• 23. November 2024 · 08:28 Uhr

Favoriten straucheln: George Russell erobert Pole in Las Vegas!

Das war das Qualifying: Lewis Hamilton patzt, als es drauf ankommt, und Sergio Perez scheidet wieder in Q1 aus - George Russell nutzt die Gunst der Stunde

(Motorsport-Total.com) - Diesmal war Mercedes kein "One-Practice-Wonder": George Russell bestätigte im Qualifying am späten Freitagabend Ortszeit in Las Vegas die starke Trainingsform der Silberpfeile und sicherte sich die Poleposition für den Grand Prix am Samstag. Zweiter wurde Carlos Sainz (Ferrari), Dritter Pierre Gasly (Alpine).

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George Russell hat in Las Vegas die Poleposition für das Rennen erobert Zoom Download

Die große Enttäuschung des dritten Qualifyings war Lewis Hamilton: Der zweite Mercedes-Pilot war in allen bisherigen Sessions konkurrenzfähig. Doch als es drauf ankam, konnte er keine der beiden Q3-Runden umsetzen. Im letzten Versuch brach sein Heck aus, sodass ihm am Ende keine vernünftige Rundenzeit gelang und er Zehnter wurde.

Hinter den Top 3 reihte sich mit einer halben Sekunde Rückstand Charles Leclerc (Ferrari) ein, dessen erste Q3-Runde noch schiefgegangen war. Fünfter wurde Max Verstappen (Red Bull), zwei Zehntelsekunden vor Lando Norris (McLaren).

Ein Ergebnis, sollte es so bleiben, das Verstappen im Rennen vorzeitig zum Weltmeister machen würde. Norris beklagt: "Es hat so wenig Grip, das liegt uns einfach nicht. Ob Max jetzt morgen gewinnt oder nicht, macht für mich ehrlich gesagt keinen Unterschied mehr. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass es früher oder später passieren wird."

Yuki Tsunoda (Racing Bulls), Oscar Piastri (McLaren), Nico Hülkenberg (Haas) und Hamilton rundeten die Top 10 ab.

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Warum war Hamilton in Q3 nicht schneller?

Nach Platz 2 in Q1 und absoluter Bestzeit in Q2 galt Hamilton eigentlich als Favorit, als Q3 wegen eines roten Flagge am Ende von Q2 mit etwas Verspätung begann. Der Mercedes-Fahrer ging zweimal auf die Strecke, beendete aber keine seiner Runden.

"In Q2 war er noch Schnellster", wundert sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff. "Es waren dann halt die zwei Runden in Q3, da hat er es nicht mehr zusammengebracht." Was suggeriert: Es lag am Fahrer.

Das sieht Hamilton ein bisschen anders. Er sagt: "In Q1 und Q2 war das Auto gut. In Q3 nicht mehr. Aus irgendeinem Grund war die Stabilität plötzlich weg. Ich glaube, es war die falsche Entscheidung, eine zweite Aufwärmrunde zu fahren. Bis dahin war es ein gutes Wochenende. Aber das Rennen ist gelaufen. Ich bin zu weit hinten."

Zwei prominente Opfer in Q1: Wen hat's erwischt?

Mercedes setzte in Q1 die starke Form aus den Freien Trainings zunächst fort: Russell Erster vor Hamilton und Verstappen. Letzterer hatte nur 0,113 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. Nach seinem ziemlich furiosen Abschlusstraining eine Erleichterung auf den allerletzten Drücker.

Zumal sein Teamkollege einmal mehr am Top-15-Cut scheiterte. Perez war um 0,068 Sekunden langsamer als Liam Lawson (Racing Bulls) und belegte damit den 16. Platz. "Unglaublich", knurrte er am Boxenfunk. "Es wird einfach nicht besser. Ich fand einfach keinen Grip." Sein Rückstand auf Verstappen: 0,856 Sekunden.

Neben Perez schieden in Q1 auch Fernando Alonso (Aston Martin), Alexander Albon (Williams), Valtteri Bottas (Sauber) und Lance Stroll (Aston Martin) aus.

Stroll ist für seine Performance übrigens entschuldigt. Er konnte erst kurz vor Schluss für eine einzige schnelle Runde auf die Strecke gehen. Im Abschlusstraining hatte sein Hybridsystem versagt, und mit dem Wechsel des Batteriesystems wurden die Mechaniker erst gut drei Minuten vor Ende von Q1 fertig.

Wie passierte Colapinto der nächste Williams-Crash?

Q2 ging unter roter Flagge zu Ende. Williams-Pilot Franco Colapinto touchierte in Kurve 15 innen die Leitplanke, gewann die Kontrolle über das Auto nicht mehr zurück und krachte ausgangs Kurve 16 mit hoher Geschwindigkeit gegen die Streckenbegrenzung. "Ich bin okay", funkte er zwar. Trotzdem wurde er mit dem Medical Car erstmal zur Routineuntersuchung gebracht.

Ein Crash, der "unnötig" war, "muss ich ganz ehrlich sagen", analysiert ORF-Experte Alexander Wurz. Und der Williams besonders wehtut: Nach der Crashorgie in Brasilien war genau das die eine Sache, die nicht passieren durfte. Noch dazu zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt im Hinblick auf Colapintos Chancen auf einen Wechsel zu den Racing Bulls.

So schied letztendlich Esteban Ocon (Alpine) als Elfter aus, vor Kevin Magnussen (Haas), Guanyu Zhou (Sauber), Colapinto und Lawson. Und Q3 konnte wegen der nötigen Reparaturen an der Strecke erst verspätet beginnen.

Übrigens: Im Nachhinein stellte sich heraus, dass Colapinto bei dem Crash wohl mehr als 50g Einschlagsenergie überstehen musste. Weswegen das Williams-Team am späten Freitagabend erklärte, dass man erst am Samstag entscheiden werde, ob der Argentinier das Rennen bestreiten wird oder nicht.

Wie wird Verstappen am Samstag Weltmeister?

Nach einer inferioren Performance im dritten Freien Training (vom allerletzten Run mal abgesehen) hatte kaum jemand Verstappen für das Qualifying auf dem Zettel. Zwischendurch schien er dann aber sogar erster Mercedes-Verfolger zu sein.

Laut Helmut Marko wäre ein Top-4-Ergebnis möglich gewesen: "In Kurve 9 hatte er einen Quersteher. Da hat er zwei bis drei Zehntel verloren", sagt der Red-Bull-Motorsportkonsulent im Interview mit dem ORF. "Aber generell ist das nach den Trainings eine gute Performance. Und wir sind vor Norris. So gesehen passt jetzt einmal alles."

Denn Norris ist im WM-Duell der wichtigste Gegner Verstappens. Und die Ausgangslage ist klar: Würden die beiden so ins Ziel fahren, wie sie sich qualifiziert haben, wäre Verstappen vorzeitig Champion. Sollte Norris Fünfter werden und Verstappen Sechster, wäre die WM ebenfalls gelaufen.

Oder, anders formuliert: Norris muss im Grand Prix um mindestens drei Punkte mehr sammeln als Verstappen, damit er die Entscheidung zumindest mal auf Katar vertagen kann.

"Wenn man das ganze Wochenende anschaut, ist das Ergebnis okay", sagt Verstappen selbst und analysiert: "Wir sind zu langsam, in den Kurven und auf den Geraden. Wir haben Probleme, die Reifen für eine Runde aufzuwärmen. Aber die Longruns waren auch sehr schlecht. Und wir hatten Glück, dass Lewis in Q3 Probleme hatte. Sonst wären wir nur Sechster geworden."

Wo kann man den Grand Prix von Las Vegas live sehen?

So früh am Morgen keine Zeit gehabt, um Formel 1 zu schauen? Kein Problem: Auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de gibt's jeden Abend (Ortszeit) eine ausführliche Analyse des Tages, mit Kevin Scheuren und Ruben Zimmermann live aus Las Vegas. Übrigens nicht nur auf YouTube: Die Livestreams der F1-Show sind neuerdings auch auf Twitch zu sehen.


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Wer das Rennen in Las Vegas wirklich live sehen möchte, der muss sich dieses Wochenende auf ungewöhnliche Sendezeiten einstellen. Das Rennen beginnt, nach Las-Vegas-Zeit, am Samstagabend um 22 Uhr, also nach deutscher Zeit um 7 Uhr am Sonntagmorgen.

Las Vegas ist einer jener sieben Grands Prix, die in Deutschland auch im Free-TV gezeigt werden. RTL überträgt am Sonntagmorgen ab 6:00 Uhr MEZ live. Zudem ist das komplette Rennwochenende mit allen Sessions beim Pay-TV-Anbieter Sky zu sehen. (Hier geht's zur kompletten TV-Übersicht für die Formel 1 in Las Vegas 2024!)

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