Teamchef Andrea Stella: Bahrain wird das schwierigste Rennen für McLaren
McLaren-Teamchef Andreas Stella glaubt, dass Bahrain für McLaren "die schwierigste Strecke der ersten Saisonhälfte" ist - Eine kleine Stärke könnte das Team aber retten
(Motorsport-Total.com) - McLaren ist mit zwei Siegen nahezu makellos in die Saison 2025 gestartet. Beim jüngsten Rennen in Japan mussten sich Lando Norris und Oscar Piastri gegen Red Bull geschlagen geben, was die anfängliche Euphorie dämpft. Und ausgerechnet jetzt steht für McLaren wohl eine der anspruchsvollsten Aufgaben in dieser Saison bevor!
"Ich gehe davon aus, dass Bahrain für McLaren die schwierigste Strecke der ersten Saisonhälfte ist", erklärt Teamchef Andrea Stella. "Ich denke nicht, dass wir während der Testfahrten Anzeichen dafür gesehen haben, dass wir dort einen nennenswerten Vorteil - etwa in der ersten Runde - gehabt hätten."
Dennoch besteht zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer. "Das einzige, was wir gesehen haben, ist, dass das Auto die Reifen schont", erklärt der Italiener und deutet auf einen möglichen Vorteil hin. "Das ist eine Eigenschaft, die wir in Suzuka nicht so sehr ausnutzen konnten, denn das war eine Strecke mit geringem Reifenverschleiß, aber diese hier ist eine Strecke mit hohem Reifenverschleiß."
McLaren in Bahrain ohne Vorteil?
Gerade diese Eigenschaft könnte sich in Bahrain als entscheidend erweisen. Doch um daraus tatsächlich Kapital zu schlagen, muss McLaren das gesamte Paket auf den Punkt bringen. "Um diese Stärke aber auszunutzen, muss man sich gut qualifizieren und darf nicht im Verkehr feststecken", erinnert Stella. Ihm ist bewusst, dass das Team an diesem Wochenende in allen Bereichen fehlerfrei agieren muss.
Ein Top-Ergebnis in der Qualifikation ist keineswegs garantiert. "Ich bin mir nicht sicher, ob McLaren in dieser Konfiguration, die von niedrigen Geschwindigkeiten dominiert wird, überhaupt einen Vorteil hat." Eine Poleposition scheint unter den aktuellen Umständen keineswegs selbstverständlich.
Sollte McLaren in Bahrain nicht an die Leistungen der Auftaktrennen anknüpfen können, droht sogar ein Führungswechsel in der Fahrerwertung! Max Verstappen liegt mit seinem Red Bull nur einen Punkt hinter dem aktuellen WM-Leader Norris. Dass die Niederlage in Suzuka ein Weckruf gewesen sei, weist Stella entschieden zurück.
McLaren "brauchte keinen Weckruf"
"Wir brauchten keinen Weckruf. Wir haben nicht geschlafen und schon gar nicht geträumt, sondern waren hellwach", stellt der McLaren-Teamchef klar. "Wir wussten, dass wir geschlagen werden, wenn wir nicht die volle Leistung des Autos ausschöpfen."
Selbst bei idealem Rennverlauf erwartet Stella ein knappes Ergebnis. "Und wenn wir das ausschöpfen, gewinnen wir vielleicht nur ganz knapp", erklärt er. McLaren müsse sich deshalb voll konzentrieren und dürfe sich keinerlei Fehler erlauben. "Das ist es, worüber wir im Team sprechen."
Die Kritik, McLaren habe in Japan zu vorsichtig agiert und dadurch möglicherweise einen Sieg verschenkt, will der Teamchef nicht gelten lassen. "Alles andere scheint mir etwas extern aufgebaut zu sein, spiegelt aber aus unserer Sicht nicht die Zahlen wider", so Stella.