• 13. April 2010 · 14:00 Uhr

Allison: "Werden den R30 aggressiv entwickeln"

Renault-Technikchef James Allison über die bisherigen Erfolge mit dem R30, den Einfluss von Robert Kubica und das unfassbare Entwicklungstempo 2010

(Motorsport-Total.com) - Frage: "James, nach drei Rennen hat das Team 30 Punkte auf dem Konto. Sind sie zufrieden?"

James Allison: "Ich denke, wir haben ganu das erreicht, was wir uns erhoffen durften. Die Ergebnisse spiegeln die tatsächliche Leistungsfähigkeit unseres Autos wider. Wir haben die sich bietenden Möglichkeiten gut genutzt und dadurch gute Resultate erzielt. Für uns war es ein sehr ordentlicher Auftakt in die Saison."

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Renault-Technikchef James Allison ist mit den bisherigen Erfolgen zufrieden Zoom Download

Frage: "Das Team hat Robert Kubica schon oft für seine Arbeitsmoral gelobt. Inwieweit hat er das Team angestachelt?"

Allison: "Seine Einstellung beeindruckt mich. Er hat ebenso großen Hunger auf neue Erfolge wie das Team. Er fragt immer wieder nach Veresserungen für das Auto und er arbeitet sehr hart. Das hilft der Motivation des Teams ungemein."

Frage: "Wie sehen sie Vitaly Petrovs Start in die Saison?"

Allison: "Er ist mental sehr stark, vor allem in entscheidenden Momenten. Seine guten Starts in den Rennen sind ein Beispiel dafür. Auch im Qualifying kommt er gut mit dem hohen Druck zurecht. Er hatte bisher Pech, dass er die Rennen nicht beenden konnte. Es tut uns sehr leid, dass ihn in zwei Rennen die Technik im Stich gelassen hat. Da wären sicherlich gute Ergebnisse für ihn möglich gewesen. Er kommt Robert immer näher und ich erwarte, dass diese Tendenz für den Rest des Jahres anhält. Wenn wir ihm ein zuverlässiges Auto geben, dann wird er den Job machen können und regelmäßig Punkte einfahren."

Frage: "Der Renault R30 ist sehr nah am Mercedes dran. Kann man die Deutschen überholen?"

Allison: "Ich glaube schon. Bislang sind sie uns nur im Qualifying leicht überlegen. Zumindest in Malaysia waren wir aber im Rennen schneller. Für China haben wir weitere Updates, unter anderem einen neuen Unterboden und einen anderen Frontflügel. Auch wenn wir damit noch nicht im Qualifying an Mercedes vorbeikommen sollten, so sind wir bestimmt näher dran. Am Start des Rennens ziehen wir dann vorbei. Ich bin sicher, dass wir uns im Rennen gegen sie behaupten können."

Frage: "Wie aggressiv ist das Entwicklungstempo in dieser Saison im Vergleich zu den Vorjahren?"

Allison: "Es ist kein Geheimnis, dass wir unser Auto 2010 sehr aggressiv weiterentwickeln möchten. Aggressiv heißt in diesem Zusammenhang, dass wir neue Ideen möglichst schnell ans Auto bringen werden. Unsere derzeitige Entwicklungsrate in der Aerodynamikabteilung ist auf einem historischen Hoch. Fast doppelt so hoch wie im Vorjahr. Wir tun alles, um neue Ideen nun in der Hälfte der Zeit umzusetzen."

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Die CFD-Computer von Renault sind in einem unterirdischen Bunker installiert Zoom Download

Frage: "Wie sehr spielt CFD eine Rolle bei der Entwicklung des R30?"

Allison: "So etwas gehört heutzutage zu den fundamentalen Komponenten bei der Aerodynamikentwicklung. Sonst könnten wir das Auto gar nicht in dem Tempo voranbringen. Im Moment sind rund die Hälfte aller Fortschritte mit dem Wagen auf die Arbeit mit CFD zurückzuführen."

Frage: "Hat das Team auch mechanische Verbesserungen in Planung?"

Allison: "Wie bei allen Teams, so liegt auch bei uns der Schwerpunkt während der Saison auf der aerodynamischen Seite, weil du damit einfach im Vergleich die meiste Zeit auf der Strecke herausholen kannst. Aber es gibt auch noch einige Projekte im Bereich Mechanik. Zum Beispiel bezüglich der Aufhängung und der Bremsen. Meist bleiben diese Fortschritte jedoch unbeobachtet, weil es oft nur um das Zusammenspiel zahlreicher Komponenten geht, die man von außen nicht sieht. Das ist anders als bei der Entwicklung der Aerodynamikteile."

Frage: "Wo liegen in Schanghai die speziellen Herausforderungen und wie wird die Strecke dem R30 liegen?"

Allison: "Der größte Unterschied im Vergleich zu den vorhergehenden Rennen wird sein, dass es in Schanghai deutlich kühler ist als in Malaysia oder Bahrain. Wir müssen sicherstellen, dass die Reifen bei den kühleren Werten gut arbeiten. Wir hoffen, dass wir in Schanghai einen weiteren Schritt in Richtung Spitze gehen können. Ein realistisches Ziel ist es, beide Piloten in China in die Punkteränge zu bekommen."

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