• 19. März 2025 · 08:49 Uhr

Schlechtester Auftakt seit 16 Jahren: Ferrari "Flop des Wochenendes"

Während Timo Glock Ferrari bereits unter Druck sieht, beschwichtigt Teamchef Frederic Vasseur - Auch Andrea Stella warnt davor, die Scuderia schon abzuschreiben

(Motorsport-Total.com) - Als "King of Free Practice", also als "König des Freien Trainings", bezeichnet Experte Timo Glock Ferrari nach dem Saisonauftakt 2025 in Melbourne bei Sky. Denn am Freitag war die Scuderia dort noch mit der Tagesbestzeit ins neue Formel-1-Jahr gestartet.

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Charles Leclerc und Ferrari erlebten in Melbourne einen Auftakt zum Vergessen Zoom Download

"Aber seit dem Qualifying ging es dann Schritt für Schritt nach hinten", so Glock, für den Ferrari nach der Freitagsbestzeit von Charles Leclerc nur noch "blass ausgesehen" hat. Negativer Höhepunkt waren die Plätze acht und zehn im Rennen am Sonntag.

Denn so schlecht ist Ferrari seit 16 Jahren nicht mehr in eine neue Formel-1-Saison gestartet. 2009 blieb man beim Auftakt in Melbourne sogar komplett punktlos, seitdem beendete man das erste Rennen einer neuen Saison immer mindestens mit einem sechsten Platz.

Frederic Vasseur stellt in diesem Zusammenhang jedoch klar, dass Ferrari in Melbourne deutlich unter Wert geschlagen worden sei. Der Teamchef macht vor allem das Qualifying und damit die schlechte Ausgangslage am Sonntag für das Ergebnis verantwortlich.

Gegenüber Canal+ erklärt er: "Es ist negativ, weil wir im Qualifying nicht alles zusammengebracht haben und ich denke, dass wir eine viel bessere Pace hatten, als es unser Ergebnis zeigt." Denn bereits die Qualifikation war mit P7 und P8 für Ferrari ein Reinfall gewesen.

Vasseur: "Es war gut, das Risiko einzugehen"

Wohl auch deswegen versuchte man im Rennen, mit einer riskanten Strategie anschließend doch noch nach vorne zu kommen. Als der Regen in der zweiten Rennhälfte wieder einsetzte, ließ man Leclerc und Lewis Hamilton zunächst noch einige Runden auf Slicks.

Rückblickend sei das "die falsche Entscheidung" gewesen, gesteht auch Vasseur, denn bevor es wieder regnete, lagen die beiden Ferrari-Piloten immerhin noch auf den Positionen fünf und acht. Nach den zu späten Boxenstopps fand man sich dann nur noch auf P9 und P10 wieder.


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Statt nach vorne spülte es die Ferraris also noch weiter nach hinten, und auch Glock kritisiert: "Dann macht man noch einen Strategiefehler wieder und noch einen Fahrfehler von Charles Leclerc [im Regen]." Ferrari sei daher "definitiv von den Topteams der Flop des Wochenendes."

Eine Einschätzung, gegen die sich Vasseur zumindest etwas wehrt. "Wir müssen zugeben, dass wir die falschen Entscheidungen getroffen haben", sagt er zwar, betont aber auch: "Es war gut, das Risiko einzugehen, aber wir hätten eine Runde früher reinkommen müssen."

Zudem betont der Teamchef: "Die Pace, die wir am Freitag gezeigt haben, ob in den kurzen oder langen Stints, war gut. Und darauf müssen wir unsere Saison aufbauen, nicht auf einer Strategie, die am Ende des Rennens nicht die richtige war."

Glock warnt Ferrari: "Der Druck wächst"

"Es hat nicht funktioniert", so Vasseur über die Strategie am Sonntag, aber man dürfe jetzt "nicht versuchen, jemandem die Schuld zu geben, sondern [wir] müssen versuchen zu verstehen, was in unserem Entscheidungssystem falsch gelaufen ist."

Fakt ist allerdings auch, dass es nicht das erste Mal war, dass Ferrari in so einer Situation die falsche Entscheidung getroffen hat. "Das ist ja das, was wir letztes Jahr schon gesehen haben, dass immer wieder kleine Strategiefehler eine große Auswirkung haben", so Glock.


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Der Experte prophezeit daher: "Der Druck wächst, wenn nicht [...] ab den nächsten Rennen eine klare Verbesserung kommt. Wir haben ja Ferrari unter den Top 2, Top 3 gesehen, aber [in Australien] war man da ganz klar hinten dran."

Während Vasseur die Situation nicht ganz so dramatisch sieht, warnt auch McLaren-Teamchef Andrea Stella davor, die Scuderia nach dem verkorksten Saisonauftakt bereits abzuschreiben. "Ich glaube, sie sind gar nicht weit von uns entfernt", so Stella.

Die nackten Zahlen in Australien sprechen allerdings eine andere Sprache. In China ist Ferrari daher am Wochenende in der Bringschuld. Dort wird sich zeigen, ob die Pace, wie von Vasseur behauptet, tatsächlich deutlich besser ist, als das Melbourne-Ergebnis vermuten lässt.

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