Podium für Red Bull "unter normalen Verhältnissen das Maximum"
Red Bull scheint mit dem Sieg in Melbourne unter normalen Umständen nichts zu tun zu haben: Helmut Marko geht im Bestfall vom Podest aus, helfen könnte aber Regen
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hatte es bereits vor dem Wochenende prophezeit: "Ich glaube nicht, dass wir in Melbourne schon um den Sieg kämpfen können", hatte der Weltmeister gesagt, und nach den ersten Eindrücken des Trainings am Freitag (Formel 1 2025 live im Ticker) scheint der Niederländer Recht zu behalten.
Verstappen beendete den ersten Trainingstag der neuen Formel-1-Saison auf Rang sieben. Sechs Zehntelsekunden fehlten ihm zu Charles Leclerc an der Spitze, sodass auch Motorsportkonsulent Helmut Marko den Sieg bereits abhakt: "Ein Podium im Rennen ist unter normalen Verhältnissen schon das Maximum", sagt er gegenüber Sky.
Verstappen kämpfte dabei am Freitag vor allem mit fehlendem Grip: "Die Balance war nicht einmal völlig daneben, also keine riesigen oder großen Probleme, aber irgendwie hat der Grip einfach nicht funktioniert", hadert er. "Ich hatte auf allen vier Reifen zu kämpfen - im ersten Sektor und im letzten Sektor."
"Und ja, das bedeutet natürlich, dass wir im Moment nicht wirklich vorne dabei sind", sagt er.
Red Bull hatte noch versucht, vor dem zweiten Training einige Änderungen am RB21 vorzunehmen, die seien aber "nicht erfolgsversprechend" gewesen, wie Marko zugeben muss. "Es pendelte zwischen Unter- und Übersteuern", erklärt er, "und das geht natürlich beim Longrun auch auf die Reifen"
McLaren vorne - und dann?
Und dort lag Red Bull ein bisschen hinter McLaren, die laut Marko "sehr beachtliche" Zeiten fuhren. "Es scheint so, dass McLaren das stärkste Team ist", urteilt der Österreicher. "Und dann wird es eng zwischen Ferrari, Mercedes und uns." Tenor: "Ganz vorne sind wir nicht dabei."
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2025 - Freitag
Alexander Albon (Williams) und Lance Stroll (Aston Martin) Galerie
Am Freitag lag Red Bull noch drei Zehntelsekunden im Longrun zurück, "aber wir glauben, dass wir für morgen ein besseres Set-up hinbekommen können", sagt er. "Wir haben ja morgen noch ein Training Zeit."
Und auch Teamchef Christian Horner übt sich in Zweckoptimismus, wenn er sagt: "Die Zeitenliste zeigt im Moment nicht wirklich, wo jeder steht - sie gibt nur eine grobe Orientierung." Doch auch die grobe Orientierung deutet nicht auf Rang eins hin. "Wir haben einige Bereiche, an denen wir arbeiten müssen", muss Horner einräumen.
Lawson muss sich steigern
Red Bulls Neuzugang Liam Lawson wurde am Freitag lediglich 17., obwohl er laut Marko die gleiche Spezifikation wie der Niederländer fuhr. Ihm fehlten weitere sechs Zehntelsekunden auf Verstappen, sodass er sich noch steigern soll.
"Wir vergleichen das mit Antonelli, der ist auch das erste Mal hier und die beiden sind mehr oder minder zeitgleich", sagt Marko, betont dabei aber auch, dass Lawson nicht mit der vollen Motoreinstellung gefahren ist. "Also es ist okay, aber da soll noch mehr kommen", fordert er.
Lawson selbst sagt: "Wir haben über Nacht offensichtlich eine Menge Arbeit vor uns. Am ersten Tag auf einer neuen Strecke erwarten wir zwar, dass es etwas zu tun gibt, aber wahrscheinlich nicht so viel. Also ja, wir werden über Nacht daran arbeiten und versuchen, es für morgen zu verbessern."
Aktuell rechnet Marko am Ende mit etwas "zwischen Platz drei und Platz fünf", wenn alles normal läuft. "Aber ich habe gehört, es soll Regen kommen, und dann ist natürlich der Max-Faktor wieder da."