Wegen Magenbeschwerden zu spät zur Hymne: 10.000 Euro Strafe für Sainz
Kuriose Strafe für Carlos Sainz nach dem Formel-1-Rennen in Japan: Der Spanier kassiert eine saftige Geldstrafe und kämpft mit dem Verkehr in Suzuka
(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz muss eine Strafe von 20.000 Euro hinnehmen, weil er vor dem Großen Preis von Japan zu spät zur Nationalhymne erschienen war. Die Strafe fällt jedoch kurios aus: 10.000 Euro werden sofort fällig, die anderen 10.000 Euro wurden für 12 Monate ausgesetzt. Was den Fall besonders ungewöhnlich macht, ist, dass Sainz' Verspätung durch gesundheitliche Beschwerden verursacht wurde.
Laut den Stewards "kam der Fahrer erst nach Beginn der Nationalhymne an". Sie erklärten, dass "die Notwendigkeit, respektvoll zur Hymne zu erscheinen, von höchster Bedeutung" sei. Trotz der Tatsache, dass Sainz' Verspätung durch Magenprobleme und die Bestätigung des Teamarztes Dr. Messina entschuldigt wurde, entschied man sich für eine Strafe.
"Die Stewards hörten den Fahrer, das Team und den Mediziner an und prüften das Video", heißt es in der Begründung. "Es wird anerkannt, dass der Fahrer aus gesundheitlichen Gründen verspätet war, aber der Respekt gegenüber der Nationalhymne bleibt oberste Priorität."
Strategiepoker mit Softreifen und gute Pace in freier Fahrt
Auch das Rennen selbst war für Sainz von Herausforderungen geprägt. "Es war definitiv ein bisschen schade", sagt der Williams-Pilot nach dem Rennen. Eigentlich qualifizierte sich Sainz auf Platz zwölf, nach einer Gridstrafe musste er jedoch als 15. Ins Rennen gehen
"Offensichtlich, wenn man nicht einmal aus P12 startet, hätte man in den Punkten landen können." Die enge Konkurrenz im Mittelfeld und die Überholproblematik machte es fast unmöglich, nach vorne zu kommen. "Es ist so eng im Mittelfeld, dass du sieben, acht Zehntel schneller sein musst, um zu überholen. Es ist fast unmöglich, ein Rennen zu erwarten, in dem du durch das Feld nach vorne kommst", erklärt er.
Trotz dieser Rückschläge war Sainz in den wenigen Runden, in denen er freie Fahrt hatte, zufrieden mit seinem Tempo: "Ich habe mich wohlgefühlt, in den wenigen Runden, in denen ich saubere Luft hatte", so Sainz. Auch ein Experiment mit der Strategie konnte die Ausgangslage aber nicht ändern.
Williams setzte mit Sainz im letzten Stint auf den Softreifen in Kombination mit einer Overcut-Strategie, aber Punkte blieben außer Reichweite. Am Ende landete Sainz also auf dem 14. Platz. "Es ist immer noch ein schwieriges Rennen, wenn du in so einer Position bist", resümiert er.
Optimismus trotz Rückschlägen: Sainz blickt nach vorne
Trotz des enttäuschenden Ergebnisses zeigt sich Sainz optimistisch. "Ich war in der einzigen wenigen Runden, die ich in sauberer Luft hatte, wirklich zufrieden, aber das Umpositionieren auf der Strecke ist jetzt ähnlich wie in Monaco, wie schwierig es ist, zu überholen", erklärt er. Die Erkenntnis, dass das Auto insgesamt gute Pace hatte, gibt ihm Zuversicht für die Zukunft, auch wenn Teamkollege Alexander Albon weiterhin die Nase vorne zu haben scheint.
"Ich habe das Gefühl, dass wir noch viel am Set-up arbeiten müssen, da wir gestern nach dem Qualifying einige Schwächen am Auto entdeckt haben", sagt Sainz. "Wir verlieren viel Zeit in bestimmten Bereichen der Strecke, die im Einklang mit dem Gefühl des Autos stehen, das ich habe. Ich denke, dass wir mit mehr Arbeit am Set-up und mit den kommenden Rennen weiter vorankommen."