• 13. April 2025 · 16:32 Uhr

Alpine: Vom Letzten zum Verfolger - Gasly glänzt mit P4 in Bahrain

Alpine war in der Formel 1 in Bahrain 2024 noch Letzter und Vorletzter, jetzt steht Pierre Gasly in der zweiten Reihe - Und auch die Konkurrenz ist überrascht

(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 kann sich in einem Jahr viel ändern, das unterstreicht Alpine eindrucksvoll. Was 2024 noch mit einem desaströsen Qualifying und internen Turbulenzen begann, mündete 2025 in einem Auftritt, der nicht nur überraschte, sondern das Potenzial der Neuausrichtung unterstrich: Pierre Gasly qualifizierte sich in Bahrain (Das Rennen im Liveticker!) zunächst als Fünfter, rückte nach einer Strafe gegen Mercedes-Pilot Kimi Antonelli aber noch auf Platz vier vor.

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Pierre Gasly fuhr mit dem Alpine A525 in Bahrain auf Startplatz vier Zoom Download

"Ich wusste nach der letzten Kurve, dass die Runde gut war", sagt Gasly nach der Qualifikation. "Aber dass wir nur vier Hundertstel an den Top 3 vorbei sind und drei Zehntel an der Pole - damit habe ich nicht gerechnet."

Sein Teamkollege Jack Doohan verpasste als Rookie knapp den Einzug ins Q3, doch allein die Platzierung Gaslys markierte einen drastischen Fortschritt im Vergleich zur Vorjahresleistung: Damals standen der Franzose und sein damaliger Kollege Esteban Ocon in Bahrain noch in der letzten Startreihe.


Fotos: F1: Grand Prix von Bahrain (Sachir) 2025


Ein Ergebnis, das personelle Konsequenzen hatte. Der Technische Direktor Matt Harman und Aero-Chef Dirk de Beer mussten gehen. Es folgte eine doppelte Umstrukturierung der Technikabteilung - angelehnt an das McLaren-Modell mit geteilten Verantwortlichkeiten.

Die neu geschaffene Struktur unter der Leitung des von Ferrari geholten David Sanchez als "Executive Technical Director" begann langsam zu greifen. Zudem kehrte Flavio Briatore als "Executive Advisor" ins Team zurück, während Oliver Oakes, bisher Teamchef bei Hitech GP, die operative Führung übernahm.

Strategiewechsel und radikale Strukturreform

Ein zentraler Konflikt, der das Team über Jahre lähmte, war die angespannte Beziehung zwischen dem Werksteam in Enstone und dem Motorenwerk in Viry-Chatillon. Briatore zog die Reißleine: Die Entwicklung des Renault-Antriebsstrangs wurde beendet - ab 2026 setzt man auf Kundenmotoren von Mercedes.

Ein mutiger Schritt, der sich nun zu bestätigen scheint. Sowohl subjektive Eindrücke als auch GPS-Daten aus dem Fahrerlager sprechen eine klare Sprache. Carlos Sainz etwa sagte nach dem Qualifying zu Sky Sports F1: "Habt ihr gesehen, wie schnell der Alpine in den Kurven 6 und 11 ist? Da fährt er wie der McLaren. Wenn sie den Mercedes-Motor schon hätten, stünden sie in der ersten Startreihe."

Denn das große Manko bleibt der Antrieb: Die Hybrid-Komponente des Renault-Motors gilt als die ineffizienteste im Feld. Auf den Geraden bleibt zum Teil die elektrische Zusatzleistung aus, das sogenannte "Clipping" setzt früh ein.

In Shanghai musste Alpine das Heckflügelkonzept kurzfristig anpassen, um neue FIA-Belastungstests zu bestehen. Der Verdacht: Man war in Sachen Aerodynamik besonders aggressiv unterwegs, um die PS-Defizite zu kompensieren.

Schon in Suzuka deutete sich der Fortschritt im Chassisbereich an: Gasly gehörte zu den schnellsten Fahrern im ersten Streckenabschnitt, verlor aber auf den langen Geraden deutlich. Seine nüchterne Analyse: "Die Stellen, an denen wir Zeit verlieren, sind recht offensichtlich."

Alpine auf Diät: Präziseres Einlenken und schnellere Rundenzeit

In Bahrain zeigte sich der A525 nun deutlich ausbalancierter als sein Vorgänger. Zwar blieb die Abstimmung zu Beginn des Qualifyings bei höheren Temperaturen eine Herausforderung, doch Gasly fand Schritt für Schritt ins Vertrauen: "In Q1 war ich mit dem Auto nicht zufrieden, ich hatte viel Übersteuern. Aber wir haben das Set-up verändert, auch mit Einstellungen vom Cockpit aus, und konnten uns mit jedem Run steigern."

Die Konkurrenz im Mittelfeld ist eng, Punkte blieben bislang aus. Doch in Bahrain wirkte das Gesamtpaket erstmals schlüssig - vor allem die Frontpartie zeigte sich deutlich präziser. "Ich konnte das Auto genau dort platzieren, wo ich es wollte. Das war dieses Jahr noch nie so", sagt Gasly. "Der Bereich, in dem das Auto optimal funktioniert, ist sehr schmal; man muss sehr feinfühlig fahren, um das Maximum herauszuholen."

Im Vorjahr war der A524 noch zu schwer, was sich nicht nur optisch durch viele unverkleidete Carbonflächen zeigte, sondern auch auf der Strecke: Der Wagen wirkte träge, die Einlenkphase ungenau. Eine drastische Gewichtsdiät und technische Upgrades brachten Alpine in der zweiten Saisonhälfte 2024 wieder in die Spur, und nun scheint die Trendwende abgeschlossen.

"Wenn ich an vergangenes Jahr denke, was ich in Kurve 6, 7 oder 11 machen konnte - und was heute möglich war - dann ist das sehr beeindruckend", sagte Gasly. "Vor zwölf Monaten standen wir noch auf P20. Jetzt fehlen nur drei Zehntel auf die Pole."

"Wir müssen diese Dynamik mitnehmen, im Team passiert gerade sehr viel Positives. Und das sollten wir so gut wie möglich für den weiteren Saisonverlauf und 2026 nutzen."

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