• 10. April 2025 · 19:10 Uhr

Verstappen über RB21-Handling: "Da hast du ja deine Antwort!"

(Motorsport-Total.com) - Nach einem bislang durchwachsenen Saisonstart mit Höhen und Tiefen steht für Max Verstappen und Red Bull beim Großen Preis von Bahrain die nächste Bewährungsprobe an. Japan konnte der Weltmeister siegreich gestalten, doch er zweifelt daran, dass ihm das auch in Sachir an diesem Wochenende gelingen kann.

Foto zur News: Verstappen über RB21-Handling: "Da hast du ja deine Antwort!"

Max Verstappen rechnet mit einem schwierigen Wochenende Zoom Download

Denn Bahrain dürfte die Schwächen des RB21 mit dem Reifenverschleiß gegenüber Hauptkonkurrent McLaren aufdecken. "Hier wird es heiß - auch wenn wir in der Nacht fahren und es sich ein wenig abkühlt, bleibt es trotzdem warm", sagt er. Zudem gibt es in Bahrain einen aggressiveren Asphalt, was für Red Bull gegenüber McLaren nicht ideal ist.

Schon in Australien und China hatte Red Bull bei heißen Bedingungen mit überhitzenden Reifen und übermäßigem Verschleiß zu kämpfen. "Im ersten Stint in Australien wurden wir zerstört - auch wegen Überhitzung und dem generellen Reifenverschleiß. Dasselbe in China", gesteht Verstappen offen.

Auch in Suzuka sei der Verschleiß spürbar gewesen, "aber da kann man halt nicht überholen", erklärt er. Er wusste, das Lando Norris gegen Ende des ersten Stints wieder auf ihn aufschließen würde. "Aber ich bin einfach mein eigenes Tempo gefahren. Ich denke, weil die Streckentemperatur an dem Tag ziemlich gefallen ist, hat uns das ein bisschen geholfen."

"Da hast du deine Antwort"

Die Diskrepanz zwischen Simulator und Realität sorgt bei Red Bull aktuell ebenfalls für Stirnrunzeln. Schon Teamkollege Yuki Tsunoda hatte in Suzuka gemeint, dass sich der Red Bull in Realität ganz anders fahren lässt als im Simulator. Gefragt, ob das bei ihm auch so sei, verweist Verstappen auf den Japaner: "Da hast du deine Antwort."


Nach Red-Bull-Tausch: H. Marko spricht Klartext!

Video wird geladen…

Wenn Helmut Marko spricht, wird Klartext geredet! So auch in diesem exklusiven Interview über den brutalen Fahrertausch bei Red Bull Racing. Weitere Formel-1-Videos

"Das ist manchmal besser, manchmal schlechter - je nach Wochenende", sagt er. Besonders in Suzuka sei das auffällig gewesen: "Im Simulator kannst du das Auto irgendwie natürlicher ein bisschen mehr rutschen lassen. Aber wenn das in der Realität nicht geht, bist du mehr eingeschränkt."

Ein weiteres Problem sei das extrem schmale Performance-Fenster des aktuellen Red Bulls. "Sobald man das Maximum aus dem Auto herausholen will, ist das Fenster im Moment sehr schmal", erklärt Verstappen. Zwar sei es nicht enger als im Vorjahr, "aber es ist im Moment auch nicht unbedingt größer. Wir müssen auf jeden Fall mehr finden."

Warum das Training so wichtig ist

Positiv ist jedoch, dass Red Bull über das Wochenende hinweg häufig Fortschritte macht - ein Umstand, den man insbesondere von Freitag auf Samstag beobachten konnte. "Das hängt davon ab. Manchmal ist die Balance ein bisschen besser, manchmal ist sie mehr daneben", so Verstappen.

Oft sei die Abstimmung zunächst nicht optimal: "Meistens war sie bisher daneben, weil das Auto extrem sensibel auf kleine Änderungen reagiert."


F1: Grand Prix von Bahrain (Sachir) 2025 - Pre-Events

Deshalb spiele das Training weiterhin eine wichtige Rolle im Entwicklungsprozess. "Natürlich will man schnell sein und gut abschneiden, aber manchmal müssen eben auch Dinge ausprobiert und verstanden werden", meint der Niederländer.

Das Ziel sei, möglichst in einem stabileren Fenster ins Wochenende zu starten - etwas, das in Bahrain zumindest durch das Streckenlayout begünstigt werden könnte. "Ich denke, es wird von Natur aus ein bisschen stabiler sein - einfach wegen des Layouts. Es gibt nicht so viele extrem schnelle Kurven."

Und: Durch die Testfahrten vor der Saison starten die Teams gleich mit einer anderen Basis.

Stärken und Schwächen haben sich gewandelt

Früher wäre Bahrain Red Bull übrigens entgegengekommen, denn noch vor einiger Zeit hieß es: Je heißer, desto besser für Red Bull. Doch Verstappen winkt ab: "Autos ändern sich, Menschen entwickeln sich, Teams entwickeln sich. Was 2023 passiert ist, gilt jetzt nicht mehr", sagt er.


Video wird geladen…

  Weitere Formel-1-Videos

Aussagen, dass Hitze früher ein Vorteil für Red Bull war, gelten für ihn nicht mehr: "Das ist heutzutage genau das Gegenteil."

Die Frage bleibt, ob Red Bull aus den bisherigen Schwächen lernen konnte und ob die technischen Updates sowie Set-up-Anpassungen in Bahrain greifen werden. Verstappen jedenfalls weiß, was auf dem Spiel steht - und geht mit der nötigen Ernsthaftigkeit ins Wochenende: "Es liegt an uns, im Auto oder beim Reifenverhalten Verbesserungen zu finden - und dann schauen wir weiter."