• 14. März 2025 · 16:08 Uhr

"Tief hängende Früchte" machen es Williams derzeit so einfach

Williams gehört zu den positiven Überraschungen der Saisonvorbereitung und zeigt sich auch in Melbourne stark - Teamchef James Vowles nennt einfache Gründe dafür

(Motorsport-Total.com) - Mit Platz zwei im ersten Freitagstraining in Melbourne ließ Williams-Neuverpflichtung Carlos Sainz am ersten Tag der neuen Formel-1-Saison gleich mal gehörig aufhorchen. Teamkollege Alex Albon bestätigte als Sechster die gute Form des Traditionsteams aus Grove, das auch schon bei den Testfahrten in Bahrain mit schnellen Zeiten die Blicke auf sich gezogen hatte.

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Williams mischt momentan das Mittelfeld der Formel 1 auf Zoom Download

In der zweiten Session kamen die Williams-Fahrer aufgrund ihres Programms zwar nicht über die Ränge elf und zwölf hinaus, doch den wenigsten Beobachtern ist entgangen, dass sich die Truppe von James Vowles als Favorit auf die Rolle des Anführers unter den Mittelfeldteams in Stellung gebracht hat - ein gewaltiger Sprung, bedenkt man, dass Williams die Vorsaison nur als Neunter und damit Vorletzter abschloss.

Doch geht es nach dem Teamchef, war das auch der Tatsache geschuldet, dass der Rennstall mit seiner Performance weit unter den eigenen Möglichkeiten blieb. Von "tief hängenden Früchten" sprach Vowles in diesem Zusammenhang am Freitag, sprich: Die ersten Zugewinne sind für Williams gar nicht so schwierig, wie man denken könnte, blieb laut Vowles' Meinung bisher doch einfach viel Potenzial ungenutzt auf dem Tisch liegen.

Williams speckt ab: "Dort, wo wir es erwartet haben"

Schon mit vergleichsweise einfachen, aber wirkungsvolle Optimierungen am Fahrzeug und den Abläufen in der Fabrik, habe man ein neues Level an Performance erreichen können - nachdem Williams laut Vowles zuletzt "große Schmerzen" und eine "schwierige Phase" durchlitten habe. Doch die sei nun vorbei. Mittlerweile habe ein positiver Geist in den Hallen in Grove Einzug gehalten, in denen laut Vowles aktuell "wegweisende Entwicklungen" stattfinden, "die erst in den kommenden Jahren ihre volle Wirkung entfalten werden".


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Heißt: Von Willams kommt noch mehr. Eine positive Momentaufnahme, wie das starke Training in Melbourne, sei deshalb zwar "schön zu sehen", aber der Teamchef will seinen Blick lieber aufs große Ganze und die Zukunft richten. Damit die in die richtige Richtung geht, hat das Team beim neuen FW47 zum Beispiel ordentlich abgespeckt: Lag das Vorjahresmodell zu Saisonbeginn noch deutlich über dem Mindestgewicht von 800 kg, startet man dieses Jahr gleich am unteren Limit.

Allein dadurch gewinnt Williams den Hochrechnungen zufolge eine satte halbe Sekunde. Für die Fahrer sei das Auto damit gleichsam agiler, freut sich Vowles: "Insgesamt befindet sich das Auto dort, wo wir es erwartet haben", vor allem in puncto Fahrgefühl, erklärt der Teamchef: "Der FW47 vermittelt unseren Piloten deutlich mehr Vertrauen als sein Vorgänger."

Vowles: "Bereits vor 15 Jahren ins Hintertreffen geraten"

Dabei gibt es laut Vowles in der komplexen Formel 1 kein goldenes Rezept, schon gar keine Abkürzung, vielmehr bestehe der Fortschritt "aus vielen ineinandergreifenden Verbesserungen". So hat Williams für 2025 beispielsweise auf eine Pushrod-Hinterradaufhängung umgestellt, die mit der Motor- und Getriebeeinheit von Mercedes harmoniert. Das bringe zwar nicht direkt Rundenzeit, aber dafür viele tiefgreifendere Vorteile mit sich:

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Manchmal sind es die einfachen Dinge, sagt Williams-Teamchef James Vowles Zoom Download

"In den vergangenen Jahren haben wir unsere Entwicklungswerkzeuge und Simulationssysteme erheblich verbessert, betreffend der Fahrdynamik, der Aerodynamik und der gesamten Integration des Fahrzeugs", erklärt Vowles, der nun ein Team sieht, "das immer stärker zusammenarbeitet".

Allein: Gegen die großen Player des Sports, allen voran Aston Martin, die gerade kräftig in ihre Mega-Fabrik und einen neuen Windkanal investiert haben, hat Williams vergleichsweise überschaubare Mittel. Doch in diesem Punkt bleibt Vowles gelassen: "Wir sind bereits vor 15 Jahren ins Hintertreffen geraten, diese Diskussion ist also nicht neu. Aber wir investieren, genauso wie Aston Martin und McLaren in den letzten Jahren investiert haben."

Das Ziel für seinen Rennstall sei dabei klar: "Den Rückstand schrittweise reduzieren und eine neue Zukunft für das Team gestalten." Schaut man sich die ersten Zeichen rund um den Saisonauftakt 2025 an, ist Vowles das mit seinen einfachen Kniffen bis dato recht gut gelungen: "Wir setzen unsere Mittel effizient ein", sagt der Brite, nicht frei von Stolz - und zeigt sich überzeugt: "Wir befinden uns bereits auf dem Weg der Veränderung."

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