Drei Teams am Vegas-Donnerstag top: Aber wo ist Max Verstappen?

(Motorsport-Total.com) - Toto Wolff hatte es schon nach dem ersten Freien Training befürchtet: "Wir sind Weltmeister, wenn die Strecke schmutzig ist. Das erste Training ist immer toll. Aber dann kommt der Grip, und da baut unsere Performance meistens ab."

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Lewis Hamilton fuhr in beiden Trainings am Donnerstag in Las Vegas Bestzeit Zoom Download

Mercedes hatte den Auftakt beim Grand Prix von Las Vegas 2024 am Donnerstagabend dominiert, mit fast einer Sekunde Vorsprung auf den Rest der Welt. Im zweiten Training, in der Nacht auf Freitag, bei nunmehr nur noch gut zehn Grad Außentemperatur, normalisierte sich das Kräfteverhältnis aber und der große Mercedes-Vorteil war dahin.

Für die Bestzeit reichte es trotzdem: Lewis Hamilton meisterte den Stadtkurs am legendären Strip in 1:33.825 Minuten und verwies damit Lando Norris (McLaren/+0,011) und seinen Teamkollegen George Russell (+0,190) auf die Plätze 2 und 3.

ORF-Experte Alexander Wurz analysiert: "Wir haben einen sehr atypischen Event hier in Las Vegas. Extrem kalt, sehr eigene Streckenführung. Mit dieser rutschigen Strecke kommt Mercedes bis jetzt ziemlich gut zurecht. Nach dem ersten Training ist das jetzt eine Bestätigung, dass sie vielleicht doch schnell sind und dass mit ihnen zu rechnen ist, auch im Qualifying."

Dahinter folgten die beiden Ferraris auf P4/5, mit 0,280 (Carlos Sainz) beziehungsweise 0,488 Sekunden Rückstand (Charles Leclerc). Vor Pierre Gasly (Alpine/+0,826), Kevin Magnussen (Haas/+0,861) und Oscar Piastri (McLaren/+0,973).

Letzterer fiel im Vergleich zu Norris deutlich ab. "Oscar ist in beiden Trainings nicht so in die Gänge gekommen, wie wir das gewohnt sind von ihm", wundert sich auch Wurz. "Im ersten Freien Training ist er langsam rausgefahren und gleich ziemlich gerutscht. Vielleicht hat ihm das gleich mal die Schneid abgekauft, und er fühlt sich vom ersten Meter an nicht wohl."

Nico Hülkenberg war am Donnerstag in beiden Sessions langsamer als sein Teamkollege. Er belegte im zweiten Training aber den soliden neunten Platz, 0,993 Sekunden hinter der Bestzeit, 0,132 Sekunden hinter Magnussen und 0,179 Sekunden vor Yuki Tsunoda (Racing Bulls), der die Top 10 abrundete.

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Ergebnis, 2. Freies Training


Ticker: Paddock live mit Norman Fischer


Stream: Analyse live auf YouTube (12:00 Uhr)

Überraschend schlecht war das Ergebnis von Max Verstappen (Red Bull), der in Las Vegas seinen ersten WM-Matchball verwandeln könnte, wenn er maximal zwei Punkte weniger einfährt als Norris. Verstappen hatte in FT1 noch den fünften Platz belegt, fiel in FT2 aber auf den 17. Platz zurück. Rückstand auf die Spitze: 2,009 Sekunden.

Immerhin hat man bei Red Bull eine Ahnung, was der Grund dafür sein könnte: "Wir sind mit den weichen Reifen nicht auf Zeit gekommen, weil uns die Zeit ausgegangen ist", sagt Helmut Marko im Interview mit dem ORF. Und: "Wir haben einen zu großen Flügel. Leider haben wir keinen kleineren im Programm hier."

Nach 37 Minuten des zweiten Freien Trainings gab's die erste rote Flagge des Rennwochenendes. Alexander Albon stellte seinen Williams bei Kurve 6 ab. Der Thailänder hatte bis dahin erst vier Runden absolviert, weil seine Mechaniker davor ein Problem mit dem Benzinsystem identifiziert hatten.

Das war aber noch nicht behoben, als Albon sein Trainingsprogramm wieder aufnahm: "Das Team hat versucht, Alex' Benzinsystem zu reparieren und in der restlichen Zeit des zweiten Trainings zu fahren. Doch das Problem bestand weiter, weshalb das Auto auf der Strecke abgestellt werden musste. Wir werden das nach der Session genau untersuchen."

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass die Strecke am Donnerstag "wie eine Eislaufbahn" war, wie es Guanyo Zhou (16./Sauber/+1,940) formuliert hat, oder wie Norris sagt: "Manchmal hatte ich das Gefühl, dass so wenig Grip da war, dass ich mit meinem Privatauto schneller durch die Kurven hätte fahren können!"

Norris' Pace war freilich insgesamt betrachtet "ganz okay", zumindest mit "wenig Sprit. Mit viel Sprit war es schockierend!", sagt er über die initiale Analyse der Longruns, die McLaren allerdings vor Ferrari, Mercedes und Red Bull trotzdem auf Platz 1 sieht.

Und der Tagesschnellste? "Das ist das erste Mal in diesem Jahr, dass ich so einen ersten Tag hatte", strahlt Hamilton. "Das Auto hat sich im ersten Training sehr gut angefühlt. Im zweiten dann nicht mehr so. Schwer zu sagen, warum wir da vorn stehen. Aber es hat heute echt Spaß gemacht, auf dieser Strecke zu fahren. Mal sehen, ob das Auto morgen genauso gut ist."

Wo kann man den Grand Prix von Las Vegas live sehen?

So früh am Morgen keine Zeit gehabt, um Formel 1 zu schauen? Kein Problem: Auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de gibt's jeden Abend (Ortszeit) eine ausführliche Analyse des Tages, mit Kevin Scheuren und Ruben Zimmermann live aus Las Vegas. Übrigens nicht nur auf YouTube: Die Livestreams der F1-Show sind neuerdings auch auf Twitch zu sehen.

Am Freitag steigt die Donnerstagsanalyse um 12:00 Uhr deutscher Zeit (MEZ), und im Zentrum der F1-Show steht diesmal die Interpretation der Longruns mit Kevin Hermann, powered by PACETEQ, sowie die Präsentation der technischen Updates der Teams, vorgetragen von Stefan Ehlen.

Wer Qualifying und Rennen in Las Vegas wirklich live sehen möchte, der muss sich dieses Wochenende auf ungewöhnliche Sendezeiten einstellen. Das Qualifying beginnt, nach Las-Vegas-Zeit, am Freitagabend um 22 Uhr, also nach deutscher Zeit um 7 Uhr am Samstagmorgen. Gleiches gilt auch für das Rennen: Start in Las Vegas am Samstag um 22 Uhr beziehungsweise am Sonntagmorgen um 7 Uhr nach MEZ-Zeitrechnung.

Las Vegas ist einer jener sieben Grands Prix, die in Deutschland auch im Free-TV gezeigt werden. RTL überträgt am Samstag ab 6:30 Uhr und am Sonntag ab 6:00 Uhr MEZ live. Zudem ist das komplette Rennwochenende mit allen Sessions beim Pay-TV-Anbieter Sky zu sehen. (Hier geht's zur kompletten TV-Übersicht für die Formel 1 in Las Vegas 2024!)