Hülkenberg überrascht als Achter: Änderung am Set-up trägt Früchte
Gemischte Gefühle für Nico Hülkenberg in Melbourne: Im zweiten Training findet er als Achter plötzlich gute Pace, rasselt allerdings auch einmal heftig durchs Kiesbett
(Motorsport-Total.com) - Turbulenter Beginn für Nico Hülkenberg im zweiten Training zum Großen Preis von Australien: Die Session ist keine fünf Minuten alt, da berichtet der Deutsche seinen Ingenieuren am Funk, einen Safety-Plug im Auto gefunden zu haben, den die Mechaniker dort offenbar vergessen haben.

© Sutton Images
Wilder Ritt durch den Kies: Nico Hülkenberg auf Abwegen in Kurve sechs Zoom Download
Hülkenberg gibt das Teil an seiner Box ab, doch danach folgt gleich die nächste haarige Szene für den Sauber-Piloten: "Hatte gerade einen ziemlich großen Moment in Kurve sechs. Bin durch den Kies bei ziemlich hohem Speed", meldet sich Hülkenberg sofort am Funk, nachdem er und sein C45 ordentlich durchgeschüttelt werden: "Ich denke, wir sollten an die Box, um das Auto zu checken."
Bei der anschließend folgenden längeren Inspektion wird nicht nur eine Ladung Kies aus dem Auto geräumt, auch der Technische Delegierte der FIA, Jo Bauer, schaut dabei ganz genau hin. "Nicht ganz optimal, auch in der Highspeedkurve sechs - war nicht geplant, aber ist leider passiert, der kleine Ausrutscher", kommentiert Hülkenberg selbst nach Trainingsende bei Sky die Szene.
Hülkenberg starker Achter: Umbau "positiv"
Ansonsten ist der Deutsche mit dem zweiten Teil des Tages aber recht zufrieden: Nachdem er im ersten Training nur auf Rang 18 landet, mit 1,3 Sekunden Rückstand, springt in der zweiten Session immerhin der starke achte Rang raus, lediglich sieben Zehntel hinter der Bestzeit. Der Grund: "Wir haben das Set-up ein gutes Stück umgebaut zwischen erstem und zweitem Training, und das Resultat erwies sich als positiv", verrät Hülkenberg.
Ganz leicht sei es zwar nicht gewesen mit seinem neuen Dienstwagen, aber im Großen und Ganzen falle das Fazit "recht okay" aus, vor allem mit Blick auf die schnellen Runden mit wenig Spritzuladung: "Für mich heute am wichtigsten, dass ich ein gutes Gefühl bekomme mit dem Auto und einfach mich steigere und an die Strecke gewöhne", sagt der 37-Jährige.
Natürlich sei immer noch "alles frisch und neu irgendwo", erklärt der Sauber-Pilot, der nach über zehn Jahren wieder zur Truppe aus Hinwil zurückgekehrt ist, weswegen ihm eine genaue Einordnung auch schwerfällt: "Ist natürlich immer relativ, aber wenn man reinkommt und die Rundenzeiten sieht, dann war es vielleicht okay", sagt Hülkenberg, der trotzdem "nicht zu früh urteilen" will.
Was macht das Wetter? Hülkenberg erwartet "Spagat"
"Ich glaube, das müssen wir nochmal abwarten, morgen und ein paar andere Wochenenden", möchte er nach nur zwei Stunden Trainingszeit am Freitag keine voreiligen Schlüsse ziehen: "Aber ich glaube, wir haben gut gearbeitet, viel natürlich gelernt, Daten gesammelt, die wir dann jetzt über Nacht verdauen werden."
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Mit Blick auf das Qualifying am Samstag ortet der Routinier aber bereits eine Schwierigkeit: "Morgen ist es heiß, Sonntag soll es nass sein. Ich glaube, das ist der Spagat, den man dann finden muss", erklärt Hülkenberg und erwartet, dass die Großwetterlage "unterschiedliche Set-ups mit sich bringen" könnte: "Ich glaube, das wird so ein bisschen die Herausforderung oder die Krux."
Für ihn und das Team gelte es daher nun, eine entsprechende Lösung zu finden. Ansonsten sei die Marschroute für den Samstag aber recht klar: "Ich glaube, es geht einfach weiter dahin, alles oder das Paket des Autos zu optimieren, unser Verständnis weiterzubauen." Damit der traditionell starke Qualifyer im Zeittraining wieder so brillieren kann, wie es ihm letzte Saison für Haas oftmals gelungen ist...