Carlos Sainz überfordert in Shanghai: Sitzprobleme und Balance-Frust
Carlos Sainz hat nach seinem Wechsel zu Williams noch Schwierigkeiten, sich im Cockpit wohlzufühlen - Teamkollege Albon erwartet eine Reifenschlacht in China
(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz gesteht, dass er sich nach seinem Wechsel von Ferrari zu Williams noch immer nicht richtig im Cockpit seines neuen Autos zuhause fühlt. Der Spanier, der in der vergangenen Saison zwei Grand-Prix-Siege feiern konnte, verzeichnete ein enttäuschendes Qualifying im Sprint-Qualifying in China. Der Spanier konnte nur Startplatz 13 für das Sprintrennen am Samstag herausfahren.
"Ich habe den ganzen Tag über mit dem Balance des Autos zu kämpfen gehabt, und beide Sessions waren ziemlich schwierig", erklärt Sainz. "Im Sprint-Qualifying hatten wir ein paar Probleme, unter anderem ein seltsames Gefühl mit dem Sitz, das wir noch untersuchen werden. Aber insgesamt kommt es darauf zurück, dass ich mich im Auto einfach noch nicht zuhause fühle."
Der 30-Jährige gibt zu, dass er sich auf der Strecke nicht richtig zurechtfindet: "Wir hatten mit einigen Balance-Problemen zu kämpfen, und besonders in Q2 wusste ich nicht genau, wo ich die nötige Zeit herholen sollte - da habe ich vielleicht auch ein bisschen übersteuert. Ich muss noch viel lernen und verstehen, aber ich weiß, dass mit mehr Kilometern im Auto alles kommen wird. Hoffentlich können wir morgen alles zusammenbringen und das heutige Ergebnis für den Sonntag verbessern."
Im Funk während des zweiten Sprint-Qualifying-Segments hörte man einen sichtlich angespannten Sainz: "Ich weiß nicht, was los ist. Die Balance ist völlig durcheinander. Der Sitz kommt bei jedem Schlag aus seiner Befestigung", meldete der Spanier zwischenzeitlich an sein Team.
Albon: Shanghai-Strecke liegt Williams nicht
Sein Teamkollege Alex Albon teilt ebenfalls die Einschätzungen zur aktuellen Situation, auch wenn der Thailänder mit Rang neun im Sprint deutlich weiter vorne starten wird. "Es war nicht schlecht, ich bin ziemlich zufrieden. Wir haben noch ein bisschen Arbeit vor uns, was das Auto angeht - und ich glaube, diese Strecke liegt uns im Moment einfach nicht besonders."
"Wir müssen ein paar Veränderungen vornehmen - auch wenn das natürlich für das Sprintrennen nicht mehr geht - aber danach sollten wir das Set-up etwas besser ausbalancieren, insbesondere zwischen Highspeed- und Lowspeed-Passagen." Er glaubt, dass der Reifenverschleiß im Sprintrennen eine entscheidende Rolle spielen könnte, da viele Teams mit den Temperaturen zu kämpfen haben.
"Die Reifen sind schwer zu handhaben, und wir haben in dieser Saison schon gesehen, dass sie sehr empfindlich sind. Besonders in den langen Kurven hier in China beanspruchen wir die Reifen stärker", sagt Albon. "Es wird schwer sein, die Reifen in den richtigen Arbeitsbereich zu bekommen, aber wir werden über Nacht an der Einstellung arbeiten und morgen stärker zurückkommen."
Albon fügt hinzu: "Ich denke, das Graining wird ein großes Thema werden, vor allem an der Vorderachse, was bei niedrigem Spritstand schon schwierig war, aber mit hohem Sprit wird es unkontrollierbar. Also denke ich, dass es ein sehr taktisches Rennen wird. Leider könnte es in den ersten Runden etwas langweilig wirken, aber dann wird es gegen Ende ein spannendes Rennen geben."