Nur P18 für Nico Hülkenberg: "Batterie fühlte sich tot an"
Haas-Fahrer Nico Hülkenberg erlebte nach P7 im Sprint einen Rückschlag im Qualifying: Nach technischen Problemen reichte es nur zu Startplatz 18 in Katar
(Motorsport-Total.com) - Nur einen Tag nach seinem neunten Platz im Sprintqualifying und wenige Stunden nach P7 im Sprint ist Haas-Fahrer Nico Hülkenberg in der Qualifikation zum Katar-Grand-Prix 2024 in Lusail (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) als 18. Um 0,052 Sekunden bereits im ersten Segment ausgeschieden. Doch der Deutsche scheiterte nicht aus eigener Kraft: An seinem Haas VF-24 lief etwas nicht rund.
© Motorsport Images
Nico Hülkenberg im Haas VF-24 beim Formel-1-Qualifying in Katar 2024 Zoom Download
"Es wird nicht reichen, oder?" So funkte Hülkenberg nach seinem finalen Versuch in Q1 zurück an die Box. Die klare Antwort: "Nein." Kurze Pause, dann: "Irgendwas haben wir nicht hingekriegt. Da lief was falsch. Tut mir leid, mein Freund! Wir haben eine Sache ziemlich versiebt, aber ich weiß nicht, warum wir so große Schwierigkeiten hatten."
Später gibt Hülkenberg an, auch er "kenne noch keine Details". Was er aber sagen könne: "In den schnellen Runden fühlte sich [das Batteriesystem] ein bisschen tot an. Vor allem bei der letzten fliegenden Runde habe ich keine Energie zugeführt bekommen. Und wenn du 6 oder 7 g anliegen hast und die Batterie nicht zugeschaltet wird, dann kostet dich das ziemlich was bei der Rundenzeit."
"Irgendein Problem" habe ihn also wahrscheinlich das Weiterkommen im Qualifying gekostet, sagt Hülkenberg. "Was genau, das weiß ich noch nicht. Es hatte aber wohl mit dem Energiemanagement über eine Runde hinweg zu tun."
Punkte rücken in weite Ferne für Hülkenberg
Das beschert Hülkenberg eine überaus schwierige Ausgangslage für den Katar-Grand-Prix am Sonntag (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!): Von Startplatz 18 ist der Weg weit bis in die Punkteränge. Deshalb will Hülkenberg nun "meine Optionen abwägen" und sich "einen guten Plan zurechtlegen" für das vorletzte Rennen des Jahres.
"Im Moment ist es natürlich frustrierend, weil das Auto an diesem Wochenende definitiv schnell genug war, um mitzuspielen. Das tut natürlich weh", sagt Hülkenberg, der noch auf dem Weg zurück zur Box nachgefragt hatte, ob "wenigstens Kevin durchgekommen" sei.
Magnussen bringt Haas in die Top 10
Ja, Hülkenbergs Haas-Teamkollege Kevin Magnussen war durchgekommen und sogar in Q3 gelangt, um Platz zehn in der Startaufstellung zu belegen. Damit fügte der Däne seinem deutschen Stallgefährten im 20. gemeinsamen Qualifying 2024 die sechste Niederlage zu. Aber: Für Magnussen war es bereits der dritte Sieg über Hülkenberg bei den jüngsten vier Gelegenheiten.
Was also lässt Magnussen derzeit über eine Runde besser abschneiden als Hülkenberg? Magnussen selbst schiebt es auf einen "guten Rhythmus" im Auto und meint, er habe "endlich" Vertrauen ins Fahrzeug gefasst. "Es hat eine Weile gedauert, aber ich habe es geschafft. Ich fühle mich jetzt deutlich mehr eins mit dem Auto als in den zurückliegenden eineinhalb Jahren. Das ist wirklich gut."
Das Ziel für Magnussen: Vor Gasly bleiben
Sein Qualifying aber sei nicht uneingeschränkt "gut" verlaufen, denn ihm sei in der entscheidenden Runde in Q3 - seiner einzigen im finalen Segment - noch ein Fehler unterlaufen: "In Kurve 10 ist mir das Auto völlig außer Kontrolle geraten. Und natürlich ärgert man sich immer, wenn ein Fehler passiert. Aber: Ich war in Q3 dabei und stehe vor den uns wichtigen Leuten." Das wiederum sei immer noch zufriedenstellend.
"Wir müssen es jetzt also nur noch nach Hause bringen", sagt Magnussen. Er wähnt sich in einer guten Ausgangslage für Punkte und meint: Im Sprint habe die Pace von Haas "ziemlich gut ausgesehen", auch im Vergleich zu Alpine-Fahrer Pierre Gasly, dem aktuellen Hauptkonkurrenten für Haas, der am Sonntag von P11 losfährt. Magnussen: "Hoffentlich deutet das auf ein gutes Rennen hin."
Hülkenberg: Was ist da jetzt noch drin?
Ein gutes Rennen hatte wiederum Hülkenberg bereits im Sprint wenige Stunden zuvor gehabt und mit Platz sieben geglänzt. Dann folgte Platz 18 im Qualifying. "Das zeigt, wie rasch sich die Dinge ändern können", sagt Hülkenberg. "Mal bist du der Held, aber im nächsten Moment bist du raus. Aber: Es ist erst dann vorbei, wenn die Zielflagge fällt."
Allzu viel rechnet sich Hülkenberg jedoch nicht aus über die Grand-Prix-Distanz. Der Lusail International Circuit sei nämlich nicht gerade als eine Überholstrecke bekannt.
"Kämpfen ist schwierig auf dieser so schnellen Strecke", erklärt er. "Die Bremszonen sind fast nicht vorhanden und die Geschwindigkeiten sind sehr hoch. Da ist es unheimlich schwierig, überhaupt nur nahe an ein anderes Auto ranzufahren. Und selbst, wenn dir das gelingt, dann leiden die Reifen nach zwei, drei Kurven. Das macht das Racing schwierig."