Sainz: Konstrukteurstitel für Ferrari "würde mir alles bedeuten"
Carlos Sainz möchte sich mit dem Konstrukteurstitel von Ferrari verabschieden und sieht darin das perfekte Ende - Den Sieg in Abu Dhabi kann aber jedes Topteam holen
(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz würde sich gerne mit dem Konstrukteurstitel von Ferrari verabschieden. "Das würde mir alles bedeuten", sagt der Spanier, der die Scuderia nach vier gemeinsamen Jahren verlassen wird. "Ich denke, das ist der beste Weg, um meiner Heimat und dem Team, für das ich alles gegeben habe und mit dem ich jeden einzelnen Moment genossen habe, auf Wiedersehen zu sagen."
Allerdings weiß Sainz auch, dass das Unterfangen nicht einfach werden wird. 21 Punkte liegt man vor dem letzten Saisonrennen hinter McLaren - und die wollen erst einmal aufgeholt werden. "Da braucht es schon Perfektion von unserer Seite und ein schlechtes Wochenende von ihnen", sagt er. "Es ist schwierig, aber ich habe im Rennsport schon schlimmere Dinge gesehen."
Er selbst würde sich natürlich gerne mit einem Sieg von Ferrari verabschieden - auch weil das die Chancen auf den Titel deutlich erhöhen würde. "Wir werden am Ende beide Fahrer auf dem Podium brauchen, wenn wir die Meisterschaft gewinnen wollen - außer McLaren passiert irgendetwas Desaströses."
"Wir müssen alles perfekt machen, das ist klar", stimmt ihm auch Teamkollege Charles Leclerc zu. "Und wenn ich perfekt sage, dann mein ich das auch so. Wir müssen Erster und Zweiter werden, und bei McLaren darf nicht alles so laufen, wie sie es wollen." (zur Rechnung: So holt Ferrari den Titel)
"Es ist nicht unmöglich", betont der Monegasse und sagt, dass Ferrari in den vergangenen Rennen den richtigen Ansatz gehabt habe und auch Punkte auf McLaren aufholen konnte, wo man vor dem Wochenende nicht daran geglaubt hätte - so wie in Katar vergangene Woche.
"Wir glauben, dass es ein positives Wochenende für uns sein wird", so Leclerc. "Ich hoffe, dass das so ist und wir die Chance ergreifen können, um die Meisterschaft zu holen. Aber mit Sicherheit wird es schwierig."
Liegt Abu Dhabi allen?
Was gegen Ferrari spricht, ist die Statistik. Denn gewonnen haben die Roten in Abu Dhabi noch nie - im Gegensatz zu den drei anderen Topteams. Doch 2024 ist eine andere Saison, und bis die Autos am Freitag auf die Strecke gehen, bleibt nichts anderes als Rätselraten.
"Das ist eine Strecke, die ziemlich jedem Auto der Top 4 liegt", blickt Sainz voraus. "Es gibt einige lange Geraden, einige langsame Kurven, die Ferrari helfen können. Es gibt einige lange mittelschnelle Kurven, die McLaren und Red Bull helfen könnten. Und es ist Nacht, was Mercedes helfen könnte."
"Es sind so viele Dinge, und so viele Teams und Fahrer, die den Sieg holen könnten, dass es für mich unmöglich zu sagen ist, wer ihn holen wird."
Alle Siege sind die schönsten
Apropos Sieg: Sollte Sainz den am Sonntag holen, dann wäre es sein fünfter. Die anderen vier hat er alle zusammen mit Ferrari geholt und weiß auf Nachfrage gar nicht, was sein schönster war. "Es sind vier sehr unterschiedliche Siege, und alle waren sehr emotional", sagt er.
Da wäre Silverstone 2022. "Den ersten vergisst man nicht", betont Sainz. Singapur 2023 sei dann besonders gewesen, weil es der einzige Sieg eines Nicht-Red-Bull in dem Jahr war und laut ihm auf besondere Weise eingefahren wurde.
"In Australien kam ich aus einem harten Winter und der Blinddarmentzündung, und plötzlich habe ich gewonnen, und es war sehr emotional", schildert er. "Und dann Mexiko, weil es mein letzter Sieg sein könnte und meine Mom und meine ganze Familie und Freunde da waren."
"Und ich werde einen Moment nie vergessen, nämlich wie ich in Fiorano zum ersten Mal für Ferrari rausgefahren bin. Daran werde ich mich für immer erinnern."