• 30. November 2024 · 23:19 Uhr

Charles Leclerc: "Sind viel näher als gedacht an McLaren dran, aber ..."

Charles Leclerc sieht sein Ferrari-Team in Katar näher an McLaren dran als erwartet, betont jedoch weiterhin Schwächen gegenüber Red Bull und Mercedes

(Motorsport-Total.com) - Ferrari zeigt sich nach dem Qualifying des Großen Preises von Katar überraschend konkurrenzfähig im Kampf gegen McLaren. Dennoch räumt Charles Leclerc ein, dass die Scuderia weiterhin an spezifischen Schwächen im Vergleich zu Mercedes und Red Bull zu knabbern hat.

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Charles Leclerc beim Formel-1-Qualifying von Katar Zoom Download

Der Monegasse erklärt: "Ehrlich gesagt war das heute das Beste, was wir erreichen konnten. Ich war wirklich zufrieden mit meinen beiden Runden, sie lagen nur zwei bis drei Hundertstel auseinander. Aber im Auto war heute einfach nicht mehr drin."

Leclerc schätzt die Leistung des Teams realistisch ein und zeigt sich trotz des engen Duells mit McLaren leicht überrascht: "Ja, wir sind viel näher als wir dachten, verglichen mit McLaren. Aber im Vergleich zu Mercedes und Red Bull ist es eine andere Geschichte."

Leclerc: Verstappen und Russell könnten nützlich werden

Nach dem Sprint schien McLaren in einer starken Position, doch im Qualifying konnte Ferrari besser mithalten. Leclerc betont jedoch, dass die Red Bull- und Mercedes-Boliden außer Reichweite sind: "Es war überraschend für uns zu sehen, wie schnell sie sind. Wir haben nicht erwartet, dass sie so stark sind. Bei McLaren hingegen hatten wir sie besser eingeschätzt als uns. Alles in allem kämpfen wir mit ihnen, und wir haben eine gute Rennpace - morgen ist alles möglich."

Besonders der Rennstart könnte laut Leclerc eine Schlüsselrolle spielen: "Wenn wir sie morgen am Start überholen, wünsche ich mir, dass die beiden vorne nicht da wären! Wenn wir hinter ihnen bleiben, bin ich froh, dass sie den ersten und zweiten Platz halten können."

Carlos Sainz: Schwächen in mittelschnellen Kurven bleiben

Teamkollege Carlos Sainz zeigt sich weniger zufrieden mit seiner Qualifikationsleistung, nachdem er nur auf Rang sieben landete. Der Spanier sieht den Grund für den Rückstand vor allem in einer Schwäche des Ferrari in langgezogenen Kurven: "Ich habe vor dem Wochenende schon gesagt, dass wir hier nicht sehr schnell sein sollten. Unsere Balance durch die Kurven, besonders in den langen, kombinierten Kurven im fünften oder sechsten Gang, scheint nicht so gut zu funktionieren, wie sie sollte."


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Sainz beschreibt die Bemühungen des Teams, das Auto zu optimieren, als begrenzt erfolgreich: "Wir haben alles Mögliche ausprobiert, um den Softreifen besser ins Arbeitsfenster zu bringen - schnellere oder langsamere Outlaps, alles, was man sich vorstellen kann. Aber wir haben einfach eine harte Grenze bei der Rundenzeit erreicht."

Findet Ferrari weniger Zeit an Sprint-Wochenenden?

Ein Problem, das sich laut Sainz besonders bei Sprint-Wochenenden zeigt, sei die Fähigkeit der Konkurrenz, sich besser anzupassen: "Wir sehen immer, dass die anderen während der Sprints ein bisschen mehr finden als wir. Obwohl wir am Set-up und der Reifenstrategie gearbeitet haben, scheinen die grundsätzlichen Probleme unverändert."

Sainz gibt jedoch die Hoffnung auf einen erfolgreichen Renntag nicht auf: "Morgen können wir vielleicht unsere Rennpace zeigen. Es geht darum, mit Strategie und einem guten Start Druck auf die McLarens auszuüben."

Ferrari-Teamchef bleibt zuversichtlich

Teamchef Frederic Vasseur zeigt sich trotz der Herausforderungen optimistisch für das Rennen: "Wir wissen, dass wir vor McLaren landen müssen, um den Kampf um die Konstrukteurswertung offen zu halten. Morgen wird ein anderes Rennen sein als der heutige Sprint, und wir müssen unser Bestes geben."

Die Strategie könnte entscheidend werden, insbesondere da Ferrari nur über einen neuen Satz der harten Reifen verfügt. Vasseur betont jedoch: "Die erste Option ist ein Stopp. Wenn es eine zweite Option gibt - zum Beispiel durch eine Safety-Car-Phase -, könnte der zusätzliche Medium-Reifen hilfreich sein. Es ist schwer, Vorhersagen zu treffen."

Strafzahlung nach Vorfall im Qualifying

Ein kleiner Rückschlag ereignete sich jedoch für Ferrari: Die Rennkommissare verhängten nach dem Qualifying eine Geldstrafe in Höhe von 5.000 Euro gegen das Team, nachdem Carlos Sainz unsicher aus der Boxengasse entlassen wurde und Lewis Hamilton ausweichen musste.


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In ihrem Bericht erklären die Stewards: "Der Mechaniker gab das Signal zur Freigabe, bevor der Fahrer bereit war. Dadurch entstand eine kleine Verzögerung, die dazu führte, dass das Fahrzeug in die Spur von [Hamilton] freigesetzt wurde. Das ist ein Verstoß gegen Artikel 34.14 der FIA-Formel-1-Sport-Regularien."

Ferrari unter Zugzwang: Müssen unbedingt vor McLaren landen!

Abseits der technischen Herausforderungen bereiten sich die Fahrer auch auf die körperlichen Strapazen vor. Leclerc erinnert an die extremen Bedingungen im vergangenen Jahr: "Letztes Jahr haben wir so viel Wasser verloren, dass es am Ende des Rennens gefährlich war, weil wir so dehydriert waren." Dieses Jahr sei die Situation zwar anders, aber nicht weniger anstrengend: "Es wird körperlich sehr schwer, vor allem für die Muskeln."

Leclerc und Sainz betonen gleichermaßen, wie wichtig ein gutes Ergebnis in Katar für den Konstrukteurstitel ist. Leclerc erklärt: "Wenn wir den Titel gewinnen wollen, müssen wir dieses Wochenende vor ihnen [McLaren] abschließen. Es reicht nicht, die verfügbaren Punkte mitzunehmen - wir müssen überperformen."

Auch Sainz, der im Interview nach dem Qualifying verraten hat, dass er mit einem anderen Unterboden als Leclerc unterwegs ist, sieht die Herausforderung: "Es geht darum, Punkte aufzuholen, unabhängig von der Position. Wenn sie vor uns landen, wird es fast unmöglich in Abu Dhabi."

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