• 06. Dezember 2024 · 11:41 Uhr

Erstes Training Abu Dhabi: Fernando Alonso stinksauer auf Aston Martin!

Charles Leclerc fährt Bestzeit beim Auftakt mit sechs Rookies, aber die Schlagzeilen macht Fernando Alonso mit einem wütenden Funkspruch

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc hat sich im ersten Freien Training zum Grand Prix von Abu Dhabi 2024 in 1:24.321 Minuten die Bestzeit gesichert und damit Lando Norris (McLaren/+0,221) und Lewis Hamilton (Mercedes/+0,485) auf die Plätze 2 und 3 verwiesen. In einer Session, die von den Einsätzen von gleich sechs Formel-1-Rookies geprägt war.

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Fernando Alonso ist mit dem ersten Training von Aston Martin nicht zufrieden Zoom Download

Leclerc erwischte damit einen guten Start in das letzte Rennwochenende der Saison, in dem Ferrari 21 Punkte Rückstand auf McLaren aufholen muss, um doch noch Konstrukteurs-Weltmeister zu werden. Sein jüngerer Bruder Arthur, der im Auto von Carlos Sainz saß, belegte mit 1,858 Sekunden Rückstand den 18. Platz.

Bei McLaren versucht man in Abu Dhabi, bestmöglich "zu ignorieren, dass es so ein wichtiges Wochenende ist. Dem Team gelingt das besser als mir", sagt CEO Zak Brown in einem Interview mit Sky nach dem ersten Freien Training.

Dabei kann McLaren den ersten Teilerfolg des Wochenendes schon für sich verbuchen. Denn Leclerc kassiert wegen Batteriewechsels eine Gridstrafe und muss in der Startaufstellung am Sonntag um zehn Positionen nach hinten. Die beiden Williams-Fahrer kassieren übrigens ebenfalls plus fünf Plätze, wegen Getriebewechsel.

Vierter wurde im ersten Training George Russell (Mercedes), vor Pierre Gasly (Alpine), Nico Hülkenberg (Haas), Franco Colapinto (Williams) und Kevin Magnussen (Haas). Zwischen Platz 3 (Hamilton) und Platz 8 (Magnussen) lagen am Ende 0,638 Sekunden.

Sergio Perez, der am vielleicht letzten Wochenende seiner Grand-Prix-Karriere unter besonderer Beobachtung steht, belegte zum Auftakt den zehnten Platz, 1,162 Sekunden hinter Leclercs Bestzeit.

Fernando Alonso belegte Platz 11 - und ließ am Boxenfunk kein gutes Haar an seinem Aston-Martin-Team: "Das ist das schlechteste Auto, das ich je gefahren bin. Und das schlechteste Verkehrsmanagement. Nächstes Mal entscheide ich selbst, wann ich rausfahre", meckerte der Spanier.

ORF-Experte Alexander Wurz sagt dazu: "Wenn Fernando grantig wird, wenn's ihm reicht, wenn er nicht sieht, dass alles in seine Richtung tanzt, kann er ein unangenehmer Zeitgenosse werden. Und der Funkspruch zeigt diese Tendenz ganz klar."

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Warum haben gleich sechs Stammfahrer gefehlt?

Per FIA-Reglement ist jedes Formel-1-Team dazu verpflichtet, zweimal pro Saison in einem Freien Training einen Rookie einzusetzen. Weil viele Teams diese Verpflichtung für 2024 noch nicht erfüllt hatten, saßen am Freitagnachmittag in Abu Dhabi gleich sechs Rookies in den Cockpits.

Am bemerkenswertesten sicher die Besetzung bei Ferrari, wo neben Charles auch dessen jüngerer Bruder Arthur Leclerc ans Steuer durfte. Eine Premiere in der Geschichte der Formel-1-WM, den andere Brüderpaare sind nie zur gleichen Team im gleichen Team gefahren.

Darüber hinaus fuhr Ryo Hirakawa den McLaren von Oscar Piastri, Isack Hadjar den Red Bull von Max Verstappen, Felipe Drugovich den Aston Martin von Lance Stroll, Ayumu Iwasa den Racing Bull von Yuki Tsunoda und Luke Browning den Williams von Alexander Albon.

Bei Alpine saß diesmal übrigens Jack Doohan im Cockpit von Esteban Ocon. Allerdings nicht als Freitags-, sondern als Stammfahrer. Denn Doohan ersetzt Ocon auch für den Rest des Rennwochenendes.

Wie haben sich die Rookies geschlagen?

Die tatsächliche Performance der Freitagstestfahrer objektiv zu bewerten, ist für Außenstehende nahezu unmöglich. Die Teams führten im Freien Training teilweise unterschiedliche Testprogramme durch, fuhren mit sogenannten "Aero-Rakes" (Messgittern zur Messung von Luftströmen) und probierten verschiedene Dinge aus, weswegen die Zeitentabelle nur bedingt aussagekräftig ist.

Am schnellsten war Drugovich auf Platz 9, mit 1,150 Sekunden Rückstand. Am fleißigsten Iwasa mit 24 Runden. Und am auffälligsten Hadjar, mit ein paar lockeren Sprüchen am Boxenfunk, die ihm von Helmut Marko aber nicht übelgenommen werden: "Wenn man Temperament hat und wenn man schnell ist, dann kocht es manchmal über. Hadjar ist gerade mal 20 Jahre, arabische Wurzeln, in Frankreich geboren. Da kommt einiges zusammen", sagt der Red-Bull-Motorsportkonsulent im Interview mit dem ORF.

Und: "Sein Longrun war eindrucksvoll. Davor gab's einige Probleme mit der Sitzposition. Er ist einiges kleiner als Max. Und mit einem Sensor. Aber alles in allem eine sehr positive Vorstellung. Der Hauptauftrag an ihn war, nichts kaputt zu machen, aber trotzdem wettbewerbsfähig zu sein. Für das erste Mal war das sehr gut."

Gibt's wieder Untersuchungen durch die Rennkommissare?

Unter der Regie des noch relativ neuen Rennleiters Rui Marques wurden während der Session einige Zwischenfälle notiert und den Rennkommissaren zur Bewertung vorgetragen. Zum Beispiel eine Situation in der letzten Kurve, in der Hamilton angeblich Norris behindert haben soll, die aber keine Konsequenzen nach sich zog.

Dann gab's noch eine schwarz-weiße Verwarnungsflagge für Browning, für die auf dem offiziellen Monitor keine Begründung angegeben wurde, und eine Begutachtung gegen Gasly, der gelbe Flaggen missachtet haben soll. Gasly hatte aber Glück: "No further investigation".

Wo kann man den Grand Prix von Abu Dhabi live sehen?

Keine Zeit gehabt, um Formel 1 zu schauen? Kein Problem: Auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de gibt's jeden Abend eine ausführliche Analyse des Tages, mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll, in der Recherche unterstützt von Frederik Hackbarth vor Ort in Abu Dhabi. Übrigens nicht nur auf YouTube: Die Livestreams der F1-Show sind neuerdings auch auf Twitch zu sehen.

Am Freitagabend steigt die Analyse der beiden Freien Trainings um 21 Uhr deutscher Zeit (MEZ), und im Zentrum der F1-Show steht diesmal die Interpretation der Longruns mit Kevin Hermann, powered by PACETEQ, sowie die Präsentation der technischen Updates der Teams, vorgetragen von Stefan Ehlen.


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Wer Qualifying und Rennen in Abu Dhabi wirklich live sehen möchte, der ist, zumindest in Deutschland, auf den Pay-TV-Sender Sky angewiesen. Der überträgt alle Sessions live. Beim Streamingdienst RTL+ wird zudem das Qualifying am Samstag live gezeigt.

Das Qualifying beginnt am Samstag um 15 Uhr deutscher Zeit, das Rennen am Sonntag um 14 Uhr MEZ.

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