Marko über McLaren: "Schön, dass auch sie nicht unschlagbar sind"
Max Verstappen verpasst die Pole im Sprint-Quali von China nur knapp, rast aber in die erste Startreihe: Helmut Marko ist überrascht - auch vom Vorsprung auf McLaren
(Motorsport-Total.com) - Gerade einmal 18 Tausendstel fehlen Max Verstappen im Sprint-Qualifying von Shanghai zur Pole, das macht am Ende Platz zwei für den Weltmeister - Red-Bull-Berater Helmut Marko kann es selbst kaum glauben: "Viel besser als erwartet! Wir hatten große Bedenken, es überhaupt in die ersten beiden Startreihen zu schaffen", berichtet der Österreicher nach der Session im Gespräch mit Motorsport-Total.com.
Doch Red Bull gelang kurzfristig der Turnaround: "Am Auto wurden einige Änderungen vorgenommen, die offensichtlich geholfen haben", sagt Marko. Bei Sky präzisiert er in Bezug auf die vorgenommenen Kniffe: "In Richtung weniger Downforce, damit der Speed auf den Geraden stimmt - und dann Sturz, Spur, diese üblichen Sachen. Das Zusammenspiel ist das Entscheidende und das hat funktioniert."
"Und dann natürlich eine überragende, wirklich außergewöhnliche Runde von Max", lobt Marko den "Verstappen-Faktor", wie der Grazer es nennt. Der Niederländer sei auf seiner schnellsten Runde "jede Kurve absolut am Limit" gefahren, schaffte so eine Steigerung im Vergleich zu SQ2 um sieben Zehntel. "Nie und nimmer" hätte sich Marko das laut eigener Aussage gedacht, "aber freut mich, mich geirrt zu haben".
Vor McLaren: "Schön, dass sie nicht unschlagbar sind"
Auch mit Blick auf Hauptkonkurrent McLaren: "Heute Morgen waren sie noch schnell. Aber ich weiß nicht, was dann passiert ist", sagt Marko gegenüber Motorsport-Total.com zu den Plätzen sechs und drei für WM-Leader Lando Norris und Teamkollege Oscar Piastri: "Es ist aber schön zu sehen, dass auch sie nicht unschlagbar sind."
Denn zunächst hatte Marko der Blick auf die Zeiten in China noch Kopfzerbrechen bereitet: "Heute in den Longruns waren wir teilweise mehr als eine Sekunde langsamer. Ich hoffe, dass die vorgenommenen Änderungen das Problem beheben. Je mehr Zeit wir auf diesem neuen Asphalt verbringen, desto weniger Graining wird hoffentlich auftreten - das würde uns in die Karten spielen", erklärt der Österreicher.
Dabei seien Handling und vor allem Reifenverschleiß zum Einstand noch "ganz schlecht" gewesen, schildert Marko die Eindrücke aus dem ersten und einzigen Training: "Wir waren nicht einmal in den Top-6, und der Reifenverschleiß war enorm. Ich hoffe, dass wir morgen über die gesamte Renndistanz dieses Tempo halten können", so der Grazer: "19 Runden sind eine ganze Menge, aber wir sind optimistisch."
Marko: "Glückwunsch an Hamilton - unglaubliche Leistung"
Bleibt allerdings die Frage offen, was die restliche Konkurrenz macht? Auch mit Blick auf Ferrari, die in Person von Lewis Hamilton sogar noch einen Tick schneller waren im Qualifying als Verstappen: "Ich denke, in Melbourne hatten sie einfach Pech. Aber hier war Ferrari von der ersten Session an stark", lobt Marko die Roten.
"Und natürlich Glückwunsch an Hamilton, in seinem zweiten Rennen gleich die Pole zu holen - das ist gegen Leclerc, der ein herausragender Qualifyer ist, eine unglaubliche Leistung." Ob sich Ferrari oder Red Bull an der Spitze halten können, das sei aber "schwer zu sagen", bleibt Marko noch vorsichtig: "Wir müssen abwarten, wer dieses Tempo über eine gesamte Renndistanz halten kann."