Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Charles Leclerc nach P4 sauer: "Weiß nicht, was ich falsch gemacht habe"
Charles Leclerc kämpft in Las Vegas mit Reifenproblemen und verpasst eine bessere Platzierung im Qualifying: Hoffnung auf starke Longrun-Pace im Grand Prix
(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Pilot Charles Leclerc zeigt sich nach dem Qualifying in Las Vegas sichtlich enttäuscht. Trotz vielversprechender Pace im letzten Qualifyingsegment gelang es dem Monegassen nicht, die Reifen optimal auf Temperatur zu bringen - ein entscheidender Faktor auf dem hochspeziellen Kurs, der auch anderen Teams Probleme bereitete.
© Motorsport Images
Charles Leclerc fehlte im Qualifying von Las Vegas besonders im ersten Sektor der Grip Zoom Download
"Ich habe keine Ahnung, was ich in meiner letzten Runde falsch gemacht habe", erklärt Leclerc über seine letzte Q3-Runde, die ihm Startplatz vier für das Rennen einbrachte. "Die Reifen fühlten sich schlecht an, und ich hatte in Kurve eins null Grip."
Sein Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz hingegen fand die richtige Herangehensweise und startet vom zweiten Platz hinter Polesetter George Russell: "Carlos hat einen wirklich guten Job gemacht und die Reifen immer im richtigen Fenster gehabt", gesteht Leclerc. "Das ist mir nicht gelungen. Und ich denke, wenn man sich Q1, Q2, Q3 anschaut: Manchmal sind die Leute super schnell, manchmal haben sie sehr zu kämpfen."
Ferrari mit spezifischem Nachteil
Die Schwierigkeiten, die Reifen schnell genug auf Temperatur zu bringen, begleiten Ferrari durch die gesamte Saison. Laut Leclerc könnte dies auf die sanfte Fahrweise des SF-24 zurückzuführen sein. Mercedes hingegen, traditionell aggressiver im Umgang mit den Reifen, profitierte davon besonders auf dem Las-Vegas-Layout: "Mercedes bekommt die Reifen viel schneller ins optimale Fenster, was uns an diesem Wochenende gefehlt hat", räumt Leclerc ein.
Deutlich wird dies vor allem im ersten Sektor zu Beginn der Runde. Leclerc büßte ganze sechs Zehntel auf Russell im Mercedes ein, konnte die Reifen im weiteren Verlauf der Runde aber ins Fenster bringen und landete schließlich etwas mehr als vier Zehntel hinter dem Briten.
Schon im Training deuteten sich diese Probleme an. Während Sainz im Verlauf der Sessions Fortschritte machte, konnte Leclerc keinen Weg finden, die entscheidenden letzten Zehntelsekunden herauszuholen. "Carlos hat seit dem zweiten Training etwas verstanden, das mir leider nicht gelungen ist."
Beim Blick auf die Onboard-Aufnahme in der letzten schnellen Q3-Runde fällt auf, dass der Monegasse die gesamte Runde mit Untersteuern kämpfte, aber vor allem in Kurve eins. Davon offenbar geschockt, musste er in Kurve zwei lupfen, zudem durchfuhr er die Kurve im siebten statt sechsten Gang wie Sainz.
Hoffnung auf die Rennpace
Trotz der Enttäuschung im Qualifying blickt Leclerc zuversichtlich auf das Rennen. "Unsere Rennpace und der Reifenverschleiß gehören zu den besten im Feld. Die ersten Runden könnten schwierig werden, aber danach sollten wir stark sein."
Mit Blick auf den engen Kampf mit McLaren um Platz eins in der Konstrukteurs-WM betont er aber, dass das Qualifyingergebnis für Ferrari trotz aller Probleme "nicht zu schlecht" ist. "Es war enttäuschend und ärgerlich, aber wenn man all das bedenkt, ist es kein schlechter Tag, denn wir liegen vor beiden McLaren, was gut ist."
Das Qualifying war ohnehin von großen Schwankungen geprägt: Während sich George Russell im Mercedes die Pole sicherte, blieben andere Favoriten wie Lewis Hamilton oder auch die beiden McLarens hinter den Erwartungen zurück. Auch dort waren die Reifen der entscheidende Faktor.
"Unter diesen Bedingungen war es schwierig, konstant zu sein", erklärt Leclerc. "In Q1 und Q2 war es chaotisch - mal war man extrem schnell, dann wieder völlig am Limit. Aber ich bin von mir selbst enttäuscht, denn ich hätte die Reifen besser ins richtige Fenster bekommen können."