Sergio Perez über seine Zukunft: Jetzt klingt er erstmals ein bisschen anders!
Weiß Sergio Perez nach dem Ausfall in Abu Dhabi, dass seine Zukunft bei Red Bull zu Ende geht? Man "wird sehen, was in den nächsten Tagen passiert", so der Mexikaner
(Motorsport-Total.com) - Hat Sergio Perez sein letztes Formel-1-Rennen für Red Bull bestritten? Nachdem der Mexikaner zuletzt auf seinem gültigen Vertrag beharrt hatte, klingt er nach seinem Ausfall in Abu Dhabi plötzlich anders! Es gebe Gespräche, "um zu sehen, was das Beste für die Zukunft ist, und wir werden sehen, was in den nächsten Tagen passiert", so Perez.
Mittlerweile ist es kein Geheimnis mehr, dass am Montag bei einem Treffen der Teamführung mit den Vertretern der Anteilseigner "eine interne Entscheidung" über die Zukunft von Perez fallen wird. Ob der 34-Jährige schon ahnt, dass seine Karriere in der Formel 1 zu Ende geht?
"Im Moment weiß ich es nicht", antwortet der Mexikaner auf die Frage nach seiner aktuellen Gefühlslage. "Ich weiß nur, dass ich einen Vertrag für die Rennen im nächsten Jahr habe. Wenn sich in den nächsten Tagen nichts ändert, wird das auch nächstes Jahr so sein."
Verstappen über Perez: "Er ist kein Idiot!"
Ob Max Verstappen im kommenden Jahr mit einem neuen Teamkollegen rechnet? "Ich weiß nicht, das hängt vom Team ab", gibt sich der viermalige Weltmeister diplomatisch. "Ich habe immer sehr gut mit Checo zusammengearbeitet, er ist ein toller Kerl, ehrlich. Es ist sehr selten, dass man einen Teamkollegen wie ihn hat, der immer sehr gut war und einfach ein netter Kerl ist."
Dass der Mexikaner in diesem Jahr wieder nicht so gut mit dem RB20 zurechtkam und deshalb oft im Kreuzfeuer der Kritik stand, tut Verstappen leid. "Ich arbeite jedes Wochenende mit ihm, Woche für Woche, und ich denke, die Leute sind sehr hart zu ihm", ärgert sich der Niederländer über die teils harsche Bewertung von Perez.
"Natürlich gibt es ein paar Wochenenden, die besser hätten laufen können, aber manchmal waren die Leute sehr hart zu ihm, denn er ist kein Idiot", nimmt Verstappen seinen Teamkollegen in Schutz. Perez sei "immer als großartiger Fahrer angesehen worden" und es sei für alle im Team hart gewesen, weil das Auto manchmal einfach sehr schwierig zu fahren war.
"Müssen sehen, ob wir eine Einigung erzielen"
Zu den Diskussionen der Red-Bull-Verantwortlichen, ob Yuki Tsunoda oder Liam Lawson im nächsten Jahr an der Seite von Max Verstappen fahren wird, wollte sich Perez nicht äußern. "Im Moment kann ich nur sagen, dass ich einen Vertrag habe, den ich Mitte des Jahres unterschrieben habe, um die nächsten drei Jahre für das Team zu fahren."
Allerdings gibt Perez, der in diesem Jahr kein einziges Rennen gewinnen konnte und insgesamt nur vier Mal auf dem Podium stand, auch zu, dass man "abwarten muss, was passiert und wie die Gespräche in den nächsten Tagen verlaufen".
"Wir werden besprechen, wie die Situation für beide Seiten aussieht und sehen, ob wir eine Einigung erzielen können", weiß der Mexikaner, dass die Ansprüche beider Seiten offenbar sehr unterschiedlich sind. Doch "wie ich schon sagte, habe ich einen Vertrag für das nächste Jahr."
Kupplung sorgt für Ausfall in Abu Dhabi
Beim Finale in Abu Dhabi musste Perez seinen fünften Ausfall der Saison verzeichnen. Bereits in der ersten Runde hatte sich der Mexikaner nach einer Kollision mit Valtteri Bottas (Sauber) gedreht und stellte seinen Red Bull wenig später am Streckenrand ab.
Der Kontakt mit dem Finnen war jedoch nicht die Ursache für den Ausfall. "Der Motor war schon vor der Berührung beschädigt", resümiert Perez, der von einer durchrutschenden Kupplung berichtet. "Ich glaube, der Antrieb war das Problem, denn jedes Mal, wenn ich hochschaltete, verlor ich an Vortrieb."
"Dann kam der Kontakt, ich weiß nicht, wer mich von hinten getroffen hat", so Perez. "Als ich das Auto zurück auf die Strecke gebracht hatte, steckte die Kupplung fest." Insgesamt sei das Rennen "eine gute Zusammenfassung der Saison" gewesen, betont der Red-Bull-Pilot.
Perez-Entscheidung "in ein paar Tagen"?
Als Fahrer hänge man "zweifellos von seinem Umfeld und dem Auto ab und davon, wie viel man aus ihm herausholen kann", meint Perez. "In diesem Jahr hatte ich ein Auto, das ich kaum konstant zu 100 Prozent nutzen konnte, es war das ganze Jahr über sehr kompliziert."
Ob sich der Mexikaner künftig lieber einer Rolle als Red-Bull-Botschafter widmen sollte? "Wie gesagt, darüber werden wir in ein paar Tagen sprechen", hält Perez fest. Bis endgültige Klarheit über die Zukunft des aktuellen Red-Bull-Piloten herrscht, wird also noch etwas Zeit vergehen ...