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"Relativ optimistisch": Wann klickt es endlich bei Carlos Sainz?
Williams-Fahrer Carlos Sainz ärgert sich über verpasste Punkte in Suzuka, zeigt sich aber zuversichtlich, in den kommenden Rennen bessere Chancen zu haben
(Motorsport-Total.com) - Alexander Albon hat für Williams im dritten Grand Prix 2025 zum dritten Mal gepunktet, aber Carlos Sainz ging schon zum zweiten Mal leer aus - und macht das vor allem an seinem Abschneiden im Qualifying und an den Eigenheiten des Suzuka International Racing Course fest.
"Das Mittelfeld ist so eng, und auf einer Strecke, auf der man sieben, acht Zehntel schneller sein muss, um zu überholen, ist es fast unmöglich, ein Rennen zu erwarten, in dem man sich durchs Feld zurückkämpfen kann", sagt Sainz. Suzuka sei in dieser Hinsicht wie ein zweites Monaco: "Überholen ist unheimlich schwierig und kostet dich immer etwas."
Er habe dennoch einiges ausprobieren können im Williams FW47, betont Sainz: "Ich fühlte mich wohler und das Tempo war vorhanden in den wenigen Runden, in denen ich freie Fahrt hatte. Und jetzt geht es nur noch darum, die Wochenenden hoffentlich besser zusammenzubringen und mehr Erfahrung zu sammeln."
Weshalb Williams noch "Hausaufgaben" hat
Großes Verbesserungspotenzial verortet Sainz in der Abstimmung seines Fahrzeugs, zumal das Qualifying "ein paar Schwächen am Auto" aufgedeckt habe. "Die müssen wir wirklich angehen", sagt Sainz. "An bestimmten Stellen der Strecke verlieren wir viel Rundenzeit. Das deckt sich auch mit meinem Fahrgefühl."
Ins Detail geht Sainz nicht, aber die Datenanalyse bei F1 Tempo gibt Aufschluss über die aktuellen Defizite bei Williams: Im Vergleich zu Max Verstappen im Red Bull ist Sainz vor allem in der Kurvenfahrt im Nachteil und nur auf den Geraden auf Augenhöhe oder höchstens leicht schneller. Das ergibt unterm Strich ein deutliches Minus für Williams. Oder wie es Sainz formuliert: "Wir haben noch Hausaufgaben."
Umso mehr hätte sich Sainz am Suzuka-Freitag ein unterbrechungsFreies Training gewünscht. "Durch die roten Flaggen konnten wir leider nicht viel testen", erklärt er. "Und Bahrain wird sowieso schwierig: mit dem Training am Morgen und dem Qualifying bei Nacht. Aber wir machen weiter Schritt für Schritt."
Warum Sainz seinen Fahrstil anpasst
Das bedeutet: Sainz versucht sich mehr auf das Auto und das Auto selbst noch besser einzustellen. "Ich habe ein paar Dinge an meinem Fahrstil geändert, um gewisse Schwächen des Autos wettzumachen, die im Qualifying recht deutlich werden, wenn ich etwas mehr ans Limit gehe", sagt Sainz.
"Mal sehen, ob ich auf anderen Strecken mehr oder weniger Probleme habe oder etwas konkurrenzfähiger bin. Aber mit der Arbeit am Set-up, die wir noch machen können, und natürlich mit jeder Runde, die ich mit diesem Auto fahre, werde ich einfach schneller und schneller." Er sei daher "relativ optimistisch".
Sainz' Strategie in Suzuka
Optimistisch war auch Sainz' Strategie in Suzuka: Von Startplatz 15 kommend fuhr er einen langen ersten Stint mit Medium. "Du hoffst auf eine Safety-Car-Phase", erklärt er. Die aber kam nicht.
Weiche Reifen im letzten Stint gaben Sainz immerhin die Möglichkeit, "ein paar Autos zu überholen". Doch zum Schluss geriet Sainz damit nochmals in Schwierigkeiten, weil die Soft-Pneus stark abbauten. "Da hatten wir dann zu kämpfen", meint Sainz.
"Aber eigentlich ist es auf dieser Strecke egal, was du machst bei der Strategie. Wenn du auf P15 bist, fährst du gegen Autos, die mehr oder weniger gleich schnell sind, und du wirst sie nicht überholen."