• 22. März 2025 · 11:06 Uhr

Piastri: Mit der "Haarnadel meines Lebens" zur ersten Pole gefahren

Oscar Piastri steht zum ersten Mal in seinem Leben auf einer Grand-Prix-Pole: In der Haarnadel riskierte er dabei alles und holte so einen großen Rückstand noch auf

(Motorsport-Total.com) - Was lange währt, wird endlich gut. Lange musste Oscar Piastri auf seine erste Poleposition in der Formel 1 warten, doch beim Grand Prix von China ist es endlich soweit. Zwar durfte Piastri schon zweimal von der ersten Startposition aus starten, doch in Katar 2023 und Sao Paulo 2024 waren es jeweils nur Sprintpoles.

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Oscar Piastri steht zum ersten Mal auf der Poleposition Zoom Download

"Die erste Grand-Prix-Pole bedeutet doch ein bisschen mehr", lacht er nach dem Poledebüt und freut sich, dass sich seine harte Arbeit nun ausbezahlt hat. "Natürlich war das Ergebnis in Melbourne eine Enttäuschung, aber ansonsten denke ich, dass ich einen guten Job gemacht habe. Ich bin einfach glücklich, dass ich am Ende auf der Pole gelandet bin."

"Er war häufig so nah dran", weiß auch McLaren-Geschäftsführer Zak Brown. Siebenmal war der Australier schon aus der ersten Startreihe in einen Grand Prix gestartet - aber eben immer nur von Rang zwei. Jetzt also endlich ein Platz besser. "Es ist fantastisch, dass Oscar seine erste Pole geholt hat", freut sich Brown.

Die Pole könnte man dabei durchaus als verdient bezeichnen, denn während die meisten anderen Piloten ihren zweiten Q3-Versuch abbrechen mussten, konnte Piastri noch einmal zulegen und seine eigene Zeit um 0,062 Sekunden verbessern.

"Haarnadel meines Lebens"

Nur George Russell konnte von den Spitzenfahrern ebenfalls noch einmal eine Runde hinknallen und sich mit 0,080 Sekunden Rückstand überraschend auf Startplatz zwei setzen. Das heißt aber auch, dass Piastris erste Runde schon für die Pole gereicht hätte.

Dass er seine Zeit überhaupt noch einmal verbessern konnte, hatte er der "Haarnadel meines Lebens" zu verdanken, wie er am Funk sagte. "Ich war sogar kurz davor, an die Box zu fahren", gibt er zu. Denn bis zur Haarnadel war seine zweite Runde schlechter als die erste - die Haarnadel hatte er in der ersten Runde aber nicht richtig erwischt.

"In der zweiten Runde lag ich zwei Zehntel hinter meiner eigenen Zeit zurück und dachte mir: Warum nicht einfach alles in die Haarnadel werfen?", schildert er. "Ich habe diese zwei Zehntel zurückgewonnen und dann in der letzten Kurve noch ein bisschen mehr gefunden."

In 39,419 Sekunden fuhr Piastri den schnellsten letzten Sektor aller Fahrer und drückte so seine Zeit noch einmal, obwohl er sich in den ersten beiden Sektoren nicht verbessert hatte. "Das war ein fantastischer dritter Sektor", staunt auch Brown.

Auto nach dem Sprint verbessert

Für McLaren ist die Pole nach einem durchwachsenen Sprintergebnis eine kleine Wiederauferstehung. Der Sprint war trotz des zweiten Platzes von Piastri eine Enttäuschung, bei der man sieben Sekunden hinter Lewis Hamilton ins Ziel kam.

"Ich war mit dem Auto, das ich im Sprint-Qualifying und im Sprint heute Morgen hatte, nicht vollkommen zufrieden", sagt er. "Also habe ich versucht, es für heute etwas besser zu machen - und ehrlich gesagt wahrscheinlich noch mehr für morgen."

Trotzdem sei es schwierig gewesen, die Rundenzeit aus dem MCL39 zu holen. "In Q1 und Q2 hatte ich wirklich zu kämpfen, und in Q3 habe ich dann plötzlich viel Zeit gefunden, was ich selbst noch nicht ganz verstehe", sagt er.

Gemäßigtes Risiko

"Wenn man Dinge verändert, kann man das Auto nicht komplett auf den Kopf stellen. Es hat einfach seine Charakteristika, mit denen man leben muss. Und besonders an einem Sprint-Wochenende: Das Auto war gestern schnell, es war heute Morgen schnell."

"Man geht nicht das Risiko ein, alles umzukrempeln, nur um plötzlich eine halbe Sekunde schneller als alle anderen zu sein. Also waren es nur ein paar kleine Anpassungen in die Richtung, die ich vor der Session wollte."

Was ihm zusätzlich half: McLaren beging heute nicht den gleichen Fehler wie im Sprint-Qualifying und schickte ihn nicht zu früh raus. Im kürzeren SQ3 hatte McLaren zwei schnelle Runs versucht, was Piastri im Anschluss moniert hatte.

"Heute wussten wir das", sagt er. "Die Sessions sind etwas länger, sodass man zwei richtige Runs fahren kann. Im Nachhinein gibt es ein paar Dinge, die wir anders hätten machen können. Heute war das Tempo im Auto mehr oder weniger das gleiche, aber wir haben es so umgesetzt, wie wir es sollten."

"Sind alle wegen mir da"

Und so steht Piastri jetzt auf Pole - und das bei seinem gefühlt zehnten Heimspiel. In der vergangenen Saison hatte es immer wieder Witzeleien über Piastris Herkunft und die Anzahl seiner Heimrennen geben - und auch China scheint eines zu sein. Zumindest hatte er in der Vergangenheit behauptet, zu 1/16 chinesische Wurzeln zu haben, was er heute noch einmal bestätigte.


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"Es stimmt", sagt er. "Sie sind alle wegen mir hier. Nicht wegen Lewis - wegen mir."

"Es ist viele Generationen her, und ich spreche definitiv kein Chinesisch - ich werde mich da nicht blamieren -, aber ich habe es dieses Jahr auf jeden Fall viel mehr genossen, hier zu sein. Ich konnte ein bisschen mehr von Shanghai sehen. Das Wetter war viel besser als letztes Jahr. Insgesamt läuft an diesem Wochenende einfach alles besser als vor zwölf Monaten", so Piastri.

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