• 25. Februar 2010 · 07:26 Uhr

Bridgestone: Fortschritte trotz Regen

Bridgestone zieht nach den verregneten Jerez-Tests eine mittelprächtige Zwischenbilanz: Zu wenige Daten, Setups noch nicht optimiert

(Motorsport-Total.com) - Neben der hohen Benzinlast, die für veränderte Bedingungen bei den Formel-1-Fahrzeugen 2010 sorgen, gelten auch die neuen Reifen als wichtiger Faktor für zukünftige Erfolge. Bridgestone konnte bei den jüngsten Testfahrten neue Erfahrungen mit den schmalen Vorderreifen sowie den neuen Mischungen und Konstruktionen sammeln. Allerdings hatte man sich mehr Erkenntnisse gewünscht, sagt Bridgestone-Techniker Jun Matsuzaki im Interview.

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Vor allem die Hinterreifen haben auf der Strecke in Jerez extrem gelitten Zoom Download

Frage: "Jun, wie stark war der Faktor Wetter beim Test?"

Jun Matsuzaki: "So viel Regen hatten wir in Jerez noch nie erlebt. Am Donnerstagabend war es nahezu unmöglich, die Strecke zu verlassen. Das Wasser stand auf allen Straßen. Zum Glück hatte es sich damit ausgeregnet, sodass wir am Freitag und Samstag im Trockenen fahren konnten."

Frage: "Wo liegen beim Test im Regen die Probleme?"

Matsuzaki: "Das Problem bei Regen ist, dass du niemals konstante Bedingungen hast. Es gibt zu viele Variablen, um gute Daten zu sammeln und das Auto zu entwickeln. Wenn es regnet, wird die Strecke nasser und die Rundenzeiten werden langsamer."

"Wenn es abtrocknet, wird die Strecke wieder schneller. Das erfordert Änderungen am Auto oder den Wechsel auf andere Reifen. Das macht es für alle sehr schwierig. Wir mussten sogar eine Extraladung Regenreifen und Intermediates nach Jerez bringen, damit die Teams ausreichend Runden fahren konnten."

Frage: "Wie haben die Regenreifen und Intermediates in Jerez funktioniert?"

Matsuzaki: "Der schwierige Faktor war, dass die Teams diese Reifen verwenden mussten, ohne zuvor ein vernünftiges Trockensetup entwickeln zu können. Das wäre allerdings wichtig gewesen, denn dann findest du auch viel leichter ein gutes Setup für Regen. Wir haben daher eine große Varianz beim Reifenverschleiß gesehen, vor allem beim Intermediate, der bei trockeneren Verhältnissen verwendet wird."

"Wir erwarten bessere Resultate, wenn die Teams die Setups erst einmal optimiert haben."Jun Matsuzaki
"Wenn ein Intermediate auf eine abtrocknenden Strecke mit einer trockenen Linie verwendet wird, an einem Auto, dessen Abstimmung nicht perfekt ist, dann wird dieser Reifen stark abgenutzt. Die zusätzliche Benzinlast in diesem Jahr sorgt noch einmal für einen erhöhten Verschleiß. Jerez ist außerdem sehr fordernd bezüglich der Pneus. Wir erwarten bessere Resultate, wenn die Teams die Setups erst einmal optimiert haben und wir auf einer anderen Strecke unterwegs sind."

Frage: "Was konnte man über die Trockenreifen lernen?"

Matsuzaki: "Der Samstag war der einzige Tag, wo es sofort auf einer trockenen Strecke losging. Im Tagesverlauf gab es nur ganz wenige Regentropfen. Insgesamt konnten wir bislang aber nur wenige Daten sammeln. Wir können sagen, dass das Aufwärmen bei allen drei Mischungen gut funktioniert hat. Das war deutlich besser als mit den Vorjahresreifen."

"Man kann allerdings die Unterschiede der einzelnen Mischungen noch nicht ganz ausmachen. Jerez ist vor allem für die Hinterreifen sehr fordernd. Mit der Performance sind wir bisher aber recht zufrieden. Hoffentlich werden wir in Barcelona besseres Wetter erleben."

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