• 23. April 2010 · 11:52 Uhr

Button: "WM-Führung ist verdient"

Weltmeister Jenson Button spricht im Interview über den Saisonstart - Harte Arbeit brachte den Erfolg

(Motorsport-Total.com) - Nach vier Rennen führt Jenson Button mit zwei Siegen die Weltmeisterschaft an. Noch im Winter wurde über den Wechsel des Weltmeisters von Brawn zu McLaren-Mercedes gerätselt. Vor dem Europa-Auftakt ist der neunfache Grand-Prix-Sieger bei seinem neuen Team angekommen. Im Interview spricht Button über seine Eingewöhnungsphase und den sensationellen Saisonstart.

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Zweimal stand Weltmeister Jenson Button schon ganz oben auf dem Podest Zoom Download

Frage: "Vier Rennen, zwei Siege und damit 60 Punkte. Nicht schlecht, oder?

Jenson Button: "Es war ein absolut unglaublicher Saisonstart, wirklich unglaublich. Zu sagen, ich wäre zufrieden, wäre eine große Untertreibung - ich bin überwältigt von den Ereignissen der vergangenen fünf Wochen, und an der WM-Spitze zu stehen ist natürlich toll. Es fühlt sich wirklich gut an. Aber es ist das Ergebnis harter Arbeit. Wir sind soweit gekommen, weil jeder im Team jeden einzelnen Tag gearbeitet hat."

"Im Februar bin ich zum ersten Mal ins Auto gestiegen, und bei jedem Test, den Rennwochenenden, auf der Strecke oder im Hintergrund wurde wie verrückt gearbeitet, um an die Spitze zu kommen. Ich glaube daher, dass unsere Führung in beiden Weltmeisterschaften verdient ist. Wir haben nicht alles richtig gemacht, aber uns das eingestanden und davon gelernt. Das war eine wichtige Erfahrung. Wir geben uns damit aber noch nicht zufrieden, obwohl wir einige Probleme haben, unsere Leute, die Autos und die ganze Fracht rechtzeitig für Barcelona in die Fabrik zu bringen. Das kann uns aber nicht davon abhalten, noch konkurrenzfähiger zu werden."

Frage: "Kannst du bereits einen persönlichen Höhepunkt in dieser Saison benennen?"

Button: "Die zwei Siege waren natürlich fantastisch. Aber manchmal sind es Kleinigkeiten, die dir im Gedächtnis bleiben. Ich erinnere mich, als ich im Jänner das erste Mal in die McLaren-Fabrik gekommen bin, um mit meiner Arbeit zu beginnen. Ich lernte die Mitarbeiter kennen und sah, wie freundlich und enthusiastisch sie sind - das war wirklich ein guter Moment. Es ging darum, das Team kennenzulernen und sich mit der Hilfe aller auf natürliche Weise anzupassen. Das hat sich schließlich gelohnt."

"Ein anderer Moment war der abschließende Test in Barcelona, als wir die neuesten Teile montierten und merkten, dass wir ein wirklich gutes Auto haben. Eines, mit dem ich mich beim Fahren sehr wohl fühle, speziell in schnellen Kurven. Ein weiterer Moment war es, die Zielflagge in Melbourne als Erster zu sehen. Das ist immer noch ein unglaubliches Gefühl."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von China


Frage: "Nach dem Rennen in Malaysia bist du zurück in die Fabrik geflogen, um an der Abstimmung des Autos zu arbeiten. Hatte das einen Einfluss auf den Sieg in China?"

Button: "Ja, hatte es. Trotzdem mussten wir während des Trainings noch etwas aussortieren und erst in Q3 am Sonntag hatten wir ein gutes Fahrverhalten. Aber ich denke, es geht mehr um die Erfahrung, die wir gewinnen. Jedes Mal, wenn wir das Auto fahren, lernen wir etwas Neues. Es ist möglich, dass wir dieses Wissen in jeder neuen Runde anwenden."

"Für mich ist es immer noch ein Lernprozess und ich kann mich hoffentlich ständig verbessern. Das Wichtigste in China war, dass wir keine Fehler gemacht haben. Ich weiß aus Erfahrung, dass dir das in der WM hilft. Man kann ein großartiges Wochenende haben, aber wenn man beim folgenden eine schlechte Qualifikation fährt und dadurch auch ein schlechtes Rennen, verschleudert man Punkte. Wir müssen uns auf die WM konzentrieren und sichergehen, dass wir in jeder Runde etwas lernen und weniger Fehler als die anderen machen."

"Das Wichtigste in China war, dass wir keine Fehler gemacht haben. "Jenson Button
Frage: "Inwieweit warst du von den Flugproblemen betroffen?"
Button: "Bisher nicht. Jess (Michibata, seine Freundin; Anm. d. Red.) und ich hatten bereits vor den Schwierigkeiten Pläne, ein paar Tage Urlaub zu nehmen. Natürlich habe ich das alles verfolgt, weil es einige Teammitglieder betroffen hat. Aber ich weiß, dass kein Problem zu groß für unser Team ist und dass wir irgendwann daheim ankommen."

"Was uns aber zum Nachdenken angeregt hat, sind die Distanzen, die wir reisen. Normalerweise fühlt man sich während eines Grand Prix nicht zu weit weg von zuhause, weil man weiß, dass man, wo auch immer man in der Welt ist, in ein Flugzeug steigen kann und nach Hause kommt. Wenn dir das genommen wird, realisiert man erst, wie weit deine Heimat weg ist. Das gibt dir eine ganz andere Perspektive, was ganz interessant ist."

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