Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Nico Hülkenberg: Q3-Einzug war mit dem Sauber möglich
Zwar ist auch Platz zwölf ein gutes Ergebnis für Sauber, dennoch ärgert sich Nico Hülkenberg ein wenig, weil nur ein Hauch zu den Top 10 gefehlt hat
(Motorsport-Total.com) - Platz zwölf ist für Sauber und Nico Hülkenberg in China eine gute Ausgangsposition, und trotzdem darf man sich bei den Schweizern ärgern, weil durchaus auch der Einzug in Q3 möglich gewesen wäre. Denn Hülkenberg fehlten nur 0,037 Sekunden auf die Top 10, zu Platz neun wären es ebenfalls nur 0,042 Sekunden gewesen.
"Im ersten Sektor hat ein bisschen was gefehlt, und das hat den Unterschied ausgemacht", sagt er nach der Session gegenüber Sky. "Sonst hätten wir es, glaube ich, auch jetzt ins Q3 schaffen können."
Generell sei das Qualifying aber "einigermaßen sauber" gewesen, wie er bei ServusTV weiter ausführt. Nachdem er in Australien und im Sprint jeweils im ersten Abschnitt ausgeschieden war, kam er diesmal besser zurecht und konnte seinen jungen Teamkollegen Gabriel Bortoleto bezwingen.
"Es ist immer noch früh in der Saison und ich bin immer noch dabei, das Auto besser zu lernen, zu verstehen und mich daran zu gewöhnen", sagt er. "Ich glaube, dieser Prozess wird auch noch ein paar Wochen andauern. Aber insgesamt, glaube ich, haben wir ordentlich gearbeitet bis hierher."
Alonso "nicht ganz kooperativ"
Auf seiner schnellen Runde in Q2 hatte sich Hülkenberg auch mit Fernando Alonso auseinandersetzen müssen, der sich "nicht ganz kooperativ" gezeigt hatte. Hülkenberg war auf der langen Gerade kurz vor der Spitzkehre, als er am Aston Martin vorbeimusste. Dieser machte jedoch nur so viel Platz wie nötig.
"Das war ein bisschen der klassische Fernando", meint der Sauber-Pilot. "Er hat zwar Platz gemacht, aber da war ein bisschen mehr als eine Wagenbreite, was, wenn man mit 330 kommt, dann natürlich recht schmal ist und nicht ideal."
Trotzdem betont er, dass er dadurch "nicht wirklich viel Zeit verloren" habe - wenn überhaupt. Auf den Spanier schiebt er es daher nicht, dass er es nicht in die Top 10 geschafft hat.
Sauber muss Frontflügel tauschen
Was vielleicht hätte helfen können, wäre der neue Frontflügel, der jedoch im Sprint zwei Kurven vor Schluss kaputtgegangen war. Jack Doohan hatte sich dort vertan und Bortoleto auf die Hörner genommen, wobei auch Hülkenbergs Flügel in Mitleidenschaft gezogen wurde, als dieser nicht mehr ausweichen konnte.
"Es war sehr blöd gelaufen, unglücklich in der letzten Runde, fast in der letzten Kurve, hinten um die goldene Ananas", ärgert er sich. "Aber gut, es ist passiert, wie es ist. Wir haben einfach den Flügel ausgewechselt. Wir haben natürlich die Parc-ferme-Regel genutzt und das Auto ein bisschen umgebaut, versucht weiter zu optimieren."
Mit Rang zwölf scheint Sauber aber nicht so viel falsch gemacht zu haben.
Bortoleto von Ferrari behindert
Auch Teamkollege Bortoleto musste nach der Kollision einige Teile austauschen. "Durch den Schaden, den wir hatten, war unser Auto fürs Qualifying natürlich auch nicht im optimalen Zustand", sagt der Brasilianer. "Das ist schade, weil wir dadurch etwas an Performance eingebüßt haben - aber so etwas passiert eben."
Der Rookie musste sich nach zwei guten Qualifyings diesmal mit Platz 19 begnügen und macht vor allem Verkehr auf der Outlap dafür verantwortlich, wo er zu nah hinter dem Ferrari von Lewis Hamilton hing.
"Wir wissen, dass die Reifenvorbereitung der Schlüssel zur Performance auf einer einzelnen Runde ist - und unter diesen Bedingungen konnte er das volle Potenzial des Autos nicht ausschöpfen, besonders bei einem so engen Feld", ärgert sich Teammanager Beat Zehnder.
Bortoleto erklärt, dass die Ferraris eine Aufwärmrunde gefahren seien, mit der er nicht gerechnet hatte. "Dadurch hing ich die ganze Outlap hinter ihnen fest, konnte keine Temperatur in die Reifen bringen - und dann hat mich Lewis eine Kurve vor Beginn der schnellen Runde überholt", sagt er.
"Ich musste voll auf die Bremse steigen, um wieder Abstand zu gewinnen. So habe ich die Runde komplett außerhalb des optimalen Fensters begonnen. Trotzdem bin ich am Ende dieselbe Rundenzeit wie im zweiten Versuch gefahren - aber es war natürlich nicht ideal. Wir hätten da locker noch ein paar Zehntel rausholen können, aber so ist das manchmal."
Hülkenberg rechnet mit Graining
Von Rang 19 dürfte sein Rennen schwierig werden, während Nico Hülkenberg zumindest nah an den Punkten ist. Was für ihn drin sein wird, das weiß der Deutsche aber auch nicht: "Das ist schwer zu sagen", überlegt er.
"Wir haben heute gesehen, wie hart das für die Reifen ist. Das Graining ist ein Riesenthema und ich glaube, das wird einfach ausschlaggebend sein, wer das morgen am besten im Griff hat", sagt er.
Sauber, Williams, Aston Martin und Haas seien vom Speed her alle sehr ähnlich und dürften daher die Hauptgegner sein. "Aber lassen wir uns mal überraschen."