• 06. April 2025 · 08:26 Uhr

Showdown beim Boxenstopp: Verstappen besiegt Norris in Suzuka!

Nur einmal gerät Max Verstappen beim Grand Prix von Japan 2025 in Gefahr, aber letztendlich feiert er ungefährdet seinen ersten Saisonsieg vor den McLaren-Fahrern

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat nach seiner magischen Runde im Qualifying am Samstag am Sonntagnachmittag auch den Grand Prix von Japan 2025 gewonnen und seinen ersten Sieg in diesem Jahr gefeiert. Der Red-Bull-Pilot bleibt auf der anspruchsvollen Strecke in Suzuka seit 2022 ungeschlagen und feiert dort seinen vierten Sieg hintereinander. Diesmal vor Lando Norris und Oscar Piastri (beide McLaren).

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Nach ihrem Boxenstopp wurde es ziemlich eng zwischen Max Verstappen und Lando Norris Zoom Download

Die McLaren-Fahrer hätten vielleicht in "clean Air" den besseren Rennspeed gehabt, doch Überholmanöver waren in einem taktisch geprägten Grand Prix ohne nennenswerten Reifenverschleiß Mangelware. So war es für Verstappen ausreichend, die Trackposition zu kontrollieren, die er sich am Samstag mit seiner als magisch beschriebenen Poleposition gesichert hatte.

Am Ende brachte er nach 53 Runden einen Vorsprung von 1,4 Sekunden über die Ziellinie. Knapp war es nur einmal, als die McLaren-Crew beim ersten Boxenstopp schneller arbeitete und Norris an der Boxenausfahrt das Nachsehen hatte. Eine haarige Situation, die aber von den FIA-Rennkommissaren nicht geahndet wurde.

Und wahrscheinlich der Höhepunkt in einem ansonsten wenig mitreißenden Rennen. Sinnbildlich dafür die Szene im Podium-Room, als die Top 3 auf einer Couch gemeinsam die Highlights schauten, die auf einem großen Monitor im Hintergrund liefen. "Das sind alle Highlights. Waren das alle Highlights in diesem Rennen?", fragte Piastri verwundert, als der kurze Film vorbei war.

Die Top 6 des Qualifyings waren am Ende auch die Top 6 im Rennergebnis. Charles Leclerc (Ferrari) wurde Vierter, vor George Russell und Andrea Kimi Antonelli (beide Mercedes). Dahinter folgte Lewis Hamilton (Ferrari), der sich immerhin um eine Position verbessern konnte, und zwar gegen Isack Hadjar (Racing Bulls). Der kam als Achter ins Ziel und sammelte damit vier WM-Punkte.

Platz 9 belegte Alexander Albon (Williams), trotz mehrmaliger "Rants" am Boxenfunk. Zehnter wurde Oliver Bearman (Haas), schon am Samstag im Qualifying der Überraschungsmann in den Top 10. Lokalmatador Yuki Tsunoda erreichte bei seiner Red-Bull-Premiere Rang 12. Und Nico Hülkenberg (Sauber), der einzige Deutsche im Formel-1-Feld 2025, wurde 15.

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War das Rennen für McLaren zu gewinnen?

Der McLaren, analysiert Helmut Marko im Interview mit Sky, sei "eigentlich das schnellere Auto" gewesen als der Red Bull. Aber Verstappen habe "absolut am Limit fahrend keinen Fehler gemacht. Das kann nur er", lobt Red Bulls Motorsportkonsulent die "meisterliche" Performance des Suzuka-Siegers.

Seitens Norris gab es abgesehen vom Start keine einzige ernstzunehmende Attacke. Kaum war er bis auf eine Sekunde an Verstappen dran, fehlte in den Kurven der nötige Grip, um etwas zu probieren. "Wir haben das Rennen gestern verloren", sagt der Engländer. "Heute ist Max ein gutes Rennen gefahren und hat keine Fehler gemacht. Die Pace war zu ähnlich, um irgendwas zu probieren. Es war Vollgas vom Start bis ins Ziel, aber es hat heute nicht gereicht."

Piastri war im letzten Rennabschnitt wahrscheinlich der schnellste Fahrer im Feld. Auch er war aber auf seine Position festgenagelt. Sein Fazit: "Ich nehme das Podium, das ist schon okay. Aber nächstes Mal muss ich sicherstellen, schon in der Startaufstellung in einer besseren Ausgangsposition zu sein."

Startphase: Was war mit Verstappens Getriebe los?

Der Start verlief im Vergleich zu anderen Rennen erstaunlich ruhig. Verstappen zog direkt nach rechts, um Norris innen keinen Platz für ein spätes Bremsmanöver zu lassen. Und auch hinter den beiden ging es gesittet zu. Die Top 10 kamen im Vergleich zur Startaufstellung unverändert aus der ersten Runde zurück.

Nur einen großen Verlierer gab's am Start: Gabriel Bortoleto (Sauber), der auf harten Reifen losgefahren war und von Platz 17 auf Platz 20 zurückfiel. Die meisten Fahrer starteten auf Medium-Pirellis.

Nach drei Runden hatte Verstappen 1,2 Sekunden Vorsprung auf Norris und diesen damit aus dem DRS-Fenster abgeschüttelt. Mit dem Fahrverhalten seines RB21 war er trotzdem nicht ganz zufrieden: "Das Hochschalten geht wieder richtig schlecht." Das werde aber "in den nächsten zwei bis drei Runden" besser, versicherte sein Renningenieur Gianpiero Lambiase. In Runde 7 bestätigte Verstappen: "Das Schalten geht jetzt besser."

Die ersten echten Überholmanöver des Rennens zeigten Tsunoda, der nach einem Slide von Liam Lawson in der Spoon-Kurve am Nachfolger in seinem Racing Bull vorbeifuhr, und Hamilton (auf harten Reifen gestartet), der sich zu Beginn der sechsten Runde mit dem höheren Topspeed bei Start und Ziel an Hadjar vorbeischob. Tsunoda war damit 13., Hamilton Siebter.

Nach zehn Runden hatte sich das Rennen gut sortiert. Lance Stroll (Aston Martin) war früh an die Box gekommen, um von Soft auf Hard zu wechseln. Er spielte für die vorderen Positionen aber ohnehin keine Rolle. Von den anderen Fahrern hatte kein einziger mehr als drei Sekunden Rückstand auf den jeweiligen Vordermann. Die Top 6 lagen gar innerhalb von acht Sekunden.

Boxenstopp: Hat Verstappen Norris abgedrängt?

Das Rennen plätscherte eher beschaulich vor sich hin, und in deutschen Wohnzimmern dürfte sich der eine oder andere geärgert haben, sich den Wecker an einem Sonntagmorgen so früh gestellt zu haben. Zumal auch der vorhergesagte Regenschauer um Runde 20 nicht kam, der vielleicht etwas Leben reingebracht hätte. Oder, wie es Alexander Wurz im ORF-Kommentar formulierte: "Es ist ein Rennen, in dem das Starren auf die Sektorzeiten fast spannender ist als das Geschehen auf der Strecke."

In Runde 19 war Russell der Erste, der zum Reifenwechsel an die Box kam. Er wechselte von Medium auf Hard, offensichtlich mit dem Plan, bis zum Ende durchzufahren. Russell fiel dadurch erstmal auf Platz 13 zurück, genau zwischen Tsunoda und Lawson. Eine Runde später kam auch Piastri rein. Er reihte sich als Neunter wieder ein und hatte jetzt ebenfalls harte Reifen drauf.

Weil Norris damit einem akuten Undercut-Risiko ausgesetzt war, kam er in Runde 21 rein - zeitgleich mit Verstappen und Leclerc. Die McLaren-Crew arbeitete etwas schneller als die von Red Bull, Norris fuhr Seite an Seite mit Verstappen durch die Boxengasse, und an der Ausfahrt ging Norris in der rechten der beiden Boxengassen-Fahrspuren der Platz aus.

"Er hat mich abgedrängt. Er hat mich neben sich gesehen. Ich war locker neben ihm", regte sich Norris, der übers Gras fahren musste, lautstark auf. Das sah Verstappen ganz anders: "Er ist sich selbst ins Gras gefahren. Außerdem hat er den Speedlimiter zu früh gedrückt." Für Wurz war die Situation "haarig, aber nicht strittig. That's Racing. Ich wäre überrascht, würde es da zu einer Untersuchung kommen. Verstappen war halt vorne." Das sahen die FIA-Rennkommissare genauso.

Warum lag plötzlich Antonelli so lang in Führung?

Durch die Boxenstopps der Führenden erbte Antonelli historische Führungsrunden. Denn so jung wie der 18-jährige Italiener war bei der ersten Führung in einem Grand Prix vorher noch keiner. Weil hinter Russell eine Lücke von mehr als zehn Sekunden klaffte, konnte Mercedes den ersten Antonelli-Stint so lang wie möglich strecken, um im letzten Rennabschnitt dann vom Vorteil frischerer Reifen zu profitieren - vor allem im Fall einer Safety-Car-Phase. Die kam aber nicht.

Hamilton, bekanntlich auf harten Reifen gestartet, war vorübergehend Zweiter und verfolgte eine ähnliche Strategie. Er wechselte in Runde 30 von 53 von Hart auf Medium und fiel durch den Boxenstopp auf Rang 7 zurück, 10,7 Sekunden hinter Russell. Antonelli, auf Medium gestartet, blieb hingegen noch draußen und kam erst in Runde 31, um von Medium auf Hart umstecken zu lassen. Das reichte, um vor Hamilton zu bleiben.

Verstappen führte jetzt wieder, 1,4 Sekunden vor Norris, 3,7 vor Piastri, 9,4 vor Leclerc, 12,7 vor Russell und 22,3 vor Antonelli. Und weil Überholen aus eigener Kraft in Suzuka wegen der "dirty Air" als nahezu unmöglich gilt, waren die Positionen bereits 20 Runden vor Schluss ziemlich einbetoniert.

Wie geht die Formel-1-Saison 2025 weiter?

Wer nicht am frühen Morgen aufgestanden ist, um den Grand Prix von Japan live zu sehen, muss sich nicht weiter ärgern. Im deutschen Free-TV wurde das Rennen nämlich ohnehin nicht übertragen. Dafür steht am Sonntag um 14 Uhr deutscher Zeit noch die große Analyse mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll auf dem Programm, mit ersten Einschätzungen von Formel-1-Experte Ralf Schumacher. Auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, auch ganz ohne Pay-TV-Abo.


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Danach ist für Montagabend um 20:30 Uhr auf dem Twitch-Kanal von Formel1.de noch die Call-in-Show "Live bei Scheuren" geplant. Formel-1-Fans haben in dem noch jungen Interaktiv-Format die Möglichkeit, ihre ganz eigenen Themen mit Host Kevin Scheuren zu besprechen, lose angelehnt an das Vorbild des TV-Kult-Talks mit Jürgen Domian.

Nächste Woche zieht der Formel-1-Tross dann aus Asien in den Nahen Osten weiter. Suzuka war nämlich erst Teil 1 eines "Tripleheaders". Am 13. April findet der Grand Prix von Bahrain in Sachir statt - genau dort, wo die Teams im Winter getestet haben. Und am 20. April steigt der Grand Prix von Saudi-Arabien in Dschidda. (Hier geht's zum Formel-1-Kalender 2025!)

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