• 22. März 2025 · 10:00 Uhr

Nach Hamilton-Sieg: McLaren schlägt mit Pole für Oscar Piastri zurück

Wie Lando Norris die Pole verloren und in welcher Kurve Oscar Piastri sich ein Herz gefasst hat, und warum es für Lewis Hamilton nicht so gut lief wie im F1-Sprint

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Sieg von Lewis Hamilton (Ferrari) im F1-Sprint am Samstagmorgen hat McLaren im Qualifying zum Grand Prix von China 2025 die eigentlich erwartete Hackordnung wiederhergestellt. Die Pole sicherte sich aber nicht Lando Norris, sondern Oscar Piastri, mit einer Bestzeit von 1:30.703 Minuten.

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Oscar Piastri hat sich in Shanghai die erste "echte" Pole seiner Formel-1-Karriere gesichert Zoom Download

Nach dem ersten Run in Q1 führte Piastri vor Norris. Doch Norris konnte seine Rundenzeit nicht verbessern, kam vorzeitig an die Box. Die Streckentemperatur fiel in den letzten Minuten der Session, und damit kamen einige nicht zurecht. George Russell aber schon: Der Mercedes-Fahrer schob sich ganz zum Schluss noch auf Rang 2, nur 0,082 Sekunden hinter Piastri.

"Ich denke, uns war klar, dass wir irgendwo zwischen Platz 3 und Platz 7 liegen", analysiert Russell. "Allein schon zwischen den McLarens zu stehen ... Darauf bin ich wirklich stolz. Was wir alle zusammen geleistet haben, um das zu erreichen! Wir wissen, wie schnell sie sind. Alles über Platz 3 hinaus ist im Moment ein großartiges Ergebnis für jedes Team."

Norris wurde mit 0,152 Sekunden Rückstand Drittervor Max Verstappen (Red Bull/+0,176) und den beiden Ferrari-Stars Lewis Hamilton (+0,286) und Charles Leclerc (+0,380). Für den Melbourne-Sieger eine Enttäuschung: "Oscar hat auch einfach einen guten Job gemacht. Und ich habe keinen perfekten Job gemacht. Ich zahle am Ende den Preis dafür, dass ich nicht gut genug war."

Der McLaren sei zwar "definitiv das schnellste Auto", stellt Norris klar. Aber: "Es ist trotzdem schwierig zu fahren. Man kann immer mal wieder gute Sektoren hinlegen. Aber eine komplette Runde zusammenzubekommen, scheint einfach schwierig zu sein. Es sind ein paar Dinge. Auch einfach mein Fahrstil. Es geht um den Rhythmus, genau zu wissen, was man wo und wie viel machen muss. Wenn man die Reifen hat und dann ein bisschen zu viel pusht, kann das auch sehr schnell nach hinten losgehen."

Isack Hadjar (Racing Bulls) wurde sensationell Siebter, Andrea Kimi Antonelli (Mercedes), dessen erste Q3-Runde wegen Tracklimits in der letzten Kurve gestrichen wurde, Achter. Ein Ergebnis, das der 18-jährige Italiener "ein bisschen enttäuschend" findet: "Das Tempo war da, aber ich hatte Schwierigkeiten, die richtige Balance beim Aufwärmen der Reifen zu finden."

Yuki Tsunoda (Racing Bulls) hatte in Q1 und Q2 mit teilweise herausragenden Zwischenzeiten für Furore gesorgt. Als es drauf ankam, musste er sich aber mit Platz 9 begnügen. Zehnter wurde Alexander Albon (Williams). Und Nico Hülkenberg (Sauber), der einzige Deutsche im Formel-1-Feld, sicherte sich in Shanghai den zwölften Platz.

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Wie überlegen war McLaren wirklich?

Norris sicherte sich schon in Q1 die Bestzeit. Den Hammer packte er aber erstmals im ersten Q2-Run aus. Der McLaren-Pilot setzte eine Bestzeit von 1:30.787 Minuten und war damit zu dem Zeitpunkt um 0,413 Sekunden schneller als Piastri. Verstappen auf Rang 3 hatte 0,447 Sekunden Rückstand. Und Hamilton, ein paar Stunden zuvor noch Sieger im Sprint, war Siebter (+0,830).

Das setzte sich im ersten Q3-Run fort. Diesmal war Piastri Schnellster, 0,090 Sekunden vor Norris und 0,222 Sekunden vor Verstappen. "McLaren ist einfach das schnellste Auto. Die sind zwei, drei Zehntel schneller als der Rest", analysierte der ehemalige Mercedes-Ingenieur Philipp Brändle im Live-Kommentar bei ServusTV.

Dass es am Ende Piastri war und nicht Norris, der die Kohlen für McLaren aus dem Feuer holte, lag vor allem an einer einzigen Kurve: "Meine erste Runde war ehrlich gesagt besser als die zweite", erklärt Piastri. "Aber in der Haarnadel am Ende der Geraden habe ich etwas Zeit verloren. Die war nicht besonders gut gefahren."

"In der zweiten Runde lag ich etwa zwei Zehntel hinter meiner eigenen Zeit, also dachte ich mir: 'Warum nicht einfach alles in die Haarnadel werfen?' Und so habe ich die zwei Zehntel wieder gutgemacht. Dann habe ich in der letzten Kurve sogar noch ein bisschen mehr gefunden. Ich war kurz davor, schon an die Box zu fahren. Deshalb bin ich jetzt ziemlich froh, dass ich es nicht getan habe. Ich habe einfach eine gute Kurve erwischt. Das war alles", lächelt der Australier.

Doch Helmut Marko sieht trotzdem Chancen, auch McLaren zu schlagen: "Der Rückstand auf McLaren ist deutlich geringer als wir dachten. Es ist ungefähr, wenn man die Idealzeiten zusammenzieht, eine Zehntel. Das heißt, da ist noch alles offen", sagt Red Bulls Motorsportkonsulent im Interview mit ServusTV.

Verstappen findet indes, dass seine Runde "nicht schlecht" gewesen sei, aber: "Ich bekomme jedes Mal andere Probleme. Balance, dann wieder Untersteuern, Übersteuern, jede Kurve etwas anderes. Das ist nicht leicht, und es ist schwer zu verstehen, was wir dagegen machen sollen." Daher schlussfolgert er: "Im Rennen werden wir keine Chance haben."

Warum konnte Hamilton nicht an die Sprint-Leistung anknüpfen?

Es kam für viele überraschend, als Hamilton am Freitag auf die Sprint-Pole fuhr und den F1-Sprint am Samstagmorgen dann tatsächlich relativ überraschend gewann. Im Qualifying am Samstagnachmittag konnte er an diese Performance nicht mehr ganz anknüpfen.

"Wir haben nach dem Sprint ein paar Änderungen am Auto vorgenommen, um einige der Probleme zu beheben, die wir hatten", erklärt Hamilton. "Ich weiß nicht, ob es am Wind lag, aber das Auto war ziemlich nervös. Ich denke, die Runde am Ende war nicht die sauberste, und ich hätte wahrscheinlich ein, zwei Zehntel schneller sein können."

"Wir sind nicht wahnsinnig weit weg, aber es ist auch nicht ideal", sagt er. "Wir haben Änderungen vorgenommen, um die Rennperformance zu verbessern. Aber auf eine einzelne Runde war es definitiv schwieriger. Deshalb wird es morgen interessant."

Immerhin gewann Hamilton das teaminterne Duell gegen Leclerc um rund eine Zehntelsekunde. Und der musste hinterher sogar zugeben: "Heute war nicht mehr drin. Gestern war ich nicht wirklich in Form. Da wäre die Pole durchaus möglich gewesen. Heute hatte ich das Gefühl, dass ich mehr auf der Höhe war, vor allem wenn man bedenkt, dass ich auf dieser Strecke eigentlich immer Schwierigkeiten habe."

Aber: "Wir waren heute einfach nicht schnell genug. Nach Australien hatte ich das Gefühl, dass wir, wenn wir alles perfekt zusammenbekommen hätten, im Qualifying drei Zehntel Rückstand gehabt hätten. Heute haben wir meiner Meinung nach alles zusammengebracht - und wir liegen drei Zehntel zurück. Ich würde sagen, das ist momentan der Abstand zwischen McLaren und uns."

Racing-Bulls-Sensation in Q1: Was ist nur mit Lawson los?

Q1 brachte ein einigermaßen überraschendes Ergebnis hervor. Bestzeit fuhr Norris in 1:30.983 Minuten. So weit, so erwartbar. Aber hinter ihm sicherten sich die Racing Bulls Hadjar und Tsunoda die Plätze 2 und 3. Gleichzeitig schied Liam Lawson (Red Bull) als 20. und Letzter aus. Rückstand auf Teamkollege Verstappen: 0,750 Sekunden.

"Das Fenster des Autos ist wirklich klein. Das ist bekannt. Aber ehrlich gesagt: Das ist keine Ausrede", sagt Lawson. "Ich hatte einfach eine unordentliche Session, und wenn wir nicht mit Verkehr und solchen Dingen zu kämpfen gehabt hätten, wäre es vielleicht in Ordnung gewesen. Aber um ehrlich zu sein: Es ist trotzdem nicht gut genug. Wir sollten auf unserer ersten Runde schnell genug sein. Ich muss das einfach besser in den Griff bekommen."

Neben Lawson erwischte es auch Pierre Gasly (Alpine), Oliver Bearman (Haas), Jack Doohan (Alpine) und Gabriel Bortoleto (Sauber) im ersten Abschnitt. Doohan unter anderem nach einem Dreher auf seiner ersten Runde, Bortoleto mit 0,220 Sekunden Rückstand auf Hülkenberg im anderen Sauber.

Hülkenberg in Q2 raus: Wie lief's beim Deutschen?

Für den Deutschen war dann in Q2 Endstation. Hülkenberg wurde Zwölfter, 0,037 Sekunden hinter der Albon-Zeit, die für die Top 10 gereicht hätte. Den Unterschied gemacht hat "der erste Sektor in der letzten Runde", sagt er, denn: "Da hat es ein bisschen gefehlt."

Keine Zeit verloren hat Hülkenberg bei einer haarigen Situation mit Fernando Alonso (Aston Martin) beim Anbremsen von Kurve 14: "Ein bisschen der klassische Fernando. Er war da nicht ganz kooperativ", ärgert sich der Deutsche. "Er hat zwar Platz gemacht, aber wenn man mit 330 da ankommt, ist eine Wagenbreite recht schmal und nicht ideal."

Esteban Ocon sorgte als Elfter für einen kleinen Lichtblick aus Sicht des Haas-Teams. Alonso belegte P13. Und hinter dem Routinier aus Spanien reihten sich Lance Stroll (Aston Martin) und Carlos Sainz (Williams) ein. Bitter für Sainz: Er kassierte die nächste Niederlage im Teamduell gegen Albon. Diesmal um 0,245 Sekunden.

Wo kann man den Grand Prix von China live sehen?

Ganz egal, ob ihr die Sessions zu nachtschlafender Zeit in Deutschland gesehen oder sie verschlafen habt: Auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de (Jetzt kostenlos abonnieren!) gibt's jeden Tag die F1-Show mit der Zusammenfassung und Analyse der Ereignisse in Melbourne. Die Livestreams mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll sind an diesem Wochenende jeweils für 15 Uhr deutscher Zeit geplant.


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