Ich denke, wir müssen das Rennen gewinnen - das wäre das Beste für die Meisterschaft. Ich glaube auch, dass wir eine echte Chance haben, denn wir sind wirklich konkurrenzfähig."

"Wir hatten in Bahrain eine Chance - und die haben wir ergriffen. Dann hatten wir in China wieder eine Chance, aber die konnten wir nicht nutzen. Morgen haben wir die nächste. Ich hoffe natürlich, dass wir diese nutzen werden. Wir werden so viel Risiko eingehen, wie wir für notwendig erachten. Natürlich wollen wir die Punkte. Wenn möglich, müssen wir beide auf dem Podium landen, aber am liebsten wären uns - da stimmt mir Felipe sicher zu - die ersten zwei Positionen. Das werden wir versuchen."

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