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Nico Hülkenberg: Hätten P6 auch ohne Strafe nicht geholt
Nico Hülkenberg verpasst in Abu Dhabi die Chance, seinen WM-Rivalen Pierre Gasly zu schlagen: Haas wird Siebter in der Formel-1-Konstrukteurswertung 2024
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg und Haas haben das WM-Duell gegen Pierre Gasly und Alpine verloren. Nach einem intensiven Kampf in den letzten Saisonrennen musste sich der Deutsche in Abu Dhabi geschlagen geben. Hülkenberg wurde Achter, Gasly Siebter, womit der Franzose den WM-Vorsprung Alpines auf Haas von fünf auf sieben Punkte ausbauen konnte.
© Motorsport Images
Nico Hülkenberg verabschiedet sich mit P8 in Abu Dhabi vom Haas-Team Zoom Download
Alpine hatte im Kampf um den sechsten Platz in der Konstrukteurswertung allerdings leichtes Spiel, nachdem Hülkenberg sich eine Strafe im Qualifying eingehandelt hatte. Normalerweise wäre der Emmericher in Abu Dhabi von Rang vier aus gestartet, doch eine Gridstrafe warf ihn auf Startplatz sieben zurück. Profiteur: Pierre Gasly, der von Startplatz sechs auf fünf vorrückte.
"Selbst wenn wir Siebter geworden und er Achter gewesen wären, hätte sich an der WM nichts geändert", spielt Hülkenberg die Strafe im Qualifying nach dem Rennen herunter, denn die anderen Topfahrer, die der Haas-Pilot im Qualifying noch hinter sich lassen konnte, wären im Rennen ohnehin nicht zu schlagen gewesen.
"Es ist uns in Brasilien durch die Finger gerutscht, leider. Sie haben uns einen großen Brocken abgenommen", analysiert Hülkenberg und ergänzt: "Ihre Fortschrittsrate war in den letzten drei, vier Rennen sehr beeindruckend."
Lob für Gasly: "Unglaublich konstant"
Es ging im letzten Saisonrennen aber nicht nur um die Team-WM, sondern auch um den zehnten Platz in der Fahrerwertung. Vor dem Abu-Dhabi-Wochenende lag Hülkenberg noch auf dieser Position, allerdings mit nur einem Punkt Vorsprung auf Gasly, der mit dem Ergebnis am Sonntag Hülkenberg überholen konnte. Somit wird die Qualifyingstrafe keine Auswirkung bei den Teams, dafür aber bei den Fahrern gemacht haben.
Die Überholproblematik in Abu Dhabi hat dafür gesorgt, dass Hülkenberg Gasly praktisch nur am Start oder mit der Strategie schlagen konnte. In Runde 13 versuchte man bei Haas einen frühen Undercut, doch der Rückstand auf Gasly war zu diesem Zeitpunkt mit etwas mehr als vier Sekunden zu groß, sodass der Franzose gleich eine Runde später reagieren konnte.
Von da an fuhren beide die Einstoppstrategie nach Hause, mit ziemlich ausgeglichener Pace. Hülkenberg muss anerkennen: "Pierre ist unglaublich konstant gefahren, ohne Fehler, wie wir ihn kennen - Hut ab!"
Für Haas ist der siebte Platz in der Teamwertung dennoch ein respektables Ergebnis, wenn man bedenkt, dass man im Vorjahr noch Letzter der Meisterschaft wurde. Hülkenberg betont, dass die Dynamik im Mittelfeld diese Saison besonders intensiv war: "Wenn du in so einem WM-Kampf bist, auch wenn es nur um Platz sechs geht, ist natürlich alles ein bisschen angespannter. Es geht um mehr als letztes Jahr, als wir um die goldene Ananas gefahren sind", erklärt er.
Abschied von Haas: "Eine tolle Zeit"
Das Rennen in Abu Dhabi markiert auch das Ende von Hülkenbergs Zeit bei Haas. Nach zwei Jahren verlässt er das Team Richtung Sauber - und blickt auf eine erfolgreiche und emotional bereichernde Zusammenarbeit zurück. "Es war cool, es hat Spaß gemacht und es war auch nicht so unerfolgreich", resümiert der Deutsche.
Besonders hebt er die zwischenmenschlichen Aspekte hervor: "Natürlich bin ich irgendwo traurig und werde die Jungs vermissen. Ich habe so viele tolle Erinnerungen und so viele tolle Leute kennengelernt. Das sind Freundschaften, die gehen über die Zusammenarbeit hinaus."
Für Hülkenberg selbst waren die beiden Jahre nach seinem Comeback etwas ganz Besonderes. "Für mich waren die zwei Jahre nach dem Comeback wahrscheinlich die zwei Jahre, die ich von der persönlichen Wahrnehmung her am meisten genossen habe. Es hat einfach viel Freude gemacht."
Auch wenn der sechste Platz in der Konstrukteurswertung verpasst wurde, bewertet Hülkenberg die Saison insgesamt positiv. Der Fortschritt bei Haas war unübersehbar, doch: "Es hat leider nicht gereicht, aber wir haben alles gegeben."