Hamilton aufgehalten: Drei Startplätze Strafe für Carlos Sainz
Carlos Sainz muss drei Startplätze zurück, weil er Lewis Hamilton aufgehalten hat - Alexander Albon feiert dritten Q3-Einzug im dritten Qualifying
(Motorsport-Total.com) - Der Einstand von Carlos Sainz bei Williams steht weiterhin unter keinem guten Stern. Auch beim dritten Qualifying der Saison in Japan musste der Spanier die nächste Qualifyingniederlage gegen Alexander Albon hinnehmen. Während der Thailänder als Neunter weiterhin in allen Quali-Sessions in Q3 kam, blieb Sainz als Zwölfter in Q2 hängen.
Er wartet weiter auf den großen Durchbruch bei Williams und muss sich an das Auto gewöhnen. Nach dem Qualifying spricht er von gemischten Gefühlen: "Wir haben an diesem Wochenende gute Fortschritte gemacht, und ich habe mich im Auto deutlich wohler gefühlt", betont er.
"Natürlich gibt es hier und da noch ein paar Dinge, die man anpassen muss, aber auf dieser Strecke braucht man viel Vertrauen - und ich habe das Gefühl, dass wir da einen Schritt nach vorne gemacht haben."
"Andererseits habe ich in Sektor 3 auf meiner letzten Runde rund eine Zehntel verloren, Q3 wäre also möglich gewesen", hadert er. Lediglich eine halbe Zehntelsekunde trennte Sainz in Q2 von seinem Teamkollegen, der als Zehnter den Sprung geschafft hatte. "Deshalb bin ich natürlich nicht zufrieden, dass ich es verpasst habe", sagt er.
"Trotzdem nehme ich lieber das Positive von heute mit und konzentriere mich auf das morgige Rennen, in dem wir alles versuchen werden, um ein paar Positionen gutzumachen und einen positiven Sonntag zu erleben."
Strafversetzung nach Blockade
Die Jagd nach Punkten wurde nach dem Qualifying aber noch einmal erschwert, denn die Kommissare brummten Sainz noch eine Strafversetzung um drei Startplätze auf, weil er Lewis Hamilton behindert haben soll.
Passiert war das am Ende von Q1. Sainz hatte gerade seine schnelle Runde beendet, als er in Kurve 1 dem Ferrari im Weg stand, der auf seine fliegende Runde gegangen war. Sainz gab vor den Kommissaren an, keine Warnung von seinem Team erhalten zu haben.
Außerdem sei er von Hamilton völlig überrascht worden und habe aufgrund der hohen Annäherungsgeschwindigkeit sowie des Winkels seines eigenen Fahrzeugs den Ferrari nicht in den Spiegeln sehen können.
Trotzdem fanden die Kommissare, dass Williams genügend Zeit gehabt hätte, seinen Fahrer zu warnen, der so noch hätte reagieren können. Da die Strafe unabhängig davon vergeben wird, ob der Fehler beim Fahrer oder beim Team liegt, erteilten sie drei Startplätze Strafe, sodass Sainz am Sonntag von Rang 15 aus ins Rennen geht.
Albon: Balance in letzter Runde anders
Besser lief es für Teamkollege Alexander Albon, der Neunter wurde, aber dennoch ein wenig mit seiner Position hadert. Wäre er nur 0,005 Sekunden schneller gefahren, hätte er Platz acht holen können, 0,060 Sekunden hätten ihm sogar Rang sechs beschert.
Die wären laut ihm locker drin gewesen, allerdings hatte er in seinem letzten Q3-Run mit einer veränderten Balance zu kämpfen. "Meine beste Runde fühlte sich anders an als alle anderen Runden", sagt er. "Ich weiß nicht, wir müssen es irgendwie durchgehen und herausfinden, was sich geändert hat, aber das Auto fühlte sich gut an."
"Es fühlte sich mehr so an, wie ich es mir gewünscht hatte, die Balance, die ich das ganze Wochenende über gesucht habe", so Albon. Doch was im ersten Moment positiv und hilfreich klingt, war für ihn ein kleines Problem. "Weil es nur bei dieser einen Runde der Fall war, war es fast so, als müsste ich meinen Fahrstil neu anpassen", sagt er.
"Wenn man in jede Kurve mit einer anderen Balance geht, hat man nicht immer die vollständige Kontrolle über das Auto", sagt Albon.
Platz sechs im Bereich des Möglichen
Vor allem Kurve 6 bereitete Williams an diesem Wochenende einige Probleme. "Es war unsere schwächste Kurve, und wir haben alles versucht, um dort schneller zu werden, aber vor allem unsere Konkurrenten im Mittelfeld wie RB sind dort extrem stark im Vergleich zu uns, sogar die Haas."
"Also ist das ein Fokuspunkt für uns als Team, herauszufinden, warum wir dort so schwach sind. Wenn wir das beheben könnten, wären wir ziemlich komfortabel in einer guten Position", sagt Albon, der davon ausgeht, dass Platz sechs im Bereich des Möglichen gewesen wäre.
"Wenn ich noch eine Runde hätte fahren können, dann hätte ich gewusst, was passiert, und hätte noch eine Zehntel gefunden. Aber wir können uns wirklich nicht beschweren."
Jetzt gilt es für Williams, die Position auch im Rennen zu halten und Punkte einzufahren. Albon hält das für möglich, weil sein Team hinter den Racing Bulls das zweitbeste Team im Mittelfeld sei.
"Am Ende wird es auf den Regen und die Strategie ankommen", sagt er und hofft für die Zuschauer, dass es nass werden wird. "Der Reifenverschleiß ist jetzt so niedrig mit diesem neu asphaltierten Belag, also könnte es ein ziemlich langweiliges Rennen werden, wenn es trocken bleibt."