Vettel: "Ich bedauere nichts"
Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel in seiner Medienrunde über das Rennen in Barcelona, Geheimpläne der Konkurrenz und die Qualifikation von Monaco
(Motorsport-Total.com) - Für Sebastian Vettel verlief der Große Preis von Spanien alles andere als nach Wunsch: Erst zog der deutsche Rennfahrer in Diensten von Red Bull in der Qualifikation gegenüber Teamkollege Mark Webber den Kürzeren, tags darauf musste sich Vettel nach einem schwierigen Rennen mit Rang drei zufrieden geben. Ein Bremsdefekt verlangsamte den 22-Jährigen zusätzlich, doch vor dem Rennen in Monte Carlo gibt sich Vettel entspannt. In seiner Medienrunde spricht er über das Stadtrennen.
Frage: "Sebastian, in Barcelona warst du etwas verwundert über deine Geschwindigkeit im Vergleich zu Mark Webber und Lewis Hamilton. Hast du das analysiert? Zu welchem Ergebnis bist du gekommen?"
Sebastian Vettel: "Ich denke, im Vergleich zu Mark haben wir am Sonntag einiges an Speed verloren. Er hat am gesamten Wochenende und speziell am Sonntag gezeigt, was eigentlich drin gewesen wäre. Wir dürfen uns im Nachhinein aber glücklich schätzen, mit dem Defekt, den wir hatten, überhaupt ins Ziel gekommen zu sein."
"Bis zu diesem Zeitpunkt taten wir uns etwas schwer. Der Boxenstopp lief nicht optimal, weshalb wir die zweite Position eingebüßt haben. Wir waren in Bezug auf die Geschwindigkeit eben nicht gleichauf. Das haben wir uns genau angeschaut und ich denke, wir haben es verstanden. Es gab einige Unterschiede beim Setup."
Monaco 2009: Eine Lehrstunde für Vettel
Frage: "Kennst du die Schlagzeile, wonach die Konkurrenz einen Pakt gegen dich schmieden soll? Was sagst du dazu?"
Vettel: "Diese Schlagzeile habe ich gesehen, aber dazu muss man schon die Konkurrenz befragen."
Frage: "Siehst du das als Kompliment?"
Vettel: "Ich denke, allzu viel Gewicht sollte man dieser Geschichte nicht beimessen. Erstens weiß ich ja nicht einmal, ob es stimmt, zweitens betrifft es uns ja nicht so sehr. Was die anderen machen, ist deren Sache. Ich glaube nicht wirklich daran. Es ist ja auch nicht erlaubt. Von daher ist mir nicht klar, wie das vor sich gehen sollte."
Vettel: "Nein, eigentlich nicht. Im vergangenen Jahr ist es nun einmal so gelaufen, wie es gelaufen ist. Ich bedauere nichts. Klar: Im Nachhinein hätte man vieles besser machen können."
"Auf der anderen Seite war das 2009 eine große Lehrstunde für uns. Wir konnten sehr viel davon mitnehmen. Das war also ein wichtiges Rennen für uns. Das klingt jetzt zwar blöd, weil das Ergebnis schlecht war, doch solche Rennen sind meiner Meinung nach sehr bedeutsam - vor allem, wenn man die Augen und die Ohren offen hält und fähig ist, daraus zu lernen."
Das Zeittraining als Spießrutenlauf
Frage: "Hast du dir bereits Gedanken über den ersten Abschnitt der Qualifikation gemacht? In Monte Carlo müssen 24 Fahrzeuge auf engstem Raum gegeneinander antreten..."
Vettel: "Es gibt viele Diskussionen. Zum Beispiel, ob man das Format der Qualifikation für den ersten Abschnitt ändern könnte, damit es eben nicht so chaotisch wird. Leider wird dahingehend aber nichts passieren. Es wird also sehr eng und hektisch zugehen."
Frage: "Was hätte man deiner Meinung nach denn am Modus ändern können?"
Vettel: "Schwer zu sagen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich nichts tun wird. Es ist einfach schwierig, ein System zu finden, was wirklich für jeden passt."
Wird die Qualifikation doch modifiziert?
Frage: "Zumal die Strecke mit der Zeit ja auch immer schneller wird..."
Vettel: "Genau. Da könnte sich jemand ungerecht behandelt fühlen. Wie gesagt: Bei so vielen Autos tut man sich eben schwer damit, es allen recht zu machen."
Vettel: "Ja, das wurde diskutiert. Ich denke, wir werden noch einmal darüber reden. Noch ist nicht geklärt, ob etwas passieren wird. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass eher nichts verändert wird. Es ist einfach zu schwierig. Irgendjemand findet immer einen Grund, der dagegen spricht."
Frage: "Liegt es nicht auch an euch Fahrern? Könntet ihr nicht eine etwas stärkere Position beziehen?"
Vettel: "Ich denke nicht. Leider ist das nicht unsere Entscheidung. Wir können natürlich unseren Standpunkt klarmachen, entscheiden müssen aber letztendlich alle Teams gemeinsam. Es war in der Vergangenheit schon nicht einfach, alle Teams für etwas Gemeinsames an Bord zu kriegen. Das wird es auch in Zukunft nicht sein."