• 22. März 2025 · 12:56 Uhr

Wolff über knapp geschlagenen Russell: "Die Chance war da, auf Pole zu sein"

George Russell sorgt ganz am Ende des Qualifyings in China nochmal für Spannung und schiebt sich um ein Haar auf Pole - wo kam die plötzliche Pace des Mercedes her?

(Motorsport-Total.com) - China ist für Mercedes als Autohersteller nicht nur ein wichtiger Absatzmarkt, es scheint auch eine besondere Liebesbeziehung zwischen der Strecke in Shanghai und der Marke mit dem Stern zu bestehen: Unvergessen wie Norbert Haug, seinerzeit Mercedes-Motorsportchef, den Top-3 Nico Rosberg, Jenson Button und Lewis Hamilton auf dem China-Podium 2012 nacheinander auf den Mercedes-Stern am Overall deutete.

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Toto Wolff beglückwünscht George Russell zu Platz zwei im China-Qualifying Zoom Download

Daran wurden am Samstag Erinnerungen wach, denn wieder stehen im Reich der Mitte zwei McLaren-Mercedes und ein Werks-Mercedes ganz vorne, wenn auch in anderer Reihenfolge. Bei McLaren-CEO Zak Brown sorgt Oscar Piastris Pole selbstverständlich für beste Laune, es gibt aber auch ein Extralob an den Gegner: "Eine epische Runde von George. Ich habe gerade zu Toto gesagt: Es ist großartig, drei Mercedes vorne zu haben."

Im Gespräch mit Sky fügt der US-Amerikaner hinzu: "Wenn man sich anschaut, was wir bisher gesehen haben, hätte man eher erwartet, dass es Max oder vielleicht die Ferraris sind. Aber es ist cool, George da vorne zu sehen. Wir mögen George", findet Brown im Sinne der gemeinsamen Motoren-Allianz warme Worte für den Zweitplatzierten.

Wolffs Hoffnung: "Wenn wir das Reifenfenster treffen ..."

Über die dürfte sich auch der angesprochene Wolff gefreut haben, mehr noch hätte dem Wiener aber natürlich die Pole für Russell gefallen. Dass die drin war, daran hat er nach dem Qualifying keine Zweifel: "Wir haben gewusst, wenn wir das Reifenfenster treffen, dass es gehen kann. Aber dann haben wir die Delta-Zeit gesehen, die immer weiter runterkam und immer schneller und immer schneller ging. Dann war schon die Chance da, auf Pole zu sein", sagt Wolff bei Sky: "Natürlich erfreulich, das zu sehen."

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Am Ende fehlten George Russell nur 82 Tausendstel zur Pole in Shanghai Zoom Download

Doch wo kam Mercedes' Performance auf einmal her? Technik-Experte Philipp Brändle, der jahrelang als Aerodynamik-Ingenieur für die Silberpfeile tätig war, äußert dazu auf ServusTV "eine Vermutung, warum das so war: Tatsächlich ist die Streckentemperatur gesunken, und sowas tut eigentlich nur einem Auto gut - und das ist der Mercedes." Bereits im Vorjahr machten die Stuttgarter immer dann große Performance-Sprünge, wenn es kühler wurde.

Im letzten Versuch in Q3 taten sich die meisten Piloten am Samstag trotz der üblicherweise vorhandenen Streckenentwicklung schwer, ihre vorgelegten Zeiten zu unterbieten - nicht so Russell. Laut dem Briten hatte seine plötzliche Steigerung aber einen anderen Grund: "Es war wirklich eine große Herausforderung, denn das gesamte Wochenende über war es für alle schwierig, die Reifen in den Griff zu bekommen und die optimale Strategie für die Session zu finden - fährt man die Aufwärmrunde aggressiv oder eher verhalten?", schildert er.

Russells Erfolgsgeheimnis? Langsame Aufwärmrunde!

"Ich habe dabei verschiedene Ansätze ausprobiert und bin ein wenig hin- und hergewechselt. In meiner letzten Runde habe ich schließlich etwas völlig anderes versucht - und es hat funktioniert", sagt der Mercedes-Pilot und verrät in Bezug auf sein schlussendliches Erfolgsrezept: "Ich bin nach dem Boxenstopp extrem langsam durch die Aufwärmrunde gefahren, bevor ich dann meine schnelle Runde gestartet habe."

In seiner ersten Runde in Q3 sei er noch "mit vollem Tempo gefahren, es fühlte sich auch in Ordnung an", doch das Ergebnis war mit Rang fünf und ein paar Zehnteln Rückstand zur Spitze noch nicht so befriedigend. "Dann habe ich in meiner letzten Runde plötzlich vier Zehntel gefunden", sagt Russell über die andere Herangehensweise beim Reifenaufwärmen. Nur knappe 82 Tausendstel fehlen ihm am Ende zur Pole-Zeit von Piastri.

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Der spezielle Helm für den Auftritt in China brachte Russell offenbar Glück Zoom Download

"Platz zwei kam als echte Überraschung, damit bin ich wirklich sehr zufrieden", sagt der Brite: "Alles hat perfekt zusammengepasst, und es fühlt sich unglaublich belohnend an, wenn man in dem Moment seine beste Runde des Wochenendes fährt, in dem es wirklich zählt. Morgen von der ersten Reihe zu starten, ist eine großartige Ausgangsposition." Von Teamchef Wolff gibt es dafür ein Sonderlob: "Die Performance, die er heute an den Tag gelegt hat, zeigt, dass er einfach ein Top-Fahrer ist und zu den Besten zählt."

Für Russell selbst ist mit Blick auf das Ergebnis klar: "Man hat gesehen, dass zwischen uns, Ferrari, Kimi und Max gerade einmal zwei Zehntel zu Platz sechs lagen." Das Leistungsniveau seines Mercedes ordnet der Brite im Quervergleich aktuell "irgendwo zwischen Platz drei und Platz sieben" ein. Deshalb ist sich Russell sicher: "Alles, was besser als Platz drei ist, ist momentan ein riesiges Ergebnis - für jedes Team." Auch, wenn das Kundenteam von McLaren am Ende einen Wimpernschlag vorne war.

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