Drittes Training Bahrain: "Junge, Junge, sind die McLaren schnell!"
Oscar Piastri hat das dritte Training dominiert, McLaren liegt vor dem Qualifying fast eine Sekunde vor allen anderen - Defekt am Sauber von Nico Hülkenberg
(Motorsport-Total.com) - McLaren geht als haushoher Favorit in das Qualifying zum Grand Prix von Bahrain 2025. Im Abschlusstraining auf dem Bahrain International Circuit stellte Oscar Piastri in 1:31.646 Minuten eine überlegene Bestzeit auf. "Junge, Junge, sind die McLaren schnell!", staunte Ralf Schumacher im Live-Kommentar von Sky.

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Oscar Piastri hat im dritten Freien Training eine überragende Bestzeit aufgestellt Zoom Download
Denn der Vorsprung auf den Rest der Welt betrug fast eine Sekunde. Dass Lando Norris auf P2 0,668 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen hatte, lag daran, dass er seine erste Runde mit den frischen Reifen abbrechen musste. So fehlte ihm im zweiten Anlauf der absolute Peak-Grip seiner Pirelli-Reifen. "Ich kann nicht glauben, wie schnell die McLarens im Moment sind", funkte Alpine-Pilot Pierre Gasly (6./+1,328).
Bester McLaren-Verfolger war Charles Leclerc (Ferrari) auf Platz 3, mit 0,834 Sekunden Rückstand - obwohl bei ihm einmal der Rückspiegel ein Eigenleben entwickelte und einfach wegflog. Dahinter reihten sich die Mercedes-Fahrer George Russell (+1,181) und Andrea Kimi Antonelli (+1,270) ein.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff befürchtet, "dass wir uns vielleicht über Nacht ein bisschen vertan haben mit dem Set-up. Aber McLaren ist halt in einer eigenen Liga", sagt er im Interview mit Sky und prognostiziert für das Qualifying: "Ich glaube, dass wir mit Ferrari und Verstappen eher um die Wette fahren als mit McLaren."
Max Verstappen (Red Bull) fehlten 1,381 Sekunden auf Piastris Bestzeit. Er murmelte zwischendurch, dass irgendwas "schrecklich" sei, ohne dass aus dem TV-Broadcast der Kontext dieses Boxenfunks hervorgegangen wäre. Am Ende war er sogar um vier Tausendstelsekunden langsamer als Isack Hadjar vom Schwesterteam Racing Bulls (7.).
Und Lewis Hamilton? Der belegte den zehnten Platz, eineinhalb Sekunden hinter der Spitze und 0,631 Sekunden hinter Leclerc im anderen Ferrari. Was Sky-Experte Karun Chandhok so kommentiert: "Wo ist Lewis Hamilton? Das ist ein stark überarbeiteter Ferrari, mit all den neuen Teilen. Aber Lewis sieht nicht happy aus, und Leclerc scheint schneller zu sein als er."
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Was war bei Hülkenberg los?
Für Nico Hülkenberg (Sauber) war die Session nach einer halben Stunde vorbei. Er hatte sieben Runden absolviert, als er ausgangs Kurve 7 plötzlich langsamer wurde. "Das Auto ging in Anti-Stall, von selbst. Es hat sich abgeschaltet", meldete er am Boxenfunk.
Die Session musste daraufhin kurz mittels virtuellem Safety-Car neutralisiert werden, während der Hülkenberg-Sauber aus der Auslaufzone geschoben wurde. Der Deutsche konnte nicht mehr auf die Strecke gehen und beendete das Abschlusstraining auf Platz 19. Langsamer war nur Yuki Tsunoda (Red Bull/+3,319).
Was heißt das jetzt für das Qualifying?
Im Hinblick auf das Qualifying, das um 18 Uhr deutscher Zeit beginnt (19 Uhr Ortszeit), waren die Bedingungen im dritten Freien Training nicht allzu repräsentativ. Denn das Qualifying wird unter Flutlicht gefahren, also bei deutlich kühleren Bedingungen. Zu Beginn des dritten Trainings lag die Asphalttemperatur bei 43 und die Lufttemperatur bei 31 Grad Celsius.
"Es ist verrückt, wie schlecht der Grip im Vergleich zur Nacht ist", funkte Oliver Bearman (Haas), zu Beginn der Session einer der wenigen Fahrer auf der Strecke. Und Russell meinte nach einem Dreher ausgangs Kurve 10 auf Mediumreifen: "Ich würde wahrscheinlich so weit gehen und sagen, dass ich in einem Formel-1-Auto noch nie so wenig Grip hatte."
Bereits am Freitag hatte das Ergebnis des ersten Freien Trainings recht wenig mit dem Kräfteverhältnis unter Flutlicht, im zweiten Freien Training, zu tun. Dazu kommt: Am Samstagmorgen war die Windrichtung eine andere als am Freitag. Das bedeutete Gegenwind bei Start und Ziel und Rückenwind bei Kurve 11.
Wo kann man den Grand Prix von Bahrain live sehen?
Es ist ein Fixpunkt für Hardcore-Fans der Formel 1, nach Ende aller Sessions eines Tages am Abend beim YouTube-Kanal von Formel1.de (Jetzt kostenlos abonnieren!) reinzuzappen. Denn wenn die TV-Broadcaster längst aus ihren Übertragungen ausgestiegen sind, steigt dort die tägliche Formel-1-Analyse mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll. Am Samstag und Sonntag jeweils um 23:30 Uhr deutscher Zeit.
Übrigens: Die täglichen Formel-1-Livestreams werden 2025 nicht nur auf YouTube, sondern auch auf dem Twitch-Kanal von Formel1.de ausgestrahlt. Wer Amazon-Prime-Abonnent ist und seinen Prime-Account mit Twitch verknüpft, kann so jeden Monat ein Kanalabo kostenlos abschließen und die journalistische Arbeit des Formel1.de-Teams so unterstützen. Eine detaillierte Anleitung, wie das geht, gibt's zum Beispiel in einem How-to-Video auf YouTube.
In Österreich wird das Rennwochenende diesmal vom ServusTV gezeigt. Im deutschen Free-TV wird der Grand Prix von Bahrain hingegen nicht übertragen (mit Ausnahme des Qualifyings, auf RTL+). Der Pay-TV-Sender Sky zeigt das Qualifying am Samstag live ab 17:30 Uhr. Start für das Rennen am Sonntag ist um 17:00 Uhr. Vorberichte mit Experte Ralf Schumacher zeigt Sky bereits ab 15:30 Uhr. (Hier geht's zur TV-Übersicht für den Grand Prix von Bahrain 2025!)