• 15. März 2025 · 15:26 Uhr

Bearmans rabenschwarzes Wochenende: "Lasse mich davon nicht runterziehen"

Letzte Startreihe für Haas: Während bei Oliver Bearman in Australien noch so gar nichts klappen will, fehlt seinem Teamkollegen Esteban Ocon schlichtweg die Pace

(Motorsport-Total.com) - Nein, es ist bis dato wahrlich nicht das Wochenende des Oliver Bearman in Down Under - viel schlechter als für den jungen Briten, könnte es eigentlich kaum laufen, wie die Horror-Bilanz des Haas-Piloten im Albert Park beweist: Im ersten Training leistet sich Bearman einen heftigen Abflug, verpasst wegen der Reparaturarbeiten auch die zweite Session am Freitag.

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Auf der Strecke sah man Oliver Bearman in Melbourne bisher noch nicht oft Zoom Download

Am Samstag feuert der 19-Jährige den Haas dann im Abschlusstraining auf der ersten fliegenden Runde ins Kiesbett und bleibt darin stecken. Zu allem Überfluss setzt es im Qualifying dann schon auf der Outlap auch noch einen Getriebeschaden für den Unglücksraben. Die Konsequenz der Misere: Letzter Startplatz und gerade einmal 15 gefahrene Runden vor dem Start in den Grand Prix am Sonntag.

"Wenn man etwas Positives daraus ziehen kann, dann, dass es jetzt nur noch aufwärts gehen kann", gibt sich Bearman nach dem Zeittraining kämpferisch: "Ich lasse mich nicht von zwei schlechten Tagen in einer sehr langen Saison runterziehen." Dabei nimmt Bearman die schmerzliche Erfahrung aber keinesfalls auf die leichte Schulter: "Ich bin mein größter Kritiker und am meisten über mich selbst enttäuscht, das muss ich korrigieren. Aber es gibt keinen Grund für negative Worte - nur Motivation."

Wolff fühlt mit Bearman: "Man hat keine andere Wahl"

Unterstützung erhält Bearman dabei von keinem Geringeren als Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der bei Sky mit ihm "mitfühlt". Der Wiener, der mit Andrea Kimi Antonelli dieses Jahr selbst einen ganz jungen Piloten ins Auto gesetzt hat, analysiert: "Er ist ganz offensichtlich ein außergewöhnliches Talent für die Zukunft der Formel 1. Doch dann gerät man von Beginn an ins Hintertreffen, hat einen Unfall, möchte es am nächsten Tag unbedingt wiedergutmachen - und dann passiert das nächste Missgeschick."

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Harter Einstand: Oliver Bearman steckt in Australien in großen Schwierigkeiten Zoom Download

Wolff: "Ehe man sich versieht, hat man keine einzige geordnete Session absolviert. In einem solchen Moment möchte man als Fahrer am liebsten im Boden versinken." Deshalb empfindet der Mercedes-Boss viel Empathie und rät seinem Haas-Pendant Ayao Komatsu: "Man hat keine andere Wahl, als ihn in den Arm zu nehmen und ihm zu sagen: 'Das ist in Ordnung.' Denn je mehr Druck man auf ihn ausübt, desto schwerer wird es für ihn."

Allein: Bei Haas türmen sich die Problemherde gerade nur so, denn nicht nur Bearman steckt nach dem schlechten Auftakt in Schwierigkeiten, ganz offensichtlich auch sein Rennstall: Esteban Ocon kommt im Qualifying auch nicht über Rang 19 und die letzte Reihe neben seinem Teamkollegen hinaus. "Ich denke, als Team haben wir mehr Schwierigkeiten, als wir erwartet hatten - mehr, als es noch in Bahrain den Anschein hatte", räumt Bearman ein.


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"Wir haben also einiges an Arbeit vor uns, wenn es um die reine Performance des Autos geht. Und natürlich habe ich da nicht gerade geholfen, wenn das Team am Wochenende praktisch nur mit einem Auto arbeitet", zeigt sich der junge Brite selbstkritisch. Woher Haas' Probleme mit der Pace aber kommen, ist für den Rookie schwer zu beurteilen: "Ich bin nicht genug Runden gefahren, um das wirklich zu spüren."

Ocon geschockt: "Nicht erwartet, so weit zurückzuliegen"

Was Bearman aber sehen kann, ist die Zeitentabelle, und auf der sieht Haas de facto "nicht besonders stark" aus. Auch Stallgefährte Ocon ist nach dem schwachen Ergebnis im Qualifying desillusioniert: "Es war schwierig - und ehrlich gesagt eine Überraschung im Vergleich zu den Eindrücken aus den Testfahrten." Hoffnung bereitet dem Franzosen lediglich, dass "historisch gesehen diese Strecke stets eine Herausforderung für unser Team war. Aber wir hatten nicht erwartet, so weit zurückzuliegen".

Teamchef Komatsu sieht zwar dennoch kleine Fortschritte bei der Performance, diese seien aber nicht genug, da das Auto "vor allem in den schnellen Kurven" zu viel Zeit verliere. Deshalb räumt er mit Blick auf das schwache Abschneiden ein: "Das ist die aktuelle Realität, und wir müssen so schnell wie möglich eine Lösung finden." Vielleicht streckt Haas' dabei der Wettergott die Hand entgegen, denn für den Sonntag sind in Melbourne Regenfälle angesagt.

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Das hat er sich anders vorgestellt: Auch bei Esteban Ocon läuft noch nichts Zoom Download

"Das könnte uns entgegenkommen, denn im Trockenen fehlt uns schlichtweg die Pace. Mit unserem Verständnis des Problems könnte ein nasses Rennen helfen", glaubt Komatsu. Auch Bearman hätte nichts gegen Regen einzuwenden: "In einem trockenen Rennen sehe ich uns momentan nicht wirklich im Kampf um Punkte", stellt der Brite klar: "Aber im Nassen kann alles passieren, das ist unser Vorteil."

Ein einfaches Unterfangen werde der Grand Prix in diesem Fall aber trotzdem nicht, warnt der Neuling, der ein "anspruchsvolles" Rennen erwartet: "Ich bin hier in der Formel 2 im Regen gefahren, da gab es sehr wenig Grip und es war richtig hart. Ich glaube auch nicht, dass die Strecke besonders schnell abtrocknen wird, also wird es spannend. Eine große Herausforderung für uns morgen." Vor allem, wenn man wie Bearman bisher kaum Runden gesammelt hat...

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