• 28. November 2024 · 20:52 Uhr

Lando Norris: Mercedes ist in Katar "definitiv Favorit"

McLaren hofft, dass man Hauptkonkurrent Ferrari in Katar abhängen kann, Favorit ist für Lando Norris aber definitiv wieder Mercedes

(Motorsport-Total.com) - Gelingt Mercedes beim Formel-1-Rennen in Katar gleich der Doppelschlag? Für Lando Norris sind die Silberpfeile nach dem Erfolg von Las Vegas auch beim Rennen im Wüstenstaat auf der anderen Seite der Weltkugel der Favorit. "Mercedes war auch im vergangenen Jahr sehr schnell, von daher sind sie definitiv die Favoriten vor diesem Wochenende", sagt er.

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Lando Norris rechnet in Katar wieder mit starken Mercedes Zoom Download

Eigentlich hatten viele für Katar McLaren auf dem Zettel, doch die Performance in den USA am vergangenen Wochenende war doch für viele ein Schock. "Ferrari und Mercedes scheinen besser im Fluss zu sein derzeit", meint der Engländer.

Auch bei Mercedes selbst herrscht vor dem Rennen große Zuversicht. Denn wie Vegas-Sieger George Russell sagt, hatte man vor dem Tripleheader eigentlich Katar als mögliche Siegstrecke im Visier, weil die ebene Strecke und die schnellen Kurven dem W15 entgegenkommen sollten. "Ich wollte in Vegas sogar einen älteren Motor einbauen, um für dieses Wochenende den frischsten zu haben", meint Russell.

Zum Glück hat er das aber nicht gemacht, denn die Umstände in Las Vegas haben perfekt gepasst. Alles, was dem Auto nicht liegt, war am vergangenen Wochenende nicht vorhanden. Genau darin liegt für Russell aber auch ein Problem.

"Wir müssen daran arbeiten, ein breiteres Downforce-Fenster im kommenden Jahr zu haben, weil es derzeit definitiv zu spitz ist - und darum machen wir auch in dieser Saison zu viele Fehler, weil du einfach von der Klippe fällst."

"Gute Nachrichten" für Mercedes

Aber: Katar könnte an diesem Wochenende noch einmal passen. Denn selbst das Wetter spielt mit. Mercedes kam mit den niedrigen Temperaturen von Las Vegas gut zurecht und hat normalerweise bei heißeren Rennen Probleme. Doch hohe Temperaturen werden in diesem Jahr in Katar nicht erwartet - zumindest nicht zum Rennzeitpunkt.

Das Thermometer soll auch tagsüber keine 25 Grad Celsius erreichen, und in der Dunkelheit, wenn Qualifying und Rennen stattfinden, sollen es weniger als 20 Grad werden - hinzu kommt starker Wind.


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"Für Mercedes sind das wahrscheinlich gute Nachrichten", sagt Oscar Piastri. "Wann immer es kalt war in diesem Jahr, waren sie vermutlich die Schnellsten. In Vegas waren sie das auf jeden Fall, in Kanada waren sie auch sehr schnell, und in Silverstone auch bevor der Regen kam."

"Für uns ändert das allerdings nicht so viel, denke ich", fügt er an. "Wir hatten keine Probleme, weil es kalt war, sondern wir kamen mit einigen anderen Dingen nicht so zurecht."

Nimmt McLaren Ferrari in Katar Punkte ab?

Mercedes ist aber für McLaren ohnehin nicht der Hauptgegner in den letzten beiden Rennen - das ist Ferrari. 24 Punkte Rückstand haben die Roten derzeit in der Konstrukteurs-WM und konnten in Las Vegas zwölf Zähler gutmachen. Aber: Es wird davon ausgegangen, dass Katar Ferrari nicht liegt und die Scuderia an Boden verlieren könnte.

Das sind gute Nachrichten für McLaren, die in Lusail einen wichtigen Schritt in Richtung Titel machen könnten. "Ich hoffe wirklich, dass es uns ein bisschen mehr entgegenkommt als Ferrari", sagt Norris, "aber Ferrari hat viele Dinge in den Griff bekommen, mit denen sie im vergangenen Jahr Probleme hatten."


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Teamkollege Piastri sieht hingegen eine gute Chance, Boden auf den Gegner gutzumachen: "Das ist eine Strecke, auf der wir im vergangenen Jahr stark waren", sagt der Sprintsieger von 2023. "Es wird interessant sein, wer an diesem Wochenende schnell sein wird."

"Mercedes wird definitiv dabei sein, aber auch unser Auto hat sich zur vergangenen Saison stark entwickelt", betont er. "Aber wir gehen ziemlich zuversichtlich in das Wochenende, dass wir ein gutes hier haben können. Und hoffentlich haben wir genügend Luft zum Atmen, dass wir uns über Abu Dhabi keine Sorgen machen brauchen."

Holt McLaren in Katar ein gutes Ergebnis, dann ist der Konstrukteurstitel so gut wie sicher, weil Ferrari dann schon ein außergewöhnliches Ergebnis in Abu Dhabi braucht und Red Bull praktisch aus der Verlosung raus wäre.

In Las Vegas alles probiert

Noch hat man bei McLaren aber die Schwierigkeiten aus Las Vegas im Hinterkopf. Dort war man irgendwann so verzweifelt, dass man alle möglichen Dinge änderte - von den Einstellungen bis zum Fahrstil. "Alles", sagt Norris. "Im Grunde so viel ich ändern konnte, bis zu einem Punkt, an dem es fast unfahrbar war und ein großes Risiko bestand, dass ich crashe."

"Aber ich musste es versuchen", sagt der Brite. "Wir haben zu viele Schwächen in unserem Auto. Ich konnte einige dieser Schwächen vermeiden, aber das hat gleichzeitig wieder für viele andere Probleme gesorgt."


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"Es ist einfach frustrierend, wenn du auf der Strecke bist und nichts machen kannst, um deutlich schneller zu fahren und einige Probleme zu umgehen - wie das Graining an der Vorderachse", so Norris. Denn dieses Graining ist eines der Hauptprobleme beim MCL38: Tritt das auf, dann sind die Piloten deutlich langsamer.

"Es war einfach hart, und das Auto zu fahren, war am Ende auf Messers Schneide", sagt er. "Wann immer wir Graining auf der Vorderachse hatten, waren wir einfach meilenweit entfernt - und sobald wir es in den Griff bekommen haben, was nicht einfach war, waren wir näher dran."

Brasilien und Las Vegas waren nicht schlecht

Zumindest habe McLaren in Las Vegas ein paar Dinge gelernt, auch wenn Norris sagt, dass man die Erfahrungen nicht auf jedes andere Wochenende übertragen kann. "Es kann ziemlich streckenspezifisch sein, aber es ist etwas, das wir im Hinterkopf behalten werden. Wir werden es testen und uns aufsparen, für wenn wir es wirklich brauchen."

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Und eines möchte Norris dann aber noch betonen: Zwar waren die beiden Wochenenden in Brasilien und Las Vegas für das Team schwierig, "aber ich denke nicht, dass sie schlecht waren". Es habe einfach zwei Situationen gegeben, in denen man Probleme hatte: im Regen und in der Kälte.

"Ansonsten denke ich, dass die Pace nicht schlecht war", sagt Norris. "Wir haben bewiesen, dass wir immer noch konkurrenzfähig sind. Es zeigt aber auch, dass wir nicht unverwundbar sind und nicht wegcruisen. Aber wir haben ein sehr konkurrenzfähiges Auto und ein großartiges Team, und ich bin sicher, dass wir an diesem Wochenende zurückschlagen können."

Norris nach der Saison mit sich im Reinen

Der Fahrertitel ist seit Las Vegas aber endgültig weg, denn den schnappte sich Max Verstappen zum vierten Mal in Folge. Nach Brasilien hatte Norris noch zugegeben, dass es ihn ziemlich geschmerzt hat, mittlerweile ist in ihm aber die Erkenntnis gereift, dass er trotzdem eine starke Saison hatte.

"Viele Leute haben mir geschrieben, weil sie nach Brasilien oder Vegas die Enttäuschung gesehen haben", so der Engländer, der aber betont, dass er "sehr stolz" über das gesamte Jahr ist, weil man im Vorfeld nie erwartet hatte, überhaupt in einem Titelkampf zu sein.

"Es war nicht so, dass ich Max jetzt den größten Kampf geliefert hätte, weil wir nicht Kopf an Kopf waren und weil niemand jemals vor ihm war. Aber wir haben es ihnen definitiv schwerer gemacht. Und ich bin glücklich, dass uns das gelungen ist."


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"Wir haben sie unter Druck gesetzt, und sobald wir das getan haben, haben sie angefangen Fehler zu machen. Aber wir haben in diesem Jahr auch zu viele gemacht, um uns die Dinge zu erleichtern", sagt er.

"Ich habe die Leute geschlagen, die ich schlagen muss, und gleichzeitig muss ich noch einige Dinge verbessern. Aber ich habe viel gelernt, auch wenn es vielleicht ein Jahr zu spät ist. Ich wünschte, ich hätte ein paar Dinge früher gelernt, aber manche Dinge lernt man nicht, bis man sie zum ersten Mal erfahren hat."

"Über einige Dinge bin ich enttäuscht und würde mir wünschen, dass ich zurückgehen und sie ändern könnte, aber ich denke nicht, dass ich irgendetwas hätte tun können, was mir die Meisterschaft gebracht hätte."

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