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Mit Q1-Aus gerechnet: Haas überrascht von Bearmans Top-10-Platz
Eigentlich hatte Oliver Bearman mit einem Aus in Q1 gerechnet, stattdessen durfte er sogar in Q3 noch mitfahren - Am Sonntag gilt der Blick nach vorne
(Motorsport-Total.com) - Oliver Bearman gibt zu, dass er nicht einmal damit gerechnet hatte, es beim Qualifying zum Formel-1-Rennen in Japan (hier live im Ticker verfolgen) aus Q1 raus zu schaffen - und stellte seinen Haas schließlich auf Startplatz zehn. Der Brite setzte damit seine starke Leistung aus China fort und wird das Rennen von den Punkterängen aus starten.
Haas-Teamkollege Esteban Ocon schaffte es hingegen nicht über Q1 hinaus und muss von Platz 18 starten.
"Ich hatte nicht mal erwartet, in Q2 zu kommen, also war ich am Ende ziemlich glücklich, in Q3 zu sein. Ich glaube, nach allem, was an diesem Wochenende bisher passiert ist, hat das keiner von uns erwartet. Es war ziemlich schwierig, die Sessions heute Morgen und gestern Nachmittag waren sehr unterbrochen", sagt Bearman.
"Ich hatte tatsächlich seit dem ersten Training keine Runde mehr auf den weichen Reifen gefahren. Deshalb bin ich stolz auf das Team und auch auf mich, dass wir uns da reingekämpft haben. Ich konnte einen Rhythmus finden, obwohl ich nie eine komplette Runde gefahren bin. Sowohl in FT2 als auch FT3 konnte ich meine Soft-Runde nie beenden", so der Brite.
"Aber im Allgemeinen hatte ich das ganze Wochenende einen guten Rhythmus und ein gutes Gefühl im Auto. Das habe ich dem Team auch gesagt, aber sie hatten noch keine Daten, um das zu belegen. Erst nach Q1 und Q2 habe ich das Auto wirklich ans Limit gebracht und überall 100 Prozent gegeben."
Blick im Rennen geht nach vorne
Für das Rennen hofft er, eher gegen die Fahrer vor ihm kämpfen zu können, anstatt sich nach hinten zu orientieren. "In den Punkten zu starten, ist immer gut. Ich denke, unsere Rennpace ist im Vergleich zur Qualifying-Pace besser", so der Haas-Pilot.
Zum ersten Mal in Q3 zu stehen - und das auf einer Strecke wie Suzuka - war ein Moment, den Bearman so schnell nicht vergessen wird. Dazu kam noch, dass viele japanische Fans eigens selbstgemachte Schilder zur Unterstützung des 19-Jährigen mitgebracht hatten - ein unvergesslicher Tag.
"Es ist unglaublich. Das war wahrscheinlich der größte Spaß meines Lebens", sagt er weiter. "Es ist so cool. Dieses Auto mit wenig Sprit in einem Qualifying auf so einer Strecke zu fahren, ist einfach unglaublich. Der Grip, vor allem im neuen ersten Sektor, ist wahnsinnig hoch. Mein Nacken mag das nicht, aber der Rest meines Körpers schon. Es war einfach großartig und hat so viel Spaß gemacht."
"Bisher haben wir an diesem Wochenende mit dem weichen Reifen nicht alles herausholen können. Also ist es ein gutes Zeichen, dass wir ausgerechnet mit unserem schwächsten Reifen in Q3 gekommen sind. Auf den Mediums und Hards habe ich mich dieses Wochenende recht wohl gefühlt. Mal sehen, es soll ja morgen regnen. Aber so oder so wird es ein interessantes Rennen."
Komatsu: Neuer Unterboden hilft
Haas-Teamchef Ayao Komatsu schließt sich Bearmans Einschätzung an und lobt besonders die Arbeit hinter den Kulissen - sowohl an der Strecke als auch in der Fabrik. Bearman und Ocon fuhren mit einem neuen Unterboden, der nach dem enttäuschenden Saisonauftakt in Australien schnell entwickelt wurde.
"Wenn mir heute Morgen jemand gesagt hätte, dass wir in Q3 kommen, hätte ich es nicht geglaubt", sagt Komatsu. "Ollie hat einen fantastischen Job gemacht, aber auch das Team - von gestern Abend bis heute Morgen, dann zwischen FT3 und dem Qualifying - ich denke, wir haben wirklich sehr gut gearbeitet, um Performance aus dem Auto zu holen."
"Natürlich bedeutet das viel. Wir sind das kleinste Team im Feld, jeder arbeitet doppelt so hart. Und dann mit einem guten Ergebnis von hier abzureisen, wäre riesig", so der Japaner bei seinem Heimspiel. "Den Unterboden herüberzubringen, war ein Risiko. Aber in FT2 waren die Daten ganz eindeutig: Er hat funktioniert, das war sehr erfreulich."
"Dann haben wir am Auto weiter gearbeitet, es auf das Qualifying vorbereitet - und alles hat gepasst", so der Teamchef. "Aber jedes Mal, wenn wir das Auto auf die Strecke schicken, lernen wir etwas Neues und verbessern uns weiter."