Rampf: "Nicht der Speed, den wir erwartet hatten"
Saubers Technischer Direktor Willy Rampf über die Leistung in Melbourne, die spezifische Performance der Reifen und Verbesserungen am Auto
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Willy, das war zunächst eine gute Leistung im Rennen. War das Auto zum Schluss nicht mehr schnell genug, um bis zum Ende des Rennens die Position zu halten?"
Willy Rampf: "Unsere Strategie war, mit einem Satz Trockenreifen das Rennen zu beenden, aber deren Leistung war nicht konstant genug, um den Abstand auf Liuzzi zu halten. Ich denke, dass wir Neunter oder Achter geworden wären. Das hätten wir meiner Meinung nach auch verdient, aber die Abnutzung war einfach zu groß."
Frage: "Die Geschwindigkeit war an den ersten Rennwochenende natürlich enttäuschend. Es scheint jedoch grundsätzlich ein gutes Auto zu sein. Glaubst du, dass ihr in den kommenden paar Rennen noch etwas Geschwindigkeit finden könnt?"
Rampf: "Das müssen wir. Es ist grundsätzlich noch jenes Auto, das wir bei den Wintertests hatten, auch wenn es natürlich kleinere Veränderungen gibt. Wir müssen die Geschwindigkeit ohne Zweifel verbessern. Das war nicht der Speed, den wir erwartet hatten."
Frage: "Ist es vielleicht so, dass andere Teams größere Fortschritte erzielt haben als ihr?"
Rampf: "Andere Teams haben sicherlich einen großen Schritt gemacht, zum Beispiel Renault. Sie haben seit den Wintertests einen gewaltigen Schritt gemacht, liegen jetzt deutlich vor uns. Es gibt drei Gruppen von Autos, wir befinden uns in der zweiten."
"Manchmal liegen sie ziemlich eng beieinander. Wenn man jedoch nur ein paar Zehntelsekunden verliert, dann kostet das einige Plätze. Das hat man gestern im Qualifying gesehen - da lagen vier Autos innerhalb von einer Sekunde. Wenn da nicht alles perfekt passt, steht man statt auf der zwölften auf der 16. Position."
Frage: "Wann wird es für das Auto ein größeres Update geben?"
Rampf: "In Barcelona werden wir ein größeres Update haben, ja. Aber für Barcelona wird jeder ein größeres Update haben. Wir müssten also schneller sein."
Frage: "In Bahrain haben alle über ein langweiliges Rennen gesprochen, hier hat natürlich der Regen alles etwas durcheinandergewirbelt. Interessant waren aber auch die Reifen. Waren in Bahrain vielleicht alle im Hinblick auf die Reifen etwas konservativ unterwegs?"
Rampf: "Das glaube ich nicht. Hier sind wir ziemlich früh von den Regenreifen auf die Trockenreifen gewechselt. Das war in Ordnung. Aber unter den Bedingungen, die es hier gegeben hat, lässt die Leistung der Reifen schneller nach. Die Bedingungen waren nicht ideal."
"Wenn man hier etwas von der Ideallinie abgekommen ist, hat es länger gebraucht, um wieder in den Rhythmus zu kommen. Wenn man sich entschieden hat, auf einen neuen Satz zu setzen, hat man massiv Zeit gutgemacht. Das hatte mit den Streckenbedingungen zu tun, die hier geherrscht haben. Das kann also nicht als Regel für die kommenden Rennen herangezogen werden, dies hatte etwas mit den feuchten Bedingungen hier zu tun."