• 13. April 2025 · 09:30 Uhr

Piastri nach Pole: FT3-Dominanz war selbst McLaren ein Rätsel

Oscar Piastri war vom großen Vorsprung im dritten Training überrascht, nimmt aber McLarens Favoritenrolle an - Andrea Stella beeindruckt von der Leistung

(Motorsport-Total.com) - Besser hätte Oscar Piastri seinen 50. Grand Prix nicht einläuten können. Denn während Teamkollege Lando Norris im entscheidenden Moment wieder patzte und die erwartete Pace seines McLaren nicht umsetzen konnte, wurde der Australier der Favoritenrolle seines Teams gerecht und schnappte sich beim Qualifying in Bahrain die Poleposition.

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Oscar Piastri freut sich über die Pole in Bahrain Zoom Download

Dass ein McLaren auf der Pole stehen würde, damit hatten viele im Vorfeld gerechnet, und auch für Piastri selbst ist Startplatz eins nicht unbedingt eine Überraschung: "Ich denke, das Auto war das ganze Wochenende über in einer guten Verfassung", sagt er.

"Ich bin stolz auf die Arbeit, die ich geleistet habe. Ich habe das Gefühl, viele gute Runden geliefert zu haben, als es drauf ankam, und mit der Pole belohnt zu werden, ist natürlich sehr schön."

Nur: Der Vorsprung von 0,168 Sekunden auf George Russell war für viele Beobachter ein wenig dünn. Nach den Ergebnissen im Training hatten viele erwartet, dass McLaren deutlich weiter vorne sein würde - vielleicht sogar eine halbe Sekunde. Denn im dritten Training lag McLaren mehr als acht Zehntel vor der Konkurrenz.

"Die Leistung, die wir im dritten Training hatten, war sogar für uns ein Rätsel", sagt Piastri und meint, dass er schon davon ausgegangen war, dass die Konkurrenz im Qualifying näher rücken würde.

"Es war irgendwie ein Auf und Ab für jeden", sagt er. "In einer Session war Charles [Leclerc] unser Herausforderer, dann George [Russell]. Max [Verstappen] war zu bestimmten Zeitpunkten schnell. Es schien so, als würde jeder zu anderen Zeitpunkten auf seinem Höhepunkt sein. Ich musste also auf der Hut sein, denn eineinhalb Zehntel Vorsprung war definitiv weniger als ich nach heute Morgen erwartet hatte."

Knapp vier Zehntel gewonnen

Tatsächlich musste Piastri hart um seine Pole kämpfen, denn sein erster Q3-Versuch reichte noch nicht für Startposition eins. Zwar war er damit nach den ersten Runs vorne, doch weil die Konkurrenz zulegte und ihn überholte, musste auch Piastri noch etwas Zeit finden. Und das tat er: Knappe vier Zehntelsekunden legte er im zweiten Run noch drauf und schnappte sich die Pole.

Die notwendige Zeit habe er dabei "ein bisschen von überall" hergeholt, wie er sagt. "Ich kann mich ehrlich gesagt nicht genau erinnern, wo genau, aber es waren einfach kleine Stücke über die Runde verteilt."


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Der erste Reifensatz in Q3 hatte zudem schon eine Outlap unter der roten Flagge in Q2 hinter sich. "Ich weiß nicht, ob das einen Unterschied gemacht hat oder nicht, aber wenn du die Garage verlässt und die Reifen nicht schön glänzen wie sonst, dann ist da vielleicht auch ein psychologischer Effekt", lacht er.

"Also ja, ich habe einfach überall ein bisschen Zeit gefunden, es war eine sehr solide Runde. Vielleicht etwas weit raus in Kurve 13, aber der Rest der Runde war ziemlich sauber. Ich bin sehr zufrieden."

Vor allem hat Piastri aber damit das geschafft, was Teamkollege Norris nicht geschafft hat, und was diesem viele vorwerfen: Er hat die Favoritenrolle von McLaren bestätigt und die Pace umgesetzt. Nicht wenige sagen daher, dass Piastri im WM-Kampf vielleicht die größere Gefahr für die Konkurrenz ist als Norris.

Stella lobt: Keine Geräusche in Piastris Kopf

Auch Teamchef Andrea Stella zeigt sich nach dem Qualifying beeindruckt, aber nicht überrascht, wie er betont, "weil es für uns von Anfang an ziemlich offensichtlich war, dass wir es mit einem Fahrer mit unglaublichem natürlichen Talent zu tun haben", so der Italiener.

"Ich habe immer gesagt, dass in Oscars Kopf keine 'Geräusche' sind - und das ist in der Formel 1 eine sehr nützliche Eigenschaft. Ich denke, das erlaubt ihm, Informationen zu verarbeiten, die Situation zu analysieren und sich selbst sehr schnell zu verbessern", lobt der Teamchef.


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Was Piastri nach nur 50 Rennen in der Formel 1 erreicht hat, sei bemerkenswert, und dennoch geht Stella angesichts der Qualitäten Piastris davon aus, dass er in der Lage sein wird, sein Wachstum und seine Entwicklung in den kommenden Jahren beizubehalten. "Das ist also ein sehr interessantes Zukunftsversprechen - für die gesamte Formel 1, würde ich sagen."

Für das Rennen gilt Piastri nun als noch größerer Favorit als für das Qualifying, weil die Rennqualitäten des McLaren gut zu den Bedingungen passen sollten. Und während viele die Favoritenrolle abstreiten würden, nimmt Piastri diese gerne an.

"Ich weiche ganz sicher nicht davor zurück, zu sagen, dass wir momentan das beste Auto haben", stellt er klar. "Ich denke, etwas anderes zu behaupten, wäre nicht korrekt."

Piastri: Können nicht tun und lassen, was wir wollen

Trotzdem ist ihm bewusst, dass es im Qualifying nur einen kleinen Fehler braucht, um den Vorsprung komplett wegzuwerfen. "Manchmal sehen wir sehr stark aus - wie heute Morgen zum Beispiel -, aber wenn dann alle im Qualifying alles aufdrehen, wissen wir, dass wir trotzdem unser Bestes zeigen müssen."


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Was ansonsten passiert, habe man in Japan gesehen, als plötzlich Max Verstappen ganz vorne stand und das Rennen gewann. "Und heute steht Lando nicht in der ersten Reihe", betont er.

"Es ist definitiv schwierig. Ich denke auf keinen Fall, dass wir so schnell sind, dass wir tun und lassen können, was wir wollen - aber wir haben im Moment einen schönen Vorteil, den wir so gut es geht Woche für Woche nutzen wollen."

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