"Dummer Fehler" von Norris in Katar: Fahrer des Jahres 2024 steht fest!

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat es geschafft: Der Red-Bull-Pilot ist zum vierten Mal hintereinander Fahrer des Jahres. Nach dem Grand Prix von Katar kann er in der Fahrernoten-Gesamtwertung der Saison 2024, ermittelt von der Motorsportplattform Motorsport-Total.com, rechnerisch nicht mehr vom ersten Platz verdrängt werden.

© Motorsport Images

Enttäuscht: Lando Norris hat 2024 nicht alle Chancen optimal genutzt Zoom Download

Verstappen lieferte zwar, wie Experte Marc Surer festhält, am vergangenen Wochenende "einen schwachen Sprint" ab. Doch mit der Poleposition am Samstag und dem Sieg am Sonntag ("Was für eine Steigerung!"), mutmaßlich nicht im besten Auto im Feld, sicherte er sich unterm Strich trotzdem die beste Gesamtbewertung für seine Leistung (Note 1,19).

Verstappen ging auch in der Säule des Uservotings, an dem sich fast 500 Leser von Motorsport-Total.com beteiligt haben, mit einer durchschnittlichen Note von 1,56 als Sieger hervor. Abgerundet wurde sein Katar-Triumph von Note 1 von Surer und der Redaktion. Wobei die Redaktion die Note 1 diesmal nur an Verstappen vergab, Surer auch an Pierre Gasly und Guanyu Zhou.

Zhou, übrigens im offiziellen Broadcast-Voting der Formel 1 zum Fahrer des Tages gewählt, eroberte in Katar die ersten Punkte der Saison 2024 für das Schweizer Sauber-Team - und damit auch das Herz von Surer, der ihn in der Vergangenheit oft kritisch benotet hat: "Die 1 gibt es dafür, weil ich es ihm nicht zugetraut habe! Er hat mich wirklich überrascht."

Bei den Fahrernoten belegt der Chinese den dritten Platz, knapp hinter Gasly, über den Surer sagt: "Was der Kerl aus dem Auto herausholt, ist beeindruckend." Und auch Valtteri Bottas, der zweite Sauber-Fahrer, erhält diesmal Lob vom Experten: "Jetzt, wo er entlassen ist, gibt er wieder mehr Gas." Immerhin Platz 10 in der Tageswertung für den Finnen.

Lando Norris hatte vor Katar noch rechnerische Chancen, Verstappen nach drei Jahren als Fahrer des Jahres abzulösen und sich damit seinen ersten Motorsport-Total.com-Award zu sichern. Doch die Stop-&-Go-Strafe wegen Ignorierens gelber Flaggen warf ihn auf der Rennstrecke zurück und kostete ihn wahrscheinlich auch bei den Fahrernoten ein besseres Ergebnis.

Am Ende Platz 11 für den McLaren-Fahrer und damit kein Punkt für die Gesamtwertung, in der er nun 50 Punkte Rückstand auf Verstappen hat, aber zumindest als sicherer Zweiter feststeht. Auch wenn viele Fans die Strafe als hart empfunden haben - für Surer war sie richtig: "Vom Gas gehen ist bei Doppelgelb Pflicht. Das war ein dummer Fehler."

Leer ging diesmal auch Nico Hülkenberg aus, nach einem, wie Surer analysiert, "guten Sprint", dann am Sonntag aber mit einem "Rennen zum Vergessen". Der Deutsche belegt am Ende den 13. Platz. Sergio Perez, der vor dem Abschied von Red Bull steht, wurde gar nur 17. "Wenn der Teamkollege gewinnt, ist das keine Leistung", findet Surer.

Montagabend: Call-in-Show "Live bei Scheuren"

Am Montag um 20:30 Uhr steigt übrigens auf dem Twitch-Kanal von Formel1.de die nächste Ausgabe des Formats "Live bei Scheuren" (lose inspiriert durch die Kult-Call-in-Show von Jürgen Domian), in dem Zuschauer die Möglichkeit haben, sich per Telefon zum Ortstarif einzuwählen und mit Showhost Kevin Scheuren über die Formel 1 zu diskutieren.

Zu Beginn der Sendung wird auch Ruben Zimmermann, Formel-1-Spezialist in unserer Redaktion, live zugeschaltet sein, um zu erklären, wie die Redaktion ihre Noten für den Grand Prix von Katar ermittelt und argumentiert hat.

Zum Durchklicken: So bewertet Surer die 20 Fahrer!

Wie Marc Surer die übrigen Fahrer benotet, das gibt's jetzt in einer erweiterten Fotostrecke detailliert nachzulesen. In dieser Fotostrecke begründen sowohl der Formel-1-Experte als auch die Redaktion für jeden der 20 Fahrer einzeln ihre Noten. Sodass die User hoffentlich ab sofort noch besser nachvollziehen können, wie die Fahrernoten zustande gekommen sind.

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Fotostrecke: Doha: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Lance Stroll (Marc Surer: 5) - "Auf ihn kann sich das Team - anders als auf Alonso - nicht verlassen." Fotostrecke

Übrigens: Viele User wünschen sich von der Redaktion mehr Transparenz bei der Vergabe der Noten. Weshalb wir uns dazu entschieden haben, in einer eigenen Tabelle auch die einzelnen Noten unserer Redakteure zu veröffentlichen. Für die Gesamtredaktionsnote, die die Säule 3 des Systems ausmacht, einigt sich die Redaktion aber in einer Konferenz auf eine gemeinsame volle Note.

In dieser Konferenz, die jeden Montagmorgen nach der Formel 1 ein fester Programmpunkt für uns geworden ist, geht's manchmal hitzig zu, wenn unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen. Und wir sammeln dabei Argumente, die für oder gegen eine bessere oder schlechtere Note sprechen.

Wie wir unsere Noten vergeben

Die Idee hinter unserer Notenvergabe ist, die Leistungen an einem Wochenende und besonders im Rennen mit Noten zu bewerten (1 = Sehr gut, 6 = Ungenügend). Dabei sollen externe Einflüsse, die die Fahrer nicht selbst steuern können, ausgeblendet werden. Und damit nicht nur die Redaktion subjektiv bewertet, wie das bei Fußballmagazinen der Fall ist, haben wir mit den Lesern und dem Experten insgesamt drei gleichberechtigte Säulen geschaffen.

Und so berechnen wir:
Aus der durchschnittlichen Benotung der Motorsport-Total.com-User, der Benotung durch Experte Marc Surer und der Benotung durch unsere Redaktion ermitteln wir den Durchschnitt. Aus diesem Durchschnittswert ergibt sich unser Fahrer-Ranking. Wir bilden nur eine Kommastelle ab, für die Berechnung ziehen wir aber alle Kommastellen heran. Aus diesen teilweise nicht sichtbaren Kommastellen ergibt sich die Reihenfolge des Rankings zweier Fahrer bei vermeintlichem Benotungs-Gleichstand.

Die Noten der einzelnen Redakteure:
Wir werden oft gefragt, wie unsere Redaktionsnoten zustande kommen. Alle Redakteure unseres Formel-1-Teams geben zunächst einzeln ihre Noten ab. In einer Redaktionskonferenz am Morgen nach dem Grand Prix tauschen wir uns dann dazu aus und einigen uns auf gemeinsame Redaktionsnoten, die üblicherweise (aber nicht immer) den Durchschnitt der einzelnen Redakteursnoten abbilden. Beim Festlegen der Redaktionsnoten wird manchmal hitzig diskutiert. Ziel ist, uns auf gemeinsame Fahrernoten zu einigen, mit denen sich jeder Redakteur arrangieren kann.

Award für den Fahrer des Jahres:
Auf Basis der Gesamtnoten eines Rennwochenendes verteilen wir für die Jahreswertung 2024 Punkte. Analog zum Punktesystem in der echten Formel-1-Weltmeisterschaft erhält der Sieger 25 Punkte, der Zweite 18, der Dritte 15 - bis hin zu einem Punkt für Platz 10. Einen Bonuspunkt für die schnellste Runde gibt es nicht. Nach Saisonende wird der punktbeste Fahrer mit dem Motorsport-Total.com-Award für den Fahrer des Jahres 2024 ausgezeichnet.