• 22. März 2025 · 14:32 Uhr

Sprint top, Quali nicht: Ferrari für Lewis Hamilton weiter "unberechenbar"

Ferrari kann an Lewis Hamiltons Sprint-Sieg im Qualifying von China nicht anknüpfen - während der Brite das Rennen noch nicht abschreibt, warnt Charles Leclerc

(Motorsport-Total.com) - Am Vormittag war er mit seinem Sprint-Sieg in Shanghai noch der gefeierte Held, am Nachmittag im Qualifying musste Lewis Hamilton mit Ferrari schon wieder kleinere Brötchen backen: Nur Startplatz fünf für den Grand Prix am Sonntag - immerhin aber erneut vor Teamkollege Charles Leclerc, den der Brite schon das ganze Wochenende über gut im Griff hat.

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Lewis Hamilton hat die Nase in China bislang klar vor Charles Leclerc Zoom Download

"Heute Nachmittag hatten wir nicht erwartet, auf Platz fünf und sechs zu stehen - zumindest ich nicht", räumt Hamilton ein gewisses Maß an Enttäuschung nach dem Qualifying unumwunden ein: "Aber genau mit solchen Situationen müssen wir umgehen. Wir müssen ruhig bleiben", ist dem Briten doch bewusst: "In dieser Saison wird es Höhen und Tiefen geben."

Dass diese Wellenbewegung im Kampf um die Startaufstellung für den Grand Prix nun wieder nach unten ging, das macht Hamilton aber nicht an "dieser einen entscheidenden Sache" fest: "Man möchte einfach ein gut ausbalanciertes Auto. Momentan verändert sich das Gleichgewicht des Fahrzeugs von Kurve zu Kurve. Idealerweise sollte es aber in jeder Situation eine konstante Balance haben."

Hamilton: Ferrari "nicht meilenweit entfernt"

Der Rekordweltmeister verrät: "Wir haben eine Anpassung vorgenommen, aber plötzlich hat das Auto in den schnellen Kurven übersteuert. Man will aber ein Fahrzeug, auf das man sich verlassen kann - eines, das beim Anbremsen in der Spur bleibt, anstatt zu untersteuern oder abrupt zu übersteuern. Wenn das Auto unberechenbar ist, dann hat man keine Chance", erklärt der Ferrari-Pilot.

Das zeigte sich für Hamilton auch auf seiner letzten schnellen Runde: "Die war nicht ganz sauber - vermutlich hätte ich also noch ein paar Zehntel schneller sein können. Wir sind nicht meilenweit entfernt, aber es ist auch nicht ideal." Dabei ortet der Brite auch den Wind als mögliche Fehlerquelle, warum das Auto plötzlich so nervös wurde - vor allem gibt er aber zu bedenken: "Wir haben einige Anpassungen vorgenommen, um die Rennperformance zu verbessern, doch auf einer einzelnen Runde war es dadurch schwieriger."

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Im Sprint durfte Lewis Hamilton noch jubeln, im Quali wurde er nur Fünfter Zoom Download

Vielleicht bekommt Ferrari die Belohnung für dieses Investment also erst am Sonntag ausbezahlt: "Es wird morgen interessant", so Hamilton, der für den Fall, dass die Scuderia mit ihrer Abstimmung ins Schwarze trifft, auch den Sieg in Shanghai noch nicht ganz abschreiben will: "Heute Abend werde ich mir einen Masterplan überlegen, wie ich gewinnen kann, und dann versuchen, ihn umzusetzen. Das ist mein Fokus."

Dabei ist ihm bewusst: "Ich befinde mich diesmal aber in einer ganz anderen Ausgangsposition [als im Sprint], trotzdem bin ich optimistisch für morgen. Ich möchte einen guten Start erwischen, mindestens ein Auto überholen und dann Schritt für Schritt nach vorne kommen."

Ferrari in der Falle: Verkehr vs. freie Fahrt

Dass dies aber gar nicht so einfach werden dürfte, davon kann nach seinen Erfahrungen am Samstag vor allem Teamkollege Charles Leclerc ein Lied singen. Der Monegasse bleibt im Sprint als Fünfter hinter Mercedes-Pilot George Russell hängen. Deswegen ist er trotz Hamiltons Erfolg nur bedingt optimistisch für den Sonntag: "Heute Morgen hatten wir eine gute Rennpace, besonders gegen Ende des Stints. Auch das Reifenmanagement sah gut aus. Aber wir müssen vorsichtig sein", warnt Leclerc.


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Der Grund: "In schmutziger Luft wird es immer schwieriger", weiß der Ferrari-Pilot aus leidvoller Erfahrung. Er selbst habe damit am Samstag "große Probleme" gehabt, "während Lewis im freien Verkehr eine wirklich starke Pace hatte. Wir müssen also versuchen, ein Stück freie Strecke zu finden, aber das wird nicht einfach - von Platz fünf und sechs sind einige Autos vor uns." Wie Hamilton hofft natürlich auch der zweite Scuderia-Star auf eine bessere Rennpace im Vergleich zur direkten Konkurrenz.

Leclerc: Lewis "ist extrem schnell - keine Überraschung"

Über eine schnelle Runde im Qualifying sei Ferrari - wie auch schon beim Auftakt in Melbourne - derzeit einfach etwas im Hintertreffen, glaubt Leclerc, dass "diese drei Zehntel [Rückstand], die wir heute sehen, wohl unser realistisches Leistungsniveau sind". Ein bisschen stecke vielleicht noch im Auto, so der Monegasse: "Aber drei Zehntel? Eher nicht." Mit Blick aufs Zeittraining stellt er fest: "Ich denke, das Potenzial war heute einfach nicht da. Der Gesamtgrip fehlte."

Seine Unterlegenheit im Stallduell mit Hamilton an diesem Wochenende will Leclerc unterdessen nicht überbewerten. Er habe "nie einen Zweifel" gehabt, welches Kaliber mit dem Rekordchampion da auf ihn zukomme, lobt der 27-Jährige sein Gegenüber: "Er war bereits in den Tests unglaublich schnell, und man konnte sehen, dass er sich im Auto wohlfühlt. Er ist einfach extrem schnell - also keine Überraschung."

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An der Unterstützung liegt's nicht, aber für Leclerc läuft's noch nicht in China Zoom Download

Runterziehen lassen will sich Leclerc davon aber nicht, ganz im Gegenteil: Das starke Resultat im Sprint sei "wichtig für das Team und auch für Lewis, der neu ins Team gekommen ist und direkt ein starkes Zeichen setzt. Das ist gut", zeigt sich Leclerc als fairer Sportsmann: "Für mich persönlich ist es eine Motivation, mich weiter zu verbessern und solche Chancen selbst zu nutzen. Aber er hat es besser gemacht - also Respekt, da gibt es nichts zu sagen."

Deshalb habe er auch keine Scheu, bei seinem neuen Teamkollegen mal in der Telemetrie zu spicken: "Natürlich ist Lewis im Rennen außergewöhnlich stark, und ich analysiere seine Daten immer, um etwas daraus zu lernen. Aber unter diesen Bedingungen ist es schwierig, Vergleiche zu ziehen", weist Leclerc noch einmal auf die unterschiedliche Ausgangsposition am Samstag hin: "Schmutzige Luft oder freie Fahrt, das macht einen riesigen Unterschied. Deshalb ist es schwer einzuschätzen, wo ich im direkten Vergleich stehe."

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