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Fernando Alonso nach P13: Redet so einer, der noch an den Erfolg glaubt?
Fernando Alonso ist einer der größten Kämpfer der Formel 1, aber nach dem Bahrain-Qualifying kann er seine Enttäuschung über den Rückstand nicht verbergen
(Motorsport-Total.com) - Als Fernando Alonso am Saisonbeginn 2023 Dauergast auf dem Podium war, und erster Herausforderer der dominierenden Red-Bull-Fahrer, schien er endlich mal den richtigen Griff getan zu haben. Oft schon hatte er sich bei Teamwechseln vertan und seine Situation verschlechtert. Doch Alonso und Aston Martin, das flutschte vom ersten Moment an.

© LAT Images
Nach dem Qualifying: Fernando Alonso ist die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben Zoom Download
Davon ist heute, zwei Jahre später, nicht mehr viel übrig. Alonso ist einer von nur fünf Piloten, die in der Fahrer-WM 2025 noch nicht angeschrieben haben, und Aston Martin liegt auf Rang 7 in der Konstrukteurs-WM. Dan Fallows, dem einst die frühen Erfolge der Saison 2023 zugeschrieben wurden, arbeitet nicht mehr für das Team. Und bis spektakuläre Neuzugänge wie Adrian Newey oder Andy Cowell ihre Wirkmacht entfalten können, wird es noch dauern.
Auf die Frage, ob 2025 für ihn eine lange und schwierige Saison werden könnte, antwortet er: "Könnte sein. Es ist eine dieser Saisons, in der du im Qualifying dein Bestes gibst, und im Rennen startest du von Platz 13. Vor dem Qualifying hätten wir niemals mit so einem guten Ergebnis gerechnet. Und genauso wenig rechne ich im Rennen mit Punkten."
Sollte er beim Grand Prix von Bahrain doch in die Top 10 fahren, wäre das "wie ein kleiner Sieg für uns", sagt der 43-Jährige. "Jeder kleine Fortschritt, jedes bessere Verständnis des Autos, jede Verbesserung zählt. Das Team arbeitet Tag und Nacht, besonders hier unter extremen Bedingungen, und gibt nicht auf. Und ich werde auch nicht aufgeben."
Alonso: Seine Körpersprache spricht Bände
Man hört Alonso (anders als etwa Lando Norris) nie an sich selbst und seinen eigenen Fähigkeiten zweifeln. Aber was den Glauben an sein Team betrifft: So redet keiner, der davon ausgeht, dass sich bald Erfolge einstellen werden. Vermutlich denkt er sich insgeheim: Die Regelreform 2026 ist die letzte große Chance. Wenn das auch nicht klappt, war's das wohl mit dem Traum, nach 2005 und 2006 ein drittes Mal Formel-1-Weltmeister zu werden.
Am Samstag zog Alonso als 13. ins Q2 ein, 0,649 Sekunden vor seinem Teamkollegen Lance Stroll. Dass er das erste Freie Training am Freitagnachmittag auslassen musste, weil Aston Martins Freitagsfahrer Felipe Drugovich einen seiner Rookietests absolvieren durfte, stört ihn nicht weiter: "Das war nicht so schlimm. Das Auto war trotzdem im Fenster."
Aber: "Der langsame Geschwindigkeitsbereich war an den ersten drei Rennwochenenden die Schwäche in unserem Paket. Und Bahrain besteht halt fast nur aus langsamen Kurven. Also haben wir schon vorher ein schwieriges Wochenende erwartet. Und leider hat sich das bestätigt."
Für einen, der Bahrain dreimal gewonnen hat (2005 und 2006 auf Renault, 2010 auf Ferrari), "ist P13 nicht das Ergebnis, das ich mir wünsche oder erträume. Gleichzeitig müssen wir die Situation und unsere Pace akzeptieren. Wir haben das ganze Wochenende über keine Pace gezeigt, alle Trainings waren schwierig. Also ist P13 am Ende wahrscheinlich das Beste, was möglich war. Deshalb bin ich zufrieden damit."
Ist da im Rennen noch was drin?
Für Sonntagabend erwartet Alonso "ein langes Rennen". Punkte könnten dann "in Reichweite sein, wenn wir ein gutes Reifenmanagement und eine gute Strategie hinbekommen. Wir werden unser Bestes geben. Es wird sicher ein herausforderndes Rennen für uns, mit vielleicht nicht der besten Pace, aber dafür mit umso mehr Fokus darauf, die Reifen zu schonen - während schnelle Autos hinter uns sind. Ich freue mich darauf."
Während Platz 13 im Qualifying zunächst eher die Frage naheliegend erscheinen lässt, was schiefgelaufen sei, blickt Alonso ganz anders auf den Samstag in Bahrain. Um überhaupt Q1 zu überstehen, war ein Kraftakt nötig. Und der Routinier musste gleich im ersten Segment des Qualifyings drei frische Reifensätze verballern, um die Top-15-Hürde zu nehmen.
"Wir hatten drei neue Sätze Softreifen für das Qualifying und haben alle drei in Q1 verwendet, weil wir uns nicht sicher waren, ob Q2 überhaupt erreichbar ist", erklärt er. "Am Ende, als wir es dann doch geschafft haben, hatte ich für Q2 nur noch gebrauchte Reifensätze. Das ist die Kehrseite davon."
Auf Q3 fehlte mit den gebrauchten Pirellis mehr als eine halbe Sekunde. Dass er 13. wurde und nicht 15., hat Alonso nur dem Crash von Esteban Ocon und der Verwirrung um Nico Hülkenberg und Alexander Albon zu verdanken. De facto war er Letzter unter denen, die eine Zeit setzen konnten. "Wir freuen uns auf Upgrades am Auto und auf Performance, die aus der Fabrik kommt. Und wir motivieren jeden, sein Maximum zu geben", sagt er.