Piastri hat "keine Reue" nach P2 im Qualifying: "Mehr war wohl nicht drin"
Oscar Piastri muss sich zwar knapp Max Verstappen geschlagen geben, durch den Crash von Lando Norris zählt er aber trotzdem zu den Gewinnern im Saudi-Qualifying
(Motorsport-Total.com) - Am Ende fehlen Oscar Piastri gerade mal zehn Tausendstel auf Max Verstappen - doch zumindest am Samstag in Saudi-Arabien sind das die entscheidenden Sekundenbruchteile, schnappt der Red-Bull-Pilot dem Australier damit doch die Pole weg.

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Oscar Piastri musste sich am Ende mit P2 im Qualifying von Dschidda begnügen Zoom Download
Dennoch blickt Piastri im Nachhinein ohne Reue auf seine Runde zurück, mit der er "eigentlich ziemlich zufrieden" sei - und glaubt: "Viel mehr wäre da nicht gegangen. Ich denke, ich habe einen guten Job gemacht." Dabei tat er sich schwer reinzukommen ins Qualifying: "Im ersten Teil war es noch ein bisschen ein Aufholen, aber die letzte Runde fühlte sich ziemlich nach dem Maximum an, das ich herausholen konnte."
Trotzdem war am Ende einer knapp schneller: "Max hat einen starken Job erledigt - es ist wieder eine Highspeed-Strecke, auf der ihr Auto offenbar etwas besser funktioniert, aber ja, wie so oft hat er es gut gemacht", lobt der McLaren-Pilot den Weltmeister.
Piastri: Haben über Verstappen-Taktik gesprochen, aber ...
Er selbst indes habe auf der ersten schnellen Runde in Q3 "einen kleinen Fehler" gemacht, trotzdem reichte sie erstmal zur vorläufigen Bestzeit - weil Teamkollege Lando Norris noch einen viel größeren Fehler machte, seinen McLaren in die Wand setzte, und damit für eine rote Flagge sorgte.
"Ich war der Einzige, der zu dem Zeitpunkt schon eine gezeitete Runde hatte", erklärt Piastri, dass das für ihn natürlich etwas den Druck rausgenommen habe: "Es ist sicher etwas angenehmer, wenn man schon eine Zeit auf dem Tableau hat", sagt der Australier, "ich wusste aber auch, dass sie wahrscheinlich nicht reichen würde. Also war klar, dass ich nochmal rausfahren und mich verbessern musste."
Dabei konnte Piastri nicht nur den Fehler aus seinem ersten Versuch ausmerzen und es "auf dem zweiten deutlich besser umsetzen", er beobachtete auch Verstappen - der Red-Bull-Pilot fuhr, anders als er, nach der erneuten Freigabe der Session notgedrungen zwei schnelle Runden hintereinander: "Ich habe gesehen, dass Max vor dem zweiten Versuch um eine Tausendstel schneller war, wusste also, dass ich für die Pole zulegen musste."
Selbst auf die Verstappen-Taktik setzen, wodurch Piastri theoretisch sogar drei schnelle Versuche in Q3 bekommen hätte, wollte der Australier aber nicht: "Wir haben darüber gesprochen, uns aber dagegen entschieden", verrät er: "Da ich schon eine Rundenzeit gesetzt hatte, mussten wir nicht zwangsläufig noch eine drauflegen. Und es wäre extrem eng geworden."
Der McLaren-Pilot gibt mit Verweis auf Verstappen zu bedenken: "Er musste genug Benzin für zwei Runden mitnehmen. Mit etwas mehr Sprit und auf gebrauchten Reifen ist die erste Runde schwierig - da überlegt man sich schon genau, wie viel man dabei wirklich lernt und wie sehr es einen eventuell auch aus dem Konzept bringt."
Für Red Bull hätten aber andere Vorzeichen gegolten: "Wenn man noch keine Zeit stehen hat, ist das natürlich ein ganz unterschiedliches Szenario. Aber bei uns - mit bereits einer gezeiteten Runde und drei oder vier frischen Reifensätzen zuvor - war der Entschluss, nur einen finalen Versuch zu machen, glaube ich, die richtige Entscheidung", verspürt Piastri, trotz der verlorenen Pole, "keine Reue".
Genauso wenig, wie mit Blick auf seinen finalen Versuch: "Wenn es am Ende um Hundertstel geht, denkt man natürlich an ein paar Stellen. Aber ehrlich gesagt: Es war eine Runde, mit der ich zufrieden bin. Max hat heute wirklich einen sehr starken Job gemacht - viel mehr war für uns wohl einfach nicht drin." Zumal auch der zweite Startplatz für Piastri, mit Blick auf den WM-Kampf und Norris' erneuten Ausrutscher, noch Gold wert sein kann...