• 15. Mai 2010 · 16:26 Uhr

Schumacher-Interview: Von Rosberg aufgehalten

Michael Schumacher wollte in Monte Carlo eigentlich in die zweite Reihe fahren, wurde aber nur Siebter: "Abstände sind enger, aber nicht eng genug"

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher bestritt heute bereits sein 16. Qualifying in Monte Carlo. Bisher ging er 15 Mal als Sieger im Stallduell hervor - die "Parkaffäre" von 2006 natürlich ausgeklammert -, doch Nico Rosberg fügte dem Mercedes-Piloten diesmal die erste Niederlage zu. 0,046 Sekunden trennten die beiden am Ende. Damit steht es aus Schumachers Sicht im Qualifyingduell nun 1:5.

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Michael Schumacher kassierte heute erstmals in Monte Carlo eine Niederlage Zoom Download

Frage: "Michael, schon wieder die Sieben. Wie ordnest du das heute ein?"

Michael Schumacher: "Vielleicht doch nicht ganz so, wie wir es uns gewünscht hätten. Die Abstände sind enger, das ist sehr offensichtlich, aber dann doch nicht eng genug, um wirklich Profit davon zu schlagen. Wir sind Sechster und Siebter. Ich war auf einer relativ guten Runde, die dann eine Runde zuvor ein bisschen blockiert wurde - leider noch dazu von meinem Kollegen. Das war nicht sehr passend."

Startplatz auf der sauberen Seite

"Ob es dann wirklich für eine Verbesserung gereicht hätte, weiß ich nicht, aber das Gute daran ist: Wir sind auf der Innenseite, haben mit der ungeraden Zahl eine gute Startposition. Die Starts waren gut bei uns, wobei der Platz hier natürlich sehr knapp ist. Man muss natürlich auch sehen, dass man maximal ein, zwei Plätze gutmachen kann. In Podiumsnähe zu kommen, was wir uns natürlich gewünscht und erhofft haben, das wird schwierig."

Frage: "Nico steht vor dir. Wie sehr ist das darauf zurückzuführen, dass ihr hier nicht das Auto mit dem verlängerten Radstand einsetzt?"

Schumacher: "Wir sind fünf Hundertstel auseinander. Das ist weniger als ein Wimpernschlag. Ich glaube, jeder kann im Nachhinein sagen, dass er die Zeit auch noch wo gefunden hätte, keine Frage. Fakt ist: Wir haben unser Auto ausgereizt und ich bin hier im Gegensatz zu anderen Rennen am Anfang des Jahres nicht eingeschränkt, was die Abstimmung angeht."

Frage: "In Q2 gab es einen Nasenwechsel. Warum war das der Fall?"

Schumacher: "Wir hatten heute Morgen einen leichten Kontakt, dabei wurde die Nase beschädigt. Das wurde repariert, aber offensichtlich nicht komplett. Somit haben wir eine andere Nase benutzt."

Frage: "Wie viel Spaß hat es gemacht, wieder im Leitplankendschungel von Monte Carlo zu fahren?"

Schumacher: "Das ist schon eine Herausforderung. Das ist Freude pur - einfach geil, so ein Auto so schnell durch ein Leitplankengewirr zu wirbeln. Das Runde für Runde präzise hinzukriegen ist das, was das Rennfahren ausmacht."

Top 3 waren das Ziel

Frage: "Wie viel mehr hättest du dir denn vor dem Qualifying erwartet?"

Schumacher: "Wir hatten schon irgendwo gehofft, vielleicht unter die ersten Drei fahren zu können, wenn alles passt. Man sieht definitiv, dass die Abstände enger sind, aber leider nicht eng genug."


Fotos: Michael Schumacher, Großer Preis von Monaco


Frage: "Wie sehr hat dir das Team dabei helfen können, eine Lücke im Verkehrschaos zu finden?"

Schumacher: "Das Kuriose an der Geschichte ist, dass mir mein Kollege auf einer meiner Runden leider ein bisschen im Weg gestanden ist. Ansonsten war der Verkehr relativ okay. Es war nicht so schlimm wie befürchtet, zumindest aus unserer Perspektive. Ich gehe aber davon aus, dass der eine oder andere ein anderes Lied singen wird."

Frage: "Stört es dich, dass Nico diesmal wieder vor dir liegt?"

Schumacher: "Für mich geht es um die Allgemeinsituation. Ob ich jetzt ein bisschen vor oder hinter Nico bin, ist weniger wichtig. Klar würde man lieber vor als hinter seinem Kollegen sein, aber wenn man von einem halben Zehntel redet, dann brauchen wir uns nicht groß darüber unterhalten. Vielmehr müssen wir uns an das halten, was eigentlich unser Ziel ist: um die Weltmeisterschaft kämpfen. Dafür müssen wir Rennen gewinnen, aber in der Lage sind wir im Moment noch nicht. Das ist eher das, was im Vordergrund steht."

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