Yuki Tsunoda: "Gemischte Gefühle" nach Red-Bull-Debüt ohne Punkte
Wie Yuki Tsunoda sein Red-Bull-Debüt einschätzt und was sein Teamchef Christian Horner zu Platz zwölf beim Japan-Grand-Prix 2025 zu sagen hat
(Motorsport-Total.com) - Nur 0,107 Sekunden fehlten Yuki Tsunoda im ersten Freien Training zum Japan-Grand-Prix 2025 in Suzuka auf seinen Teamkollegen Max Verstappen. Red Bull schien mit seinem Fahrertausch alles richtig gemacht zu haben. Doch nach dem ersten Rennen für sein neues Team steht Tsunoda genau gleich da wie sein Vorgänger Liam Lawson: ohne Punkte.
Die nackten Zahlen lauten: P15 im Qualifying und P12 im Rennen. Das bezeichnet Tsunoda selbst als "ziemlich hart - besonders beim Heim-Grand-Prix". Er sei zwar "ziemlich zufrieden" mit seiner Leistung über die erste Renndistanz im Red Bull RB21, "aber ich hatte definitiv mehr erwartet und wollte wenigstens in die Punkte fahren. Daher sind die Gefühle gemischt", sagt Tsunoda bei Sky.
Red-Bull-Teamchef Christian Horner nimmt ihn teilweise in Schutz: Tsunoda habe sich "gut ins Auto eingefunden" und sich mit der neuen Mannschaft vertraut gemacht. "Ich denke, er sollte in den nächsten Rennen auf jeden Fall einen Schritt nach vorne machen."
Rennen wird vom Qualifying dominiert
Weshalb das nicht schon in Suzuka gelungen ist? "Weil dieses Rennen komplett von der Qualifikation dominiert wurde", erklärt Horner. Tsunoda habe von seinem schlechten Startplatz nicht viel ausrichten können, obwohl Verstappen im anderen Red Bull das Rennen gewann.
Horner sagt bei Sky: "Wahrscheinlich haben 90 Prozent der Fahrer das Rennen auf den Positionen beendet, wo sie gestartet sind. Yuki hat ein Überholmanöver gemacht und beim Boxenstopp sind wir an Pierre Gasly vorbeigegangen. Danach hing er hinter Fernando Alonso fest." Und hinter Alonso sah Tsunoda schließlich auch das Ziel.
Tsunoda ist bei Rennende näher dran an Verstappen
Doch Tsunoda betont: Für ihn bedeutete die Grand-Prix-Distanz in Suzuka eine Fahrt ins Ungewisse, weil er den Red Bull RB21 davor nur im Freien Training und im Qualifying gefahren war. "Ich habe deshalb in jeder Runde dazugelernt", erklärt er. "Am Ende habe ich endlich ein paar ordentliche Runden hingekriegt und hatte definitiv mehr Vertrauen ins Auto. Ich hatte es bei Rennende besser unter Kontrolle."
Die Datenanalyse von F1 Tempo bestätigt Tsunodas Eindruck aus dem Cockpit: Im ersten Stint mit Medium-Reifen verlor er konstant rund eine Sekunde pro Runde auf Verstappen und seine Rundenzeiten brachen kurz vor dem Boxenstopp deutlich ein. Im zweiten Stint auf Hard aber war Tsunoda deutlich näher dran an Verstappen und punktuell nur wenige Zehntelsekunden langsamer - ohne Einbruch am Ende.
Deshalb glaubt Tsunoda: "Wenn jetzt noch ein Qualifying käme, was leider nicht so ist, dann wäre es wahrscheinlich anders gelaufen. Aber insgesamt bin ich zufrieden, wenn man bedenkt, dass ich nur begrenzt Zeit hatte zur Vorbereitung." Er wäre vor heimischem Publikum in Japan jedoch gerne "unbedingt in die Punkte gefahren", und das hat nicht geklappt.
Horner verzichtet auf ein abschließendes Urteil
Trotzdem zeigt sich Teamchef Horner angetan von Tsunoda: "Ich finde, Yuki hat sich gut ins Team eingefügt. Er hat sehr gutes Feedback gegeben. Und wenn er sich besser qualifiziert hätte, hätte er das Rennen auch weiter vorne beendet."
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Ein abschließendes Urteil spricht Horner nicht, sondern will erst noch "die nächsten Rennen" abwarten: "Dann werden wir sehen, wie sich die Leistung entwickelt."
Tsunoda selbst ist sich im Klaren darüber, was er jetzt tun muss: "Einfach weiter am Tempo arbeiten. Zum Glück habe ich Max, von dem ich viel lernen kann. Ich mache einfach weiter so wie bisher, und ich freue mich wirklich auf die nächste Runde." Die folgt schon in wenigen Tagen im Formel-1-Freitagstraining in Bahrain.