• 02. Dezember 2024 · 11:58 Uhr

Carlos Sainz meint: "Es hätte uns gar nicht schlimmer treffen können!"

Reifenschaden, aber trotzdem noch Platz sechs: Ferrari-Fahrer Carlos Sainz spricht nach dem Katar-Grand-Prix vor allem von "Schadensbegrenzung"

(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz ärgert sich nach dem Katar-Grand-Prix 2024: Ein Reifenschaden kostete ihn eine bessere Platzierung als Platz sechs. Deshalb meint der Ferrari-Fahrer: "Ich schätze, es hätte uns gar nicht schlimmer treffen können."

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Carlos Sainz im Ferrari SF-24 beim Boxenstopp in Katar 2024 Zoom Download

Und es traf Sainz in Runde 33: "Ziemlich genau aus der letzten Kurve kommend haben wir einen Reifenschaden gekriegt. Dann mussten wir also eine komplette Runde mit einem beschädigten Reifen zurücklegen, und das hat uns viel Zeit gekostet."

"Dann kam noch ein langsamer Boxenstopp dazu. Und kaum war ich wieder raus aus der Boxengasse, kam das Safety-Car auf die Strecke und jeder konnte stoppen."

Das fasst gut zusammen, warum Sainz "bedient" ist. Seine These: Schlechteres Timing könne man gar nicht haben. "Andererseits bin ich von P6 losgefahren und auf P6 angekommen, trotz allem. Und wahrscheinlich bin ich [nach dem Reifenschaden] sogar mit kaputtem Auto gefahren."

Ferrari hält den WM-Titelkampf weiter offen

"Eigentlich war es ein Albtraum-Tag. Aber P6 ist nicht so schrecklich, wie es sich im Moment anfühlt. Mit allem, was mir passiert ist, habe ich noch Schadensbegrenzung betrieben. Wahrscheinlich haben wir einen potenziellen dritten Platz und damit einige Punkte verloren, die am Ende noch wertvoll sein könnten für die Gesamtwertung." Denn da hat Ferrari vor dem Finalrennen in Abu Dhabi noch intakte Titelchancen.

Das ist auch dem zweiten Platz von Charles Leclerc zu verdanken. Oder wie es Sainz formuliert: "Immerhin hat das andere Auto die [für Ferrari] maximal möglichen Punkte erzielt. Wir haben es geschafft, den Kampf offenzuhalten für das nächste Rennen."

Was den Reifenschaden ausgelöst hat

Bleibt die Frage, warum der Reifenschaden aufgetreten ist. Sainz kennt die genaue Ursache nicht, verweist aber auf die extremen Anforderungen an die Pirelli-Einheitsreifen auf dem Lusail International Circuit: "Ich glaube, alle haben die linken Vorderreifen ziemlich runtergefahren. Da war wahrscheinlich nirgendwo noch viel übrig. Damit läufst du Gefahr, den Reifen und die Karkasse zu beschädigen."


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Soll heißen: Alle waren am Limit mit den Reifen, und dann reichte schon ein kleiner Impuls von außen, um bei Sainz einen Schaden hervorzurufen. "Die scharfen Randsteine, die Kieselsteine auf der Strecke, Trümmerteile. Alles davon hätte es auslösen können", meint Sainz. Was genau es gewesen sei, das "werden wir wohl nicht erfahren".

Wie Sainz den Reifenschaden erlebt hat

Er sei aber sehr wohl durch die Trümmerteile des Rückspiegels gefahren. "Und dann noch eine ganze Runde mit Vollgas", sagt Sainz. "Dann, in der letzten Kurve, merkte ich, wie der linke Vorderreifen runterging. Ich hatte keine Zeit mehr zum Reinkommen, also musste ich weiterfahren, obwohl der linke Vorderreifen Luft verlor."

"In Kurve 1 konnte ich nicht einlenken. Da dachte ich nur: Scheiße! Sorry dafür. Aber ich musste Druck machen wie verrückt, und bis Kurve 7 war der linke Vorderreifen schon komplett im Eimer." Danach sei es nur noch darum gegangen, das Auto irgendwie zurück zur Box zu tragen.

Hätte Ferrari vorher schon stoppen sollen?

Einen Vorwurf macht Sainz seinem Ferrari-Team aber nicht. Ein früherer Boxenstopp hätte vielleicht den Reifenschaden verhindert, aber womöglich Sainz' Aussichten im Rennen beeinträchtigt.

"Ich glaube, wir haben alle abgewartet, ob das Safety-Car kommt. George hatte [in Runde 23] ja schon die Reifen gewechselt und war im Verkehr rausgekommen. Das wollte niemand ebenso erleben", meint Sainz. Denn Russell wurde - auch durch einen langsamen Stopp - zwischenzeitlich aus den Top 10 herausgeworfen und konnte hinter Kevin Magnussen im Haas den Vorteil der frischen Reifen nicht nutzen.

Das zeigt laut Sainz auch ein Grundproblem in Katar auf: Überholen sei "richtig schwierig" gewesen, allein schon aufgrund der verkürzten DRS-Zonen. "Es war damit unheimlich schwierig für alle. Und unterm Strich sind deshalb dann alle unter Gelb zum Boxenstopp gefahren."

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