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Russell: Mercedes mit harten Reifen schneller als mit weichen
George Russell sieht bei Mercedes Höhen und Tiefen, die direkt mit der Reifenwahl verknüpft sind: Longrun stark, Qualipace schwach - das setzt auch Kimi Antonelli zu
(Motorsport-Total.com) - Bereits nach den Testfahrten im diesen Winter ausnahmsweise ungewöhnlich kalten Bahrain, hatte der ein oder andere Experte im Fahrerlager gewarnt, dass Mercedes im deutlich heißeren Melbourne eine böse Überraschung erleben könnte - und zumindest am Auftakttag im Albert Park landen die Silberpfeile tatsächlich ein bisschen auf dem harten Boden der Tatsachen:

© LAT Images
Reifen im Fokus - und auf weich läuft's noch überhaupt nicht für Mercedes Zoom Download
Mit Rang sieben bewegt sich Teamleader George Russell im ersten Training noch im Rahmen des Erwarteten, bei etwas mehr als vier Zehnteln Rückstand. In der zweiten Session ist der Abstand zur Bestzeit als Zehnter dann schon fast doppelt so groß. "Es war wirklich ein Tag mit Höhen und Tiefen", räumt Russell nach dem Aussteigen ein.
Im Fokus sind für den Briten dabei die Reifen: "Jedes Mal, wenn wir auf den Mediums oder den harten Reifen unterwegs waren, lagen wir in den Top-2 der Zeitenliste. Jede Runde fühlte sich gut an, ich hatte Vertrauen ins Auto", erklärt Russell, der verrät: "Tatsächlich waren wir auf den harten Reifen sogar schneller als auf den weichen."
Russell bleibt gelassen: "Im Auto definitiv Potenzial"
Doch genau hier liegt das Problem: "Aber als wir die Softs aufgezogen haben, konnten wir uns kaum verbessern", wundert sich Russell. Zwar demonstriere das, "dass im Auto definitiv Potenzial steckt - aber wir müssen verstehen, wie wir die Reifen optimal nutzen können", sieht der Mercedes-Pilot sich und seine Ingenieure noch vor einem Rätsel stehen.
Kein Wunder also, dass Russell am Freitag auch schon den ein oder anderen heiklen Moment überstehen muss und sich mehrmals neben der Strecke wiederfindet, wenngleich er einen Einschlag stets vermeiden kann. "Da habe ich das Limit ein bisschen zu sehr ausgelotet", will sich Russell davon nicht beunruhigen lassen.
"Lassen wir uns überraschen, was wir über Nacht noch herausholen können", sagt der Silberpfeil-Pilot - schließlich sei nicht alles schlecht gewesen: "Wäre die Session nach den Runs auf den harten oder Medium-Reifen zu Ende gewesen, hätte ich gesagt: Ja, wir sind ganz vorne mit dabei. Aber natürlich fährt man im Qualifying auf den weichen Reifen", so Russell: "Und da waren wir nicht so konkurrenzfähig."
Antonelli über C5: "Aufwärmen ziemlich anspruchsvoll"
Letzteres gilt am ersten Tag in Melbourne auch noch für Teamkollege Andrea Kimi Antonelli. Der Rookie kommt in den Trainings nicht über die Plätze 14 und 16 hinaus, mit jeweils rund 1,1 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Trotzdem findet der Italiener anschließend: "Es war insgesamt ein recht positiver Tag."
Selbstverständlich hätten er und das Team noch viel Arbeit vor sich, "insbesondere auf eine schnelle Runde, vor allem, was das richtige Temperaturfenster der Reifen angeht", stehen auch für ihn die Schwierigkeiten im Umgang mit den Pneus ganz oben auf der To-do-Liste. Allerdings ist das in Antonellis Fall kein Wunder, berichtet er doch: "Der C5 ist eine Mischung, mit der ich bisher kaum gefahren bin."
"Vor allem das Aufwärmen ist ziemlich anspruchsvoll. Aber wir haben heute wertvolle Daten gesammelt, die uns für morgen helfen werden", hofft der 18-Jährige. Ansonsten bekräftigt er nach seinem ersten Trainingstag als Stammfahrer aber: "Insgesamt habe ich mich ziemlich wohlgefühlt."
Trotz eines kleinen Fehlers am Ende, wachse sein Vertrauen in den W16 "von Runde zu Runde", erklärt Antonelli, der besonders die Longruns als "vielversprechend" hervorhebt. Für große Prognosen sei es aber trotzdem "noch etwas zu früh, weil wir nicht genau wissen, was die anderen Teams gemacht haben". Dennoch ist Antonelli optimistisch: "Das Auto fühlt sich gut an - wir werden sehen, was morgen möglich ist."