• 19. April 2025 · 20:18 Uhr

Norris crasht in Q3: "Magic" Verstappen nutzt McLaren-Malheur eiskalt!

Die McLaren-Dominanz hat im Qualifying in Dschidda wieder nicht gereicht, um Max Verstappen zu schlagen - Lando Norris nach Q3-Unfall nur auf Platz 10

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat seine Wunder-Runde von 2021 mit vier Jahren Verspätung vollendet und sich völlig überraschend die Poleposition für den Grand Prix von Saudi-Arabien 2025 gesichert. "Fantastisch, Max, fantastisch. Du hast da am Ende zwei perfekte Runden hingelegt", gratulierte Red-Bull-Teamchef Christian Horner am Boxenfunk.

Foto zur News: Norris crasht in Q3: "Magic" Verstappen nutzt McLaren-Malheur eiskalt!

Max Verstappen profitiert vom Crash von Lando Norris und steht auf Poleposition Zoom Download

Verstappen setzte sich hauchdünn vor Oscar Piastri (McLaren) durch, mit einem überragenden ersten Sektor, den er absolut am Limit gefahren sein muss. Dritter wurde George Russell (Mercedes), mit 0,113 Sekunden Rückstand. Alle anderen waren nur Statisten: Charles Leclerc (Ferrari/+0,376) auf P4, Andrea Kimi Antonelli (Mercedes) auf P5 und Carlos Sainz (Williams) auf P6.

Der Schnellste von Q2, Lando Norris, blieb in Q3 ohne Zeit. Norris ging auf seiner ersten Runde ausgangs Kurve 4 volles Risiko, kam innen in Kurve 5 auf den Randstein und verlor daraufhin die Kontrolle über seinen McLaren. "Fucking Idiot!", schimpfte er sich selbst am Boxenfunk, worauf ihn sein Renningenieur aufmunterte: "Mach dir keinen Kopf, Kumpel."

Der Crash verursachte eine rote Flagge, und bis auf Piastri, der vor dem Crash über die Ziellinie gefahren war, hatte noch niemand eine Q3-Zeit gesetzt. Piastris Referenzzeit lag bei 1:27.560 Minuten - allerdings hatte Russell im zweiten Sektor eine schnellere Zeit als Piastri hingelegt. Ein furioses Finale war angerichtet.

Der Erste von den Favoriten, der danach eine Zeit setzte, war Verstappen - und der setzte sich direkt an die Spitze, 0,001 Sekunden vor Piastri! "Sehr schlechter Grip in Kurve 1", meldete er - was vielleicht daran lag, dass er den Reifensatz vom ersten Run verwendet hatte, mit dem er die Runde wegen der roten Flagge nicht zu Ende fahren konnte. Entsprechend hektisch fuhr Verstappen an die Box zurück, um für den allerletzten Schuss nochmal frische Reifen montieren zu können.

Verstappens Bestzeit hielt nur, bis Russell kam, der ihm 0,152 Sekunden abnahm. Jetzt stand Piastri unter maximalem Druck - und dem hielt er zunächst mal stand: 1:27.304 Minuten, Bestzeit! Aber Verstappen konnte nochmal nachlegen, fuhr Bestzeit im ersten Sektor - und hatte am Ende 0,010 Sekunden Vorsprung. Sehr zur Freude von Helmut Marko, der vor Beginn des Qualifyings noch erklärt hatte, dass Red Bull "zu 100 Prozent" nicht auf Pole fahren werde.

Die Top 10 wurden vervollständigt von Lewis Hamilton (7./Ferrari), der beinahe schon in Q2 ausgeschieden wäre, Yuki Tsunoda (8./Red Bull) und Pierre Gasly (9./Alpine). Hamilton war über sein Abschneiden enttäuscht: "Es war wieder ein herausforderndes Qualifying. Ich bin dankbar, dass ich es überhaupt ins Q3 geschafft habe."

Zum Thema:
Ergebnis: Qualifying


F1-Ticker: Paddock live mit Ruben Zimmermann


F1-Show: Livestream auf YouTube & Twitch (1:00 Uhr)

Was steckte hinter Verstappens Taktik?

Als Q3 wegen des Norris-Unfalls unterbrochen war, waren noch 8:32 Minuten auf der Uhr. Zumindest theoretisch genug, um zwei schnelle Runden zu fahren. Bei McLaren und Mercedes wurde darüber nachgedacht - aber nur Red Bull zog durch: Verstappen fuhr mit dem Reifensatz, den er schon bis zur roten Flagge verwendet hatte, auf die Strecke, bolzte wie ein Irrer zurück an die Box, wechselte nur die Reifen und ging nochmal raus, um Pole zu fahren.

Theoretisch ein Nachteil, weil er so auf der ersten Runde mehr Sprit mitschleppen musste. Praktisch aber womöglich ein Vorteil, weil er perfekt im Rhythmus war, als es drauf ankam, und ein taufrisches Gefühl für den Grip der Strecke und den richtigen Bremspunkt hatte. Das fehlte zum Beispiel Russell in Kurve 1.

Verstappen bekam bei Start und Ziel auch noch einen Windschatten von Tsunoda spendiert, der am Ende womöglich die entscheidenden Tausendstelsekunden ausmachte. "Wenn wir das Auto hinbekommen, ist es schnell. Aber wenn nicht, dann ist es schwierig", grinst er nach dem Qualifying.

Piastri trauert der Pole aber nicht hinterher. Erstens, weil es in Dschidda ("anders als in Suzuka") "viele DRS-Zonen" gibt. Das könnte ihm am Sonntag helfen, den besseren Rennspeed des McLaren auszuspielen. Und zweitens, weil er sich selbst nichts vorwerfen kann: "Es war eine gute Runde. Wenn dir eine Hundertstel fehlt, fallen dir viele Kurven ein, wo du die finden könntest. Aber Max hat eine ziemlich gute Runde hingelegt. Mehr war nicht drin."

Doppel-Malheur bei Sauber: Was war in Kurve 1 los?

Für Nico Hülkenberg (Sauber) war bereits in Q1 Endstation. Dabei hatte die Session stark begonnen. Auf seiner ersten Runde setzte er vier pinke Minisektoren, doch weil die Strecke schneller wurde, rutschte er mit Fortschreiten der Zeit wieder aus den Top 15. Auch mit dem zweiten Reifensatz begann er stark, mit persönlichen Verbesserungen im ersten und zweiten Minisektor bei Start und Ziel.

Doch dann bremste Hülkenberg die erste Kurve zu spät an und musste innen neben die Strecke. "Verdammt nochmal!", ärgerte er sich. Später sagte er vor den TV-Kameras: "In der letzten Runde, die natürlich die wichtigste ist, hatte ich ein stehendes Rad in der ersten Kurve. Schade, denn Q2 wäre definitiv drin gewesen."

Besonders bitter aus Sauber-Sicht: Fast gleichzeitig unterlief auch Teamkollege Gabriel Bortoleto in der ersten Kurve ein Fahrfehler, der mit einem Dreher und einer kurzen gelben Flagge endete. Am Ende P18 für Hülkenberg und P20 für Bortoleto.

Neben dem Sauber-Duo erwischte es in Q1 Lance Stroll (Aston Martin), der um 0,074 Sekunden langsamer war als Isack Hadjar (Racing Bulls) - obwohl Hadjar ausgangs der letzten Kurve einmal die Mauer gestreift hatte. 17. wurde Jack Doohan (Alpine), und 19. Esteban Ocon (Haas). Bestzeit fuhr in Q1 übrigens Verstappen in 1:27.778 Minuten, vor Norris und Piastri.

Und es gab ein paar kleinere Zwischenfälle: eine Plastiktüte, der Antonelli ausweichen musste, und eine Heizdecke, die von Gasly aus der Box mitgeschliffen wurde. Gasly blieb nochmal stehen, damit diese von einem Mechaniker entfernt werden konnte.

Wie viel Glück hatte Hamilton in Q2?

In Q2 war zunächst Norris Schnellster, 0,048 Sekunden vor Verstappen und 0,209 Sekunden vor Piastri (der Norris Windschatten spendiert hatte). Piastri verkürzte den Rückstand mit gebrauchten Reifen auf 0,064 Sekunden - aber das sah zumindest nicht mehr nach einer vergleichbaren McLaren-Dominanz wie im Abschlusstraining aus, in dem die Papaya-Boliden die Konkurrenz regelrecht zertrümmert hatten. Verstappen witterte jetzt Morgenluft.

Doch die relevanten sportlichen Entscheidungen fielen weiter hinten. Tsunoda schob sich erst auf den letzten Drücker als Siebter in die Top 10, sodass Hamilton gerade mal 0,007 Sekunden Vorsprung auf Alexander Albon (Williams) für den Cut reichten. Albon hatte seine Runde etwas früher absolviert als alle anderen - um freie Fahrt und kein Gelbrisiko zu haben, dafür aber womöglich um einen Tick weniger Grip.

Liam Lawson wurde mit einer laut Selbsteinschätzung "ziemlich guten Runde" Zwölfter, 0,227 Sekunden vor seinem Teamkollegen Hadjar auf Platz 14. Dazwischen noch Fernando Alonso im Aston Martin, und auf Rang 15 Oliver Bearman (Haas), der ein Jahr nach seinem brillanten Ferrari-Debüt in Saudi-Arabien mehr als eine halbe Sekunde von den Top 10 entfernt war.

Wo kann man den Grand Prix von Saudi-Arabien live sehen?

Es ist ein Fixpunkt für Hardcore-Fans der Formel 1, nach Ende aller Sessions eines Tages am Abend beim YouTube-Kanal von Formel1.de (Jetzt kostenlos abonnieren!) reinzuzappen. Denn wenn die TV-Broadcaster längst aus ihren Übertragungen ausgestiegen sind, steigt dort die tägliche Formel-1-Analyse mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll. Am Samstag und Sonntag jeweils nach Mitternacht, um 1:00 Uhr deutscher Zeit.


Video wird geladen…

  Weitere Formel-1-Videos

Übrigens: Die täglichen Formel-1-Livestreams werden 2025 nicht nur auf YouTube, sondern auch auf dem Twitch-Kanal von Formel1.de ausgestrahlt. Wer Amazon-Prime-Abonnent ist und seinen Prime-Account mit Twitch verknüpft, kann so ein Kanalabo kostenlos abschließen und die journalistische Arbeit des Formel1.de-Teams unterstützen. Eine detaillierte Anleitung, wie das geht, gibt's auf YouTube.

In Österreich wird das Rennwochenende diesmal vom ORF gezeigt. Im deutschen Free-TV wird der Grand Prix von Saudi-Arabien hingegen nicht übertragen. Der Pay-TV-Sender Sky zeigt Vorberichte zum Rennen am Sonntag, unter anderem mit Experte Ralf Schumacher, ab 17:30 Uhr. Start ist dann um 19:00 Uhr. (Hier geht's zur TV-Übersicht für den Grand Prix von Saudi-Arabien 2025!)

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Dschidda: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Dschidda: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Foto zur News: Die letzten 20 Siegerteams der Formel 1
Die letzten 20 Siegerteams der Formel 1

Foto zur News: Die letzten 20 Siegfahrer der Formel 1
Die letzten 20 Siegfahrer der Formel 1

Foto zur News: F1: Grand Prix von Saudi-Arabien (Dschidda) 2025
F1: Grand Prix von Saudi-Arabien (Dschidda) 2025
Sonntag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Saudi-Arabien (Dschidda) 2025
F1: Grand Prix von Saudi-Arabien (Dschidda) 2025
Samstag
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Ist Piastri jetzt WM-Favorit, Hans-Joachim Stuck?
Ist Piastri jetzt WM-Favorit, Hans-Joachim Stuck?
Foto zur News: Wird DAS der entscheidende Schlüssel für Piastris WM-Erfolg?
Wird DAS der entscheidende Schlüssel für Piastris WM-Erfolg?

Foto zur News: Piastri "Extraklasse", Norris "künstlerisch tätig"
Piastri "Extraklasse", Norris "künstlerisch tätig"

Foto zur News: Nach Red-Bull-Tausch: H. Marko spricht Klartext!
Nach Red-Bull-Tausch: H. Marko spricht Klartext!
 
formel-1-countdown
Formel 1 App