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Saubers Sensation: Wie Hülkenberg ohne Pace Siebter werden konnte!
Nico Hülkenberg überrascht in Australien und fährt seinen Sauber auf den siebten Platz: Perfekte Regenstrategie verschleiert schlechte Auto-Pace
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg fuhr beim Grand Prix von Australien 2025 überraschend auf den siebten Platz und sicherte Sauber sechs wertvolle Punkte. Nach einem eigentlich schwierigen Start ins Jahr profitierte Hülkenberg von einer gut getimten strategischen Entscheidung und wechselte gegen Rennende rechtzeitig auf Intermediates, als der Regen einsetzte.

© LAT Images
Nico Hülkenberg profitierte in Melbourne von einer Safety-Car-Phase und einer perfekten Rennstrategie Zoom Download
Diese Entscheidung und eine fehlerfreie Fahrt führten zum Ergebnis, das Sauber bereits nach einem Saisonrennen 2025 mehr Punkte einbringtals in der gesamten Saison 2024. Und das, obwohl die reine Performance des Autos nicht wirklich konkurrenzfähig war.
Glock: Hülkenberg "macht den Unterschied aus"
Zu Beginn des Rennens hatte der Sauber-Pilot mit erheblichen Problemen auf den Intermediates zu kämpfen. Die Vorderreifen nutzten sich in den schnellen Kurven der Strecke sehr schnell ab, was zu einer schlechten Pace führte. "Die ersten Dreiviertel des Rennens hatten wir nicht viel zu melden", sagt Hülkenberg.
Der entscheidende Moment kam, als nach einer Trockenphase der Regen erneut einsetzte. Sauber hatte den Wetterwechsel richtig eingeschätzt und entschied sich, rechtzeitig auf die Intermediates zu wechseln, während andere Fahrer zu lange draußen blieben.
"Der Call vom Team war Gold wert und hat uns den siebten Platz beschert", erklärt Hülkenberg. "Wir hatten keine Fehler gemacht, haben einen kühlen Kopf bewahrt und eine sehr gute Strategie umgesetzt."
Timo Glock, Sky-Experte und ehemaliger Formel-1-Fahrer, betont, dass gerade in solchen Momenten Hülkenbergs Erfahrung den Unterschied ausmache. Teamkollege und Formel-1-Rookie Gabriel Bortoleto konnte mit der Pace von Hülkenberg in der Anfangsphase des Rennens zwar mithalten, doch der Brasilianer crashte seinen Sauber bei wechselhaften Bedingungen gegen Ende des Rennens.
"Er macht den Unterschied aus, in dem Moment da zu sein, wenn man was abgreifen kann und das hat er wieder exzellent heute umgesetzt", so Glock. "Natürlich ist das ein Call vom Team und von ihm zusammen, aber er war auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort heute, hat keine Fehler gemacht, also das zeichnet ihn aus mit seiner Erfahrung."
Wie gut war die Sauber-Pace wirklich?
Für Sauber war der siebte Platz von Hülkenberg ein wichtiger Erfolg. Nach einem schwierigen Vorsaison-Test in Bahrain und einem eher überschaubaren Abschneiden am Freitag und Samstag in Australien, gelang dem Team eine faustdicke Überraschung. "Es ist wirklich ein bisschen Balsam für die Seele", sagt Hülkenberg.
Beat Zehnder, langjähriger Sauber-Teammanager, erklärt, dass das Ergebnis für das gesamte Team von großer Bedeutung ist: "Es ist sehr wichtig für das Team. Wir haben hart gearbeitet, und das Resultat zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind."
"Wir sind noch nicht ganz genug, um permanent um die Punkte mitzukämpfen, aber das Resultat war wichtig", so Zehnder. "Deswegen haben wir auch Nico eingestellt, weil wir wissen, dass er gut ist im Regen, dass er das Auto auf der Strecke hält."
Doch trotz Platz sieben wurde es ersichtlich, dass Sauber weiterhin die Pace fehlt, um aus eigener Kraft Punkte zu holen. Schaut man in die Daten, dann waren sowohl der Deutsche als auch sein Teamkollege Gabriel Bortoleto im ersten Stint etwa drei Sekunden pro Runde langsamer als die McLaren an der Spitze. Und auch zum vorderen Mittelfeld fehlte im Schnitt fast eine komplette Sekunde pro Umlauf.
Gelingt Sauber der Turnaround?
Der Erfolg in Australien gibt Sauber und Hülkenberg aber nicht nur wertvolle Punkte, sondern auch Selbstvertrauen für die bevorstehenden Rennen. Zehnder betont, dass das Team kontinuierlich an der Verbesserung des Autos arbeite und dass in den kommenden Monaten wichtige Entwicklungen erwartet werden.
"Wir haben eine sehr große Aufgabe vor uns", sagt Zehnder, natürlich auch schon mit Blick auf 2026, wo aus Sauber das Audi-Werksteam werden wird. "Jetzt gibt es ein Entwicklungsrennen. Im Qualifying liegt das ganze Feld nah beieinander, vermutlich näher als letztes Jahr. Jeder, der heute besser entwickelt, schwingt oben auf. Zudem entwickeln wir das 2026er-Auto und vergrößern unser Team."
"Wir stellen viel mehr Leute ein. Etwa 200 Leute werden in den nächsten 12 bis 18 Monaten dazukommen. Wir planen eine komplett neue Firma. Wir wollen ein Campus State-of-the-Art bauen. Es ist sehr viel, was auf uns zukommt."